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Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition)

Titel: Zauberflötenrache: Meranas dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Baumann
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zumindest
nicht von diesem Handy aus.«
    »Waren hereingekommene
Anrufe gespeichert?«
    Der Chef
der Spurensicherung schüttelte den Kopf. »Nein, der letzte gespeicherte Anruf ist
vom Donnerstag. Da hat ihr Flora Stullerbaum auf die Mailbox gesprochen, dass sie
um elf Uhr in München landen werde.«
    »Wie schaut
es mit dem Adressenverzeichnis auf dem Handy aus?«
    »Wenige
Namen. Nicht einmal 30. Die meisten gehören zu Leuten aus ihrer Firma. Einige Namen
konnten wir noch nicht zuordnen. Wir sind dran.«
    Eine junge
Frau mit wenig Kontakten, ein einsames Reh. Merana sah wieder ihre dunklen Augen
vor sich. Und das Haar, das zu einem strengen Knoten gerafft war, damit nur ja nichts
Weiches die Blicke der anderen anzöge.
    »Geht weiterhin
der Frage nach, wie sie das Hotel am Sonntag verlassen hat. Nachdem wir jetzt wissen,
dass sie ein Auto hatte, können wir davon ausgehen, dass sie es benutzte. Man kommt
direkt mit dem Lift vom Hotel in die Tiefgarage. Leider gibt es dort keine Kameras.
Das habe ich schon überprüft.«
    Er blickte
in die Runde.
    »Was gibt
es sonst an neuen Erkenntnissen, über die noch nicht alle verfügen?«
    Otmar Braunberger
berichtete über seine Begegnung mit Waldemar Bernhold. Die anderen ergänzten die
Ergebnisse mit den spärlichen Informationen, die sie über die Künstler der Zauberflöte
gesammelt hatten.
    »Auch wenn
es wahrscheinlich vergebliche Mühe ist, möchte ich dennoch, dass ihr weiterhin jedem
auch noch so kleinen Fingerzeig nachgeht. Faktum ist: die 17-jährige Schwester des
schwedischen Tenors gehört zu den Schützlingen der toten Sängerin und ihrer Stiftung.
Überprüft bitte, ob da sonst noch eine Verbindung bestand. Und checkt bitte auch,
ob jemand Fabienne Navarra während der Pause hinter der Bühne gesehen hatte.
    »Sie sagte
doch, sie war nur beim Einsingen dabei. Gibt es einen Grund, dass du an den Angaben
des Mädchens zweifelst?« Die Frage kam von Carola.
    »Wie wir
nach über 20 Jahren Polizeiarbeit wissen, glauben wir grundsätzlich einmal von vorneherein
gar nichts. Selbst, wenn die Aussage vom Bundespräsidenten kommt. Darum überprüfen
wir alles und jedes bis ins kleinste Detail.«
    »Deshalb
fürchten uns auch alle und schlottern, wenn wir wie die Kavallerie einreiten! Denn
wir sind die Truppe der Super-Heroes, die alles rauskriegen!« Abteilungsinspektor
Otmar Braunberger hatte die Großartigkeit seiner Schlussfolgerung noch durch die
Drohgebärde eines hoch erhobenen Zeigefingers unterstrichen.
    »So ist
es!«, bestätigte Merana und raffte seine Unterlagen zusammen. Es tat gut, sich mit
einem Anflug von gespieltem Gruppenstolz vor Augen zu führen, was für eine toller
Haufen von Super-Bullen sie doch waren. Das überdeckte kurzzeitig das Gefühl, es
noch nicht allzu viel weiter gebracht zu haben.
     
    Kurz nach 13 Uhr rief ihn die Großmutter
an. Sie fahre jetzt mit Vanessa aus dem Pinzgau weg. Die Enkelin ihrer Nachbarin
hätte noch einige Besorgungen zu erledigen. Sie würden dann gegen 16 Uhr zu Meranas
Wohnung in Aigen kommen.
    »Ist gut,
Oma. Läute bitte bei meiner Vermieterin, die sperrt dir auf. Ruhe dich etwas aus,
bis ich komme.«
    Um 14 Uhr
erreichte ihn ein Anruf von Carola. Sie hätten einen Zeugen gefunden, der sich daran
erinnerte, am Sonntagabend Emina Saric in der Tiefgarage gesehen zu haben. Der Hotelgast
habe beobachtet, wie die junge Bosnierin kurz nach 20 Uhr in einem Auto mit Bielefelder
Kennzeichen weggefahren sei. Eine halbe Stunde später ließ der Polizeipräsident
ausrichten, er verlasse heute früher das Büro, sei aber bis kurz vor 19 Uhr am Handy
erreichbar. Dann würde er in der Zauberflötenvorstellung sitzen. Merana musste schmunzeln.
Der Herr Hofrat hatte sich doch nicht von vorneherein Karten für die Premiere und für den zweiten Abend besorgt. Wie war es ihm nur wieder gelungen, für eine seit
Monaten mehr als ausverkaufte Vorstellung in so kurzer Zeit Karten zu bekommen?
Über Elena Braga, so wie er? Der Kommissar tippte eher auf das Büro der Landeshauptfrau.
Für 15 Uhr 30 hatte er noch einmal eine Besprechung mit allen Ermittlern einberufen,
ehe er sich dann auch in den Abendanzug werfen würde, um mit der Großmutter eine
hoffentlich störungsfreie Zauberflöte zu genießen.
     
    Als er den Sitzungsraum betrat,
hatten alle anderen schon Platz genommen.
    Er stellte
sich vor die große Tafel an der Wand.
    »Lasst uns
das Wesentliche noch einmal auflisten und einfügen, was an Neuem dazugekommen ist.
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