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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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König Roogna hätte es vorgezogen, seine Gesellschaft zu genießen, aber Murphy war rastlos. Er befindet sich jetzt in meinem Lager. Vielleicht werde ich ihn in irgendeinem Jahrhundert wieder freigeben, wenn Xanth seines Talents bedarf. Jetzt habe ich also für den Harpyienprinzen Murphy und Vadne bekommen, die eines Tages mal ein schönes Paar abgeben könnten. Du schuldest mir nichts.
    »Ich… äh, na ja, wenn du das so siehst«, stammelte Dor. »Aber dennoch –«
    Wenn du jemals wieder ohne deinen Körper reisen willst, laß es mich wissen, dachte die Koralle. Ich habe sehr viel über das Leben gelernt, obwohl ich immer noch nicht richtig die Sexualität des Menschen begriffen habe.
    »Die begreift keiner«, sagte Dor lächelnd.
    Ich kenne sonst keine Gefühle, aber in deinem Körper habe ich sie erlebt. Die kleine Prinzessin hat mir recht gut gefallen.
    »Sie ist auch nett«, pflichtete Dor ihr bei. »Äh, hör mal, ich hatte ja eigentlich versprochen, den Reif wieder auf Ringgröße kleinschrumpfen zu lassen, aber –«
    Schon verziehen, Lebewohl, Magier.
    »Lebewohl, Koralle.« Der Teppich hob ab und sauste durch die Höhlengänge. Als er wieder an der Oberfläche war, zögerte er, bis Dor einfiel, daß er ihm ja keine Fluganweisungen gegeben hatte. »Zum Schloß des Guten Magiers.«
    Dor erinnerte sich daran, daß Humfreys Schloß dort stand, wo sich früher das Schloß des Zombiemeisters befunden hatte. Die beiden Schlösser waren völlig verschieden voneinander. Wahrscheinlich waren die Mauern schon mehr als einmal geschleift und wiedererrichtet worden.
    Humfrey war, wie immer, damit beschäftigt, über einem dicken Buch zu brüten, und achtete auf nichts, was sich um ihn herum abspielte – scheinbar. »Wie, du schon wieder?« fragte er gereizt.
    »Hör mal, Gnom –« fing Grundy an.
    Der Gute Magier lächelte – ein seltenes Ereignis. »Warum soll ich zuhören, wenn ich doch lesen kann? Seht mal!« Und er bedeutete ihnen, über seine Schultern das Buch zu betrachten.
     
    »Aber ich bin kein Killer«, protestierte Dor heftig. »Ich bin erst zwölf Jahre –« Er brach ab, wußte aber nicht, wie er seinen Versprecher rückgängig machen konnte.
    »Seit zwölf Jahren Kriegsveteran!« rief sie aus. »Da hast du doch bestimmt schon öfter getötet!«
    Das war zwar ein gewaltiges Mißverständnis, aber ihre Sympathie war ihm reichliche Entlohnung. Sein ermüdeter Körper reagierte: Sein linker Arm umarmte ihre Hüfte und drückte sie an seine Seite. Oh, welch ein Po!
    »Aber Dor!« sagte sie, erstaunt und erfreut. »Du magst mich ja!«
    Dor zwang sich, seinen Arm wieder sinken zu lassen. Was hatte er da vor, sie derart zu berühren? Vor allem in der Gegend ihres kissenweichen Hinterteils? »Mehr, als ich dir sagen kann.«
    »Ich mag dich auch, Dor.« Sie setzte sich auf seinen Schoß, und ihr Hinterteil fühlte sich plötzlich doppelt so weich und nachgiebig an wie vorher. Wieder reagierte sein Körper und umarmte sie. Noch nie hatte Dor so etwas erlebt und spüren können. Plötzlich begriff er, daß sein Körper schon wissen würde, was er tun mußte, sofern er ihm nur freien Lauf ließ. Und daß sie willig war. Daß dies eine Erfahrung sein könnte, wie er sie sich in seinem jungen Leben nie hätte vorstellen können. Er selbst war zwölf Jahre alt, doch sein Körper war älter. Der konnte es tun.
    »O Dor«, murmelte sie und beugte den Kopf vor, um ihn auf den Mund zu küssen. Ihre Lippen waren so köstlich, daß er –
    Der Floh hieb ihn kräftig aufs linke Ohr. Dor schlug nach ihm – und patschte sich selbst aufs Ohr. Es war ein kurzer, aber heftiger Schmerz.
    Er stand auf und stellte Millie grob auf die Beine.
    »Ich muß mich ausruhen«, sagte er.
    Sie gab keinen Ton von sich, sondern stand einfach nur mit gesenkten Augen da. Er wußte, daß er ihr entsetzlich weh getan hatte. Sie hatte die Todsünde eines jungen Mädchens begangen: sich anzubieten und zurückgestoßen zu werden. Doch was sollte er tun? Er existierte doch gar nicht in ihrer Welt! Schon bald würde er wieder fortgehen und sie achthundert Jahre lang allein lassen. Und wenn sie einander dann wieder begegneten, war er ein zwölfjähriger Junge. Er hatte kein Recht auf sie!
    Aber, ach, was hätte doch sein können, wenn er mehr von einem Mann an sich gehabt hätte!
     
    Dor merkte, wie er errötete. »Das ist ja… meint Ihr etwa, daß dieses Buch alles festhält, sogar meine innersten Gefühle?« Und doch sah es ganz danach

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