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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Spalte hinab. Dors Aktion hatte die Koboldhorde bereits gehörig dezimiert.
    »Kann man nichts machen«, schnatterte Hüpfer, der Dors Betroffenheit bemerkte. »Wir können unmöglich alle Konsequenzen unseres Tuns vorhersehen.«
    »Hm, ja.« Doch noch immer bekümmerte Dor das Gemetzel, das er angerichtet hatte. Ob er dagegen wohl abstumpfen würde, wenn er reifer wurde?
    Er hoffte es nicht.
    Sie kletterten aus der Spalte und schauten sich um. Die Kobolde beachteten sie nicht, weil sie sich nicht mehr an sie erinnern konnten.
    Dor entdeckte eine Glasscherbe, die auf dem Boden lag, und hob sie auf. Sie gehörte zu der geplatzten Kugel. »Da hast du aber voll zugeschlagen, was?« fragte er sie.
    »Das war vielleicht eine Explosion!« stimmte die Scherbe ihm zu. »Das heißt – war es das wirklich? Ich kann mich nicht erinnern.«
    Dor ließ sie fallen und ging weiter. »Ich hoffe, daß Cedric sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Dieser Zauber war gewaltiger, als ich erwartet hatte.«
    »Hat er bestimmt.«
    Sie eilten zum Schloß zurück und ignorierten die herumirrenden Horden.
    Die Schlacht um Schloß Roogna war noch nicht zu Ende, aber es war offensichtlich, daß sich das Blatt gewendet hatte. Je weiter sie sich vom Detonationspunkt des Vergessenszaubers entfernten, um so mehr ließ seine Wirkung nach, und hier am Schloß herrschte nur wenig Verwirrung – nur daß jetzt ungefähr nur noch ein Drittel der Kobolde und Harpyien das Schloß angriffen. Und die Zinnen waren mit Zombies bemannt. Der Zombiemeister hatte es also geschafft!
    Die Verteidiger entdeckten sie und legten einen Kirschbombenteppich aus, um ihnen den Weg zum Schloß zu bahnen. Dennoch mußten sie sich mit Schwert und Reif ihren Weg freikämpfen, denn die Kobolde und Harpyien haßten Fremde, die sich in ihre Kämpfe einmischten. Wieder mußte Dor also töten. Der Krieg war wirklich die Hölle, dachte er.
    König Roogna empfing sie persönlich am Tor. »Ausgezeichnet!« rief er. »Ihr habt die Hälfte der Ungeheuer vom Schlachtfeld gelockt und sie den Kampf vergessen lassen. Vadne hat den Zombiemeister hereingeführt, und seitdem stellt er aus den Opfern ununterbrochen frische Zombies her. Das einzige Problem besteht nun darin, die Opfer hereinzuholen.«
    »Dann gibt es also Arbeit für mich«, erwiderte Dor knapp. Er wollte sich nicht auch noch dafür gratulieren lassen, an einem Massenmord teilgenommen zu haben.
    Der König, jeder Zoll ein huldvoller Herrscher, widersprach ihm nicht. »Ihre Hingabe ehrt Sie.«
    Natürlich war Hüpfer bei den Bergungsarbeiten behilflich. Gedeckt von den Zentauren, die mit ihren Bogen auf den Brüstungen standen, suchten sie die besten Körper aus, umwickelten sie mit Seide und rannten wieder zurück in die Deckung. Dann zerrten sie die Leichen mit den Leinen heran. Darin hatten sie ja bereits massenhaft Übung. Als sie ein gutes Dutzend beisammen hatten, schleppten sie sie ins Labor des Zombiemeisters.
    Millie war auch da, etwas matt und zerzaust, aber als Dor eintrat, lächelte sie ihn an. »O Dor, du bist unversehrt. Ich hatte mir solche Sorgen gemacht!«
    »Mach dir mal lieber Sorgen um deinen Verlobten«, erwiderte er knapp. »Er ist es, der hier die ganze Arbeit leistet.«
    »Kann man wohl sagen«, meinte Vadne. Sie war damit beschäftigt, die Leichname zurechtzurücken, indem sie sie in große, leicht zu befördernde Bälle umformte und diese an Ort und Stelle wieder zurückverwandelte. So konnte er dreimal so schnell produzieren wie in seinem eigenen Schloß. Der größte Zeitverlust entstand bei diesem Verfahren durch die Beschaffung der Leichen und nicht durch ihre eigentliche Umwandlung zu Zombies. »Er stellt eine ganze Armee auf die Beine, um dieses Schloß zu verteidigen!«
    »Dor tut aber auch eine ganze Menge!« beharrte Millie.
    Gegen seinen eigenen Willen fühlte Dor sich geschmeichelt und erkannte, daß Millie offenbar immer noch gewisse Gefühle für ihn hegte und vielleicht doch noch – doch das mußte er verdrängen.
    »Wir tun alle, was wir nur können, zum Wohle Xanths«, sagte er, wenn auch etwas unsicher, und dachte über seinen Gedanken nach. Wieviel besser wäre es doch für ihn, wenn er ein Mädchen fände, das mehr seinem Alter und seiner Stellung entsprach und –
    »Ich wünschte, ich wäre eine volle Zauberin von Eurem Kaliber«, sagte Vadne zu dem Zombiemeister, während sie gerade einen weiteren Leichnam umformte.
    »Seid Ihr doch!« erwiderte der Zombiemeister

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