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Zauber-Schloss

Titel: Zauber-Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
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gewohnt, für jeden Gefallen eine Gegenleistung zu erhalten. Daran ist ja auch nichts Schlimmes, solange die Bedingungen offen ausgehandelt werden. Ich bin ganz einfach dazu bereit, unter diesen Umständen einen Kompromiß einzugehen. Wenn es notwendig sein sollte, das Königreich zu retten, damit die Dame glücklich ist, bin ich eben dazu bereit, das Königreich zu retten. Quid pro quo. Ich bin erfreut, daß die Mamsell ihr Versprechen gegenüber dem König so treu hält. Ich kann mit einiger Berechtigung davon ausgehen, daß sie auch Euch gegenüber Wort halten würde, Dor. Oder auch mir gegenüber, sofern sie es mir geben sollte.«
    »Das habe ich aber noch nicht!« protestierte Millie. »Niemandem! Nicht so!« Aber sie schien sich doch recht geschmeichelt zu fühlen.
    »Vielleicht ist das Ganze doch nur eine rein akademische Frage«, schnatterte Hüpfer. »Wir werden hier belagert und können kaum mehr tun, als uns zu verteidigen, mit Hilfe der loyalen Zombies. Wir können dem König sowieso nicht helfen.«
    »Und selbst wenn wir nicht belagert würden«, meinte der Magier, »sind viele meiner Zombies schon aufgerieben worden. Sie sind zwar unsterblich, aber wenn man sie körperlich vernichtet und ihre Teile verlorengehen, sind sie nutzlos. Ich könnte dem König sowieso allenfalls eine symbolische Truppe zuführen. Nicht genug, um den Fluch, der auf Schloß Roogna liegt, zu bannen.«
    »Ihr könntet doch neue Zombies machen«, sagte Dor. »Wenn Ihr nur mehr Leichname hättet.«
    »O ja, in unbegrenzter Anzahl. Aber ich brauche intakte Körper, und je frischer, desto besser.«
    »Wenn wir die Mundanier besiegen könnten«, schnatterte Hüpfer, »könnten wir mit ihren Körpern eine mächtige Armee aufbauen.«
    »Wenn wir eine mächtige Armee hätten, könnten wir auch die Mundanier besiegen«, warf Dor ein. »Das ist ein Zirkelschluß.«
    »Ich will mich ja nicht in menschliche Angelegenheiten einmischen«, meinte Hüpfer, »aber ich glaube, daß ich einen Ausweg wüßte. Er ist etwas riskant…«
    »Riskant ist es auch, weiterhin belagert zu werden«, versetzte der Zombiemeister.
    »Es geht um eine Reihe von Abkommen«, schnatterte Hüpfer. »Der Zombiemeister und Millie müssen das Schloß eine Weile allein verteidigen, während ich Dor im Dunkeln mit meinen Leinen nach draußen hinter die feindlichen Linien befördere. Dort muß er mit seinem Talent ein paar richtige Ungeheuer aus der Wildnis – Drachen und so – ausfindig machen und sich ihrer Hilfe versichern.«
    »Aber Drachen helfen keinen Menschen!« protestierte Dor.
    »Sollen sie ja auch gar nicht. Sie sollen ja gegen Menschen kämpfen – gegen Mundanier. Ich werde Dor begleiten«, fuhr Hüpfer schnatternd fort. »Mich werden sie als Ungeheuer anerkennen und ihn als Magier. Im Schloß befindet sich ein weiterer Magier mit einer Frau und vielen Zombietieren. Also keine gewöhnlichen Menschen. Wir werden ihnen folgendes versprechen: Jedes Ungeheuer, das im Kampf sterben sollte, wird hinterher als Zombie wiederhergestellt. Aber vor allem werden sie das Vergnügen haben, Menschen ungestraft umbringen zu dürfen, denn der König wird ihnen nichts antun, wenn sie in seinem Dienst handeln.«
    »Das könnte klappen!« rief Dor. »Gehen wir!«
    »Nicht, bevor es dunkel geworden ist«, schnatterte Hüpfer.
    »Und nicht, bevor ihr gegessen habt«, fügte Millie hinzu und lief zur Küche.
    Hüpfer legte ein letztes Puzzleteil und verschwand, um sich oben noch etwas auszuruhen, und ließ Dor mit dem Zombiemeister allein.
    »Wollt Ihr dem König wirklich helfen?« fragte Dor. »Ich meine, wenn wir die Belagerung überstehen sollten?«
    »Ja. Um der Dame einen Gefallen zu tun. Und Euch auch.«
    Doch Dor war immer noch bekümmert. »Ich muß Euch noch etwas anderes sagen. Die Dame… ist dazu verdammt, jung zu sterben. Das weiß ich aus der Geschichte.«
    Die Hand des Zombiemeisters, die soeben ein durchsichtiges Puzzleteil an seinen Platz legen wollte, gefror mitten in der Bewegung. Die Farbe des Teils wechselte von einem warmen Rot zu einem eisigen Blau. »Ich weiß, daß Ihr mich nicht bewußt täuschen würdet.«
    »Ich… ich würde Euch täuschen, wenn ich es versäumen würde. Euch zu warnen. Sie… vielleicht ist sterben nicht das richtige Wort. Aber sie wird jahrhundertelang ein Gespenst sein. Also werdet Ihr nicht dazu in der Lage sein…« Dor merkte, wie ihn die Trauer über das, was er nicht verhindern konnte, überkam. »Ich glaube, daß irgend jemand

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