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Zauber-Suche

Titel: Zauber-Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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zweiköpfigen Wolf, der mit beiden Mäulern nach Binks Ohren schnappte. Bink drückte noch fester zu. Er konnte es sich leisten, ein Ohr zu verlieren, wenn er damit den Kampf gewann. Aus dem Wolf wurde eine riesige Tigerlilie, die furchteinflößend knurrte, doch Bink war bereits dabei, ihren Stamm zu zerquetschen.
    Schließlich wurde sein Gegner schlauer und verwandelte sich in einen Nadelkaktus. Die Nadeln stachen Bink in die Arme und in sein Gesicht – doch er ließ nicht locker. Der Schmerz war zwar schrecklich, aber er wußte, daß er dem Ungeheuer nicht den kleinsten Spielraum gewähren durfte, weil es sich sonst in etwas verwandeln würde, das er nicht wieder würde einfangen können, wenn nicht sogar sein Talent ihm auf »zufällige« Weise zur Flucht verhalf. Darüber hinaus war er voller Wut: Wegen dieses Wesens hatte er eine unschuldige Nymphe niedergemacht, die nur den einen Fehler begangen hatte, ihn zu lieben. Er blutete im Gesicht und an den Händen, und eine Nadel stach ihm ins Auge, doch Bink drückte den Kaktusrumpf mit der Kraft und Leidenschaft des schieren Hasses, bis er eine weiße Flüssigkeit verspritzte.
    Das Ding löste sich in einen übelriechenden Schleim auf. Bink konnte es nicht mehr umklammern, weil es nichts mehr zum Umklammern gab. Doch er griff nach dem Zeug, schleuderte es klumpenweise durch die Arena und stampfte die Masse in den Boden. Konnte das Ungeheuer etwa selbst in diesem Zustand noch überleben?
    »Genug«, sagte der Dämon. »Du hast es besiegt!« Er machte eine achtlose Gebärde, und plötzlich war Bink wieder kräftig und sauber, unverletzt – und spürte irgendwie, daß sein Talent wieder normal funktionierte. Der Dämon hatte ihn getestet und nicht sein Talent. Er hatte gewonnen – doch um welchen Preis?
    Er rannte zu Juwel hinüber, zur wirklichen Juwel, und mußte daran denken, wie Chamäleon damals ähnlich verwundet worden war. Doch damals hatte der Böse Magier es getan, während diesmal Bink die Schuld traf. »Du begehrst sie?« fragte der Dämon. »Dann nimm sie mit.« Da war Juwel plötzlich wieder gesund und schön und duftete nach Gardenien, als hätte sie eben ein Bad im Heilelixier genommen. »O Bink!« sagte sie – und floh aus der Arena.
    »Laß sie laufen«, sagte Cherie weise. »Nur die Zeit kann unsichtbare Wunden heilen.«
    »Aber ich kann sie doch nicht in dem Glauben belassen –«
    »Sie weiß, daß du ihr nicht weh tun wolltest, Bink. Oder sie wird es erkennen, wenn sie erst einmal gründlich darüber nachdenkt. Aber sie weiß auch, daß du ihr keine Zukunft bieten kannst. Sie ist ein Höhlenwesen. Die Weiten der Oberfläche würden ihr Angst einflößen. Selbst wenn du nicht verheiratet wärst, würde sie ihr Heim nicht deinetwegen verlassen. Jetzt, wo du in Sicherheit bist, muß sie gehen.«
    Bink starrte in die Richtung, in der Juwel verschwunden war. »Ich wünschte, ich könnte irgend etwas tun …«
    »Du kannst sie in Ruhe lassen«, sagte Cherie mit Entschiedenheit. »Sie muß ihr Leben selbst leben.«
    »Guter Pferdeverstand«, stimmte Grundy der Golem ihr zu.
    »Ich werde dir gestatten, die gestellte Aufgabe auf deine Weise zu lösen«, sagte der Dämon zu Bink. »Du und dein Wohlergehen sind mir völlig gleichgültig, aber ich halte mich an die Bedingungen jeder Wette. Alles, was ich von eurer Gesellschaft verlange, ist, daß man mich in Ruhe läßt. Wenn das nicht geschieht, könnte ich mich gezwungen sehen, etwas zu tun, was euch leid täte – zum Beispiel, die ganze Oberfläche
    eures Landes mit einer einzigen Feuerschicht in Asche zu legen. Jetzt habe ich meine Anweisung doch wohl so deutlich formuliert, daß es selbst dein armseliger Intellekt verstehen kann, oder?«
    Bink hielt seinen eigenen Intellekt keineswegs für armselig, auch nicht im Vergleich mit dem des Dämons. Dieses Wesen war zwar allmächtig, aber nicht allwissend. Doch es wäre nicht sonderlich opportun gewesen, dies jetzt offen zu sagen. »Ja.«
    Dann hatte Bink einen Gedankenblitz. »Aber es wäre wesentlich leichter, deine Ungestörtheit zu garantieren, wenn es keine offenen Fragen und Spuren mehr gäbe wie zum Beispiel verschollene Magier oder eingelegte Zentauren –«
    Cherie richtete sich ruckartig auf. »Bink, du bist ein Genie!«
    »Dieser Magier hier?« fragte Xanth. Er griff durch die Decke und holte ein schauriges Skelett hervor. »Ich kann ihn dir wieder zum Leben erwecken –«
    Nach dem ersten Schock erkannte Bink, daß das Skelett viel größer

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