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Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Titel: Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Baumann
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geschüttet
haben. Wenn der Geschäftsmann den Verdacht hegte, die Stiftung sei ihm auf der Spur
seiner Machenschaften, dann hätte er vielleicht einen Grund, Anabella Todorova aus
dem Weg zu räumen.«
    »Wenn seine
Machenschaften danach trotzdem aufgeflogen wären, wie ja inzwischen tatsächlich
passiert, dann wäre er der Hauptverdächtige Nummer eins.«
    Der brummige
Einwurf kam von Otmar Braunberger. Der Kommissar nickte. »Sehr richtig. Wie immer
legt der Herr Abteilungsinspektor den Finger treffsicher auf den wunden Punkt. Dieser
Umstand ist auch die große Schwachstelle im Argumentationsgebäude mit der Aufschrift
›Geigenhändler Bernhold‹.«
    »Und dennoch
wissen wir aus vielen Beispielen, dass Täter nicht immer logisch handeln«, ergänzte
Carola Salmann.
    »Da gebe
ich der Chefinspektorin natürlich recht.« Otmar Braunberger deutete eine elegante
Verbeugung an. »Agierten die Verbrecher streng nach logischen Prinzipien, würden
wir ihnen nur selten auf die Schliche kommen.«
    »Vielleicht
war es jemand, der den Geigenhändler belasten wollte? Haben wir schon daran gedacht,
dass es eine Person geben könnte, die mit beiden Schwierigkeiten hatte, mit der
Todorova und dem Bernhold? Diese Person bringt die Sängerin um und weiß zugleich,
dass der Verdacht auf den Geigenhändler fallen wird.«
    Merana freute
sich über den Einwurf des jungen Beamten. Es zeigte, dass seine Saat allmählich
aufging. Er hielt seine Mitarbeiter ständig an, ihrer Fantasie keine Schranken aufzuerlegen.
Sie sollten sich immer offen halten für viele Varianten.
    ›Nur raus
damit‹ war sein ständiges Credo.
    »Nein, Herr
Kollege. Daran haben wir in dieser Deutlichkeit noch nicht gedacht. Ich danke für
den erhellenden Hinweis. Ab sofort werden wir auch das in unseren Überlegungen berücksichtigen.«
    Carola lächelte,
als sie sah, wie der junge Beamte vor Stolz rot wurde. Das Handy von Thomas Brunner
vibrierte. »Moment«, entschuldigte er sich. »Eine dringende Nachricht.« Er verließ
den Raum.
    Merana fuhrt
fort. »Kommen wir zur zweiten Toten, Emina Saric, Mitarbeiterin der Festspielsponsorfirma
Moda Sabarella. Im Gegensatz zum ersten Opfer sehen wir bisher bei dieser jungen
Frau weit und breit überhaupt niemandem mit einem plausiblen Motiv.«
    »Es sei
denn …«, meldete
sich der junge Beamte und sprach aus, was allen anderen im Raum auch klar war, »…
wir gehen davon aus, dass sie mit der ersten Tat etwas zu tun hatte. Auf eine Art
und Weise, von der wir noch keine Ahnung haben.«
    »Unser junger
Kollege hat recht. Emina Saric könnte etwas gewusst haben. Sie könnte etwas beobachtet
haben, das für den Täter gefährlich war.«
    »Aber was?«,
flüsterte der junge Mann.
    Genau das
war die Frage, die sich Merana seit Tagen stellte. Was hast du gewusst, Rehlein?
Und warum hast du es mir am Sonntag nicht erzählt?
    Thomas Brunner
kam zurück. »Wir haben ihn. Eine Polizeistreife hat den Wagen von Emina Saric gefunden,
den VW Golf mit dem Bielefelder Kennzeichen.«
    Leichte
Aufgeregtheit machte sich im Raum breit.
    »Wo?«
    »Auf einem
Park-and-ride-Parkplatz in Wels.«
    »In Wels?«
Alle im Raum hoben erstaunt die Köpfe. Wels lag in Oberösterreich, etwa 100 Autobahnkilometer
von Salzburg entfernt. Wie war der Wagen dahin gekommen?
    »Was ist
mit dem Laptop?«, warf Merana ein. »Wurde der gefunden?«
    Der Chef
der Spurensicherung verneinte. »Im Wagen befinden sich nur die üblichen Utensilien
wie Pannendreieck und Verbandkasten. Kein Laptop. Auch sonst nichts. Die Kollegen
in Oberösterreich überprüfen den Parkplatz. Dann wird das Auto zu uns nach Salzburg
überstellt. Wir untersuchen es dann sofort auf mögliche Spuren.«
    »Gibt es
Kameras auf dem Parkplatz?«
    Thomas Brunner
schüttelte den Kopf. »Es gibt auch keine Einfahrtsschranken. Der Parkplatz ist rund
um die Uhr offen. Da stehen Autos öfter tagelang, ohne dass sich jemand etwas dabei
denkt.«
    Der Kommissar
begab sich wieder zur Tafel, an der auch eine große Landkarte angebracht war. Er
deutete mit dem Finger auf die Punkte.
    »Wir haben
eine tote Sängerin im Großen Festspielhaus, die Leiche der jungen Mitarbeiterin
einer Modefirma auf dem Gaisberg, das Auto der Toten auf einem Parkplatz in Wels
und keine Spur vom Laptop. Wie passt das alles zusammen?«
    Er drehte
sich um und sah in ratlose Gesichter.
    »Warum wurde
der VW Golf ausgerechnet auf einem Park-and-ride-Parkplatz in Wels abgestellt?«
    Es herrschte
Stille im Raum.
    »Vielleicht,
um uns

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