Zauber des Orients
wieder. Er nahm, anstatt zu geben, denn er verachtete diese Frau für das, was sie aus ihm machte …
Er verachtete sich selbst, denn sie hatte recht. All dies war sein Fehler. Es gab sicherlich einfachere Wege, um die legalen Rechte an seinem Kind zu sichern.
Aber es gab keinen einfachen Weg, um sich der Frau zu versichern, die die Mutter dieses Kindes war, wie er plötzlich schmerzhaft realisierte.
Als er sie losließ, wischte sich Madison mit dem Handrücken über die Lippen.
„Du wirst mich nie wieder berühren“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Niemals mehr, so lange ich lebe.“
Tariq lächelte. Es war das Lächeln eines Mannes, der sich seiner sexuellen Wirkung auf sie bewusst war. Madison errötete, während sie Verzweiflung in sich aufsteigen spürte.
Nach allem, was geschehen war, begehrte sie ihn noch immer. Und er wusste es.
„Ich werde dich berühren, habiba “, sagte er heiser. „Das wissen wir beide.“
„Sex“, entgegnete sie verächtlich. „Mehr ist es nicht …“
Tariq beugte den Kopf und küsste sie erneut. Reagier nicht
darauf , ermahnte sie sich, oh, tu es nicht …
Und sie hätte es auch nicht getan, wenn sein Kuss dominant gewesen wäre. Doch das war er nicht. Trotz seiner bestimmten Worte war sein Kuss unheimlich zärtlich.
„Sex ist Leidenschaft“, murmelte er an ihren Lippen. „Und Leidenschaft ist Leben.“ Er begegnete ihrem Blick und legte eine Hand auf ihren noch flachen Bauch. „Und dann ist da das Kind, das du in dir trägst. Unser Kind. Würdest du dir wirklich wünschen, dass ich die Sorte Mann wäre, die sein eigenes Kind im Stich lässt?“
Tariq beobachtete, wie sie um eine Antwort rang. Nun, auch er rang mit sich.
Vielleicht war er all das, was sie ihm vorgeworfen hatte.
Aber vielleicht … vielleicht war er nur ein Mann, der tief im Herzen wusste, dass er diese Frau selbst dann gewollt hätte, wenn sie kein Kind von ihm bekam.
Und vielleicht war er ein zu großer Feigling, um das zuzugeben.
10. KAPITEL
Letztendlich brachte es nichts, weiter gegen ihn anzukämpfen.
Was Tariq sich für ihr Baby wünschte, war auch das, was Madison wollte.
Es war eine Sache, ein Kind ohne Vater aufzuziehen, wenn der Vater unbekannt war, doch nun … sie konnte ihrem Baby nicht die Eltern versagen.
Tariq schickte Sahar zu ihr. Die Dienerin brachte ihr Haar rasch wieder in Ordnung, lächelte und verneigte sich.
„Sie sehen wunderschön aus, Mylady“, sagte sie sanft. „Ich wünsche Ihnen und dem Prinzen ein langes und glückliches Leben.“
Madison zwang sich zu einem Lächeln. Ein glückliches Leben? Ihr Kind würde sowohl Mutter als auch Vater haben. Und sie bekam einen Ehemann, dessen sexuelles Verlangen nach ihr eine Reaktion in ihr ausgelöst hatte, die sie immer noch schockierte … aber bedeutete das Glück?
Was war mit Liebe? Sie hatte nie danach gesucht, hatte nie davon geträumt, denn das Leben hatte sie gelehrt, dass die Ehe nichts mit Liebe zu tun hatte …
Sahar öffnete die Tür und lächelte sie an. „Mylady?“
Madisons Herz schlug ihr plötzlich bis zum Hals. Nein, dachte sie, ich kann das nicht tun. Ich kann nicht die Frau eines Fremden werden …
„ Habiba? “
Tariq wartete auf sie. Ein kleiner Muskel zuckte in seiner Wange.
Mein Gott – er war ja nervös!
Natürlich war er das. Schließlich hatte er genauso wenig wie sie damit gerechnet, dass sein Leben diese Wendung nehmen würde.
Er streckte ihr die Hand entgegen. Madison starrte darauf, dann blickte sie ihm in die Augen, und da erkannte sie, dass es nicht länger die Augen eines Fremden waren.
„ Habiba. “ Seine Stimme klang rau. „Ich werde alles tun, um dich glücklich zu machen. Das schwöre ich.“
Sie wusste, dass er es ernst meinte. War das der Grund für die Tränen, die plötzlich in ihren Augen brannten? Langsam legte sie ihre Hand in seine. Er führte ihre Finger an seine Lippen und küsste sie.
Dann schlang er einen Arm um ihre Taille und führte sie durch den Palast – hin zu dem Moment, der sie für immer aneinander binden würde.
Der große Ballsaal war hell erleuchtet. Imposante Kristalllüster hingen an den hohen Decken und erzeugten ein strahlendes Licht. Silberkandelaber und feinstes Porzellan zierten die Tische, Blumenschmuck, so weit das Auge reichte.
Ein Streichquartett spielte im Hintergrund Vivaldi.
Gäste standen in kleinen Gruppen zusammen, einige davon in der traditionellen Kleidung des Landes Dubaac, doch die meisten in Smokings und
Weitere Kostenlose Bücher