Zauberhaft Gekuesst
fort. Anscheinend überlegte sie, wie viel sie den Hexen verraten konnte.
„Im letzten Jahr an Samhain gab es anscheinend eine Störung der Energien.“ Tate bemerkte, wie ihre Mutter erstarrte, als Roxy weitererzählte.
„Die Wächter haben erst vor einigen Wochen erfahren, dass er aus der Hölle verschwunden ist. Die Spuren führen über ein Portal nach Bridgetown. Ich weiß nicht wie, aber er hat einen Teil seiner Macht eingesetzt, um sich vor uns zu verbergen.“
Chloe schüttelte den Kopf.
„Warum ist er ausgerechnet hierhergekommen? In der Menschenwelt hat er doch wesentlich weniger Chancen als in der anderen Welt.“ Fragte sie.
„Weil er mich sucht.“ Janets Antwort erstaunte sie. Nur Roxy wusste a nscheinend, was Janet meinte.
„Wie meinst du das?“ Fragte Tate. Janets Gesichtsausdruck wu rde emotionslos, als sie sagte: „Als ich eine junge Hexe war, lernte ich euren Vater kennen. Er war ein Wächter in der anderen Welt. Damals gab es Wächter nicht nur in der Hölle, sondern auch in der sterblichen und in der anderen Welt. Damals streifte Loc als einer der größten Magier seiner Zeit durch die Welt und erkundete die dunklen Mächte. Durch dunkle Blutmagie überfiel er Städte und Dörfer und strebte nach der unendlichen Macht. Ich half eurem Vater, ihn gefangen zu nehmen“, sagte sie an Chloe und Tate gewandt. Angi strich ihr beruhigend über den Arm. Sie alle vermissten ihren Onkel Ed.
„Damals schwor er, Rache an uns und unseren Nachfahren zu ne hmen“, fuhr Janet fort.
„Dann werden wir dir helfen, ihn aufzuspüren und erneut gefangen zu nehmen“, sagte Chloe. Doch Janet schüttelte den Kopf.
„Das ist nicht so einfach. Eure Kräfte sind stark, doch nicht stark genug. Auch meine Energie ist nicht mehr ausreichend.“ Verwundert sahen sie die ältere Hexe an. Doch ehe sie eine Erklärung verlangen konnten, sagte Roxy: „Es tut mir leid, doch die Pflicht ruft. Lasst uns vor Samhain alle zusammenrufen und dann einen Schlachtplan ausarbeiten. Außerdem kann Tate ihr Date nicht ewig draußen allein sitzen lassen.“ Erschrocken fuhr Tate zusammen. Roxy hatte recht.
„ Gut, Roxy. Ich werde alles in die Wege leiten.“ Mit diesen Worten verwandelte Janet sich in eine Fledermaus und verschwand durch die Hintertür. Tate kehrte zu ihrem Tisch zurück und lächelte Nate entschuldigend an.
„Es tut mir leid. Ich hoffe, ich habe sie nicht allzu lange warten lassen.“ Nate schüttelte den Kopf. Einer seiner Eigenarten bestand darin, sich überall und zu jeder Zeit mit seinem derzeitigen Projekt zu beschäftigen. Während Tates Abwesenheit hatte er sich bereits weitere Morde überlegt.
„Nein, sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Allerdings h abe ich nun den Nachtisch allein genossen“, sagte er lächelnd. Als sie sich auf den Heimweg machten, lächelte ihnen Betsy beim Hinausgehen spitzbübisch zu.
Und wieder wäre Tate am liebsten im Boden versunken.
Die Rückfahrt verlief diesmal nicht schweigend und Tate musste immer wieder über Nates Erzählungen lachen.
„Wo genau soll ich sie eigentlich hinfahren?“ Tate wies ihm den Weg zu ihrem Haus. Am Tor angekommen war sie froh, dass das Haus nicht hell erleuchtet war. In der Vergangenheit war es i mmer wieder vorgekommen, dass Männer, die ein Date mit einer der Hale oder Johnson Frauen hatte, schnellstmöglich das Weite suchten. Und nicht nur durch den Anblick, der Sterbliche verstörte. Wen das Haus nicht leiden konnte, der wurde sofort verjagt. Ganz Gentleman, stieg Nate zuerst aus und öffnete ihr die Tür. Seltsamerweise begann ihr Herz zu rasen, obwohl sie doch wusste, dass der Abend nicht als Date zu deuten war. Als sie von ihrem Sitzplatz aufstand, nahm Nate wieder ihre Hand in seine. Unwillkürlich schaute sie ihm in die Augen. Und sie versank regelrecht in ihnen.
„Ich habe mich heut Abend sehr gut unterhalten“, sagte Nate. Auch er war von ihren Augen hypnotisiert. Als sein Blick zu ihren Lippen wanderte, schluckte Tate. Und endlich gestand sie sich ein, dass sie sich nichts Sehnlichster wünschte, als dass dieser Mann sie küsste. Als ob er ihr Geständnis gehört hatte, senkte er die Lippen und ein Feuer, das sie nie zuvor erlebt hatte, raste durch ihren Organismus. Hinter ihren geschlossenen Augenliedern explodierten bunte Lichter und sie betete zur Göttin, dass diese nicht Wirklichkeit waren. Seine Zunge strich zart an ihrer Unterlippe entlang und sie gewährte ihm Einlass. Nate hielt ihren Kopf mit der linken
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