Zauber des Orients
Smaragddiamantencollier.
Nur Dinge, die ich nicht denken dürfte.
„Casey?“, drängte Raffa.
Sie riss sich zusammen. „Natürlich kann ich diese Stücke für Sie verkaufen, aber dafür müsste ich vorher sachkundige Berater hinzuziehen“, erwiderte sie.
„Gut.“ Raffa lehnte sich zurück. „Übrigens finde ich, Saphire würden besser zu Ihnen passen“, setzte er hinzu, als Casey sich nachdenklich mit dem Smaragdschmuck beschäftigte.
„So?“
„Ja.“
Sie atmete tief ein, während Raffa aus dem Schmuckberg ein herrliches Saphirkollier auswählte, ihr langes Haar sanft beiseiteschob, um ihr das schimmernde blaue Geschmeide anzulegen. Beide schwiegen, und nur Caseys Atem war zu hören. Sie konnte sich nicht rühren, den Bann nicht brechen, und obwohl sie keine Erfahrung in erotischen Dingen besaß, schossen ihr die verrücktesten Gedanken durch den Kopf. Raffas warme Finger streiften ihren Hals, es fiel ihr schwer stillzusitzen, Schauer der Erregung überliefen sie, während er ihr das schwere Platinkollier anlegte …
Das Klicken des Verschlusses brachte Casey auf den Boden der Tatsachen zurück. „Daran sollte ich mich lieber nicht gewöhnen.“ Entschlossen nahm sie sich das kostbare Geschmeide ab und reichte es Raffa zurück.
„Es kann doch nichts schaden, sich ab und zu seinen Wunschträumen hinzugeben“, gab er zu bedenken.
„Solange man die Wunschträume nicht mit der Wirklichkeit verwechselt.“ Casey sah zu, wie Raffa den kostbaren Schmuck in die Schatulle zurücklegte. „Wer mag ihn wohl bekommen?“, sagte sie mehr zu sich selbst.
Raffa warf ihr einen forschenden Blick zu.
„Wer weiß?“ Sie lachte, um ihren Patzer locker abzutun. „Vielleicht behalte ich ihn“, scherzte sie, ganz reiche Kundin.
In seinen Augen erschien ein seltsamer Ausdruck. „Dann sollte ich ihn wohl besser wegschließen …“
Konnte man einen Mann so heftig begehren? Ihre Gefühle machten Casey Angst.
Raffa schien keine Ahnung zu haben, was in ihr vorging. „Saphire passen zu Ihnen“, bemerkte er. „Sie gleichen der Farbe Ihrer Augen.“
Nun lächelte Casey ironisch. „Wenn ich mir das nächste Mal Schmuck kaufen gehe, setze ich Saphire ganz oben auf meine Einkaufsliste.“
Auch Raffa lächelte. Ihre Antwort gefiel ihm. Sie besaß ganz offensichtlich Sinn für Humor.
„Besitzen Sie Schmuck in allen Farben?“, setzte sie das Spiel kokett fort.
Raffa ergriff ihre Hände und hielt sie fest.
Gebannt blickte sie auf seine kraftvollen Finger.
„Halten Sie die Hände auf“, wies er sie an.
Steif nickte Casey und kam der Aufforderung nach.
Raffa nahm einen Schmuckbeutel auf, lockerte die Zugkordel und schüttete ihr ein Häufchen geschliffene Steine in allen erdenklichen Farben auf die Handflächen.
„Und die soll ich verkaufen? Da werde ich wirklich Hilfe brauchen.“
„Falls Sie es nicht können …“
„Natürlich kann ich es.“ Sie blickte Raffa fest an. „Ich muss nur einen Experten finden, der den derzeitigen Marktwert der Steine bestimmt“, versicherte sie ihm. „Außerdem brauche ich einen sicheren Ort, wo ich sie anbieten kann und meine Leute arbeiten werden.“
„Überlassen Sie das mir“, sagte Raffa. „Sonst noch etwas?“
„Ein Problem scheint mir zu sein, dass ich die Steine möglicherweise nicht so schnell verkaufen kann wie Sie …“
„Falsch“, unterbrach er sie. „Sie sollen sie nicht verkaufen.
Verwunderte sah Casey ihn an. „Das verstehe ich nicht …“
„Ich möchte, dass Sie die Steine versteigern“, eröffnete Raffa ihr.
Benommen lehnte sie sich zurück. Damit war sie überfordert. Sie war eine Geschäftsfrau, aber reiche Interessenten zum Steigern anzufeuern –, so etwas hatte sie noch nie gemacht.
„Sie sollen sie bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung versteigern, die mir sehr wichtig ist“, eröffnete Raffa ihr.
„Und was für eine Veranstaltung wäre das?“
„Ein großer Galaball, der in drei Tagen stattfindet, anlässlich meiner …“ Er lächelte vielsagend.
„Ihrer kürzlich stattgefundenen Krönung?“, wagte Casey sich vor.
Raffa lächelte belustigt. „Nennen Sie es, wie Sie wollen. Hauptsache, der Erlös der Veranstaltung fließt einem guten Zweck zu.“
Er wurde ernst, dachte an seine Zukunftsvisionen für sein Land.
„Das Geld soll meinen Beduinenstämmen zugutekommen.“
„Bitte erzählen Sie mir von ihnen.“ Das Thema interessierte sie brennend.
„Es sind Nomaden. Wir schicken ihnen Flugzeuge mit
Weitere Kostenlose Bücher