Zauberhaft Gekuesst
macht nichts. Dann musst du eben warten, bis ich fertig bin.“
Während Tate das Chaos beseitigte, das einige Schüler im Kinderbereich veranstaltet hatten, setzte sich Nate und nahm ein Buch von einem Stapel in die Hand.
„Wie kommt es eigentlich, dass du einen Buchladen eröffnet hast?“ Fr agend schaute Tate ihn über den Stapel Bücher in ihrer Hand an.
„Wie meinst du das?“
„Ich meine, warum gerade Bücher? Warum nicht ein Laden mit Süßigkeiten, Kinderspielzeug oder einen Coffeeshop“, sagte er, als er ihr die Bücher abnahm und sie dorthin brachte, wo sie hingehörten.
„Weil ich Bücher liebe.“
„So einfach ist das?“ Fragte er lächelnd.
„Ja. Schon seit ich die ersten Worte lesen konn te, aber ich Geschichten gelesen. Mit jedem Buch konnte ich ein anderes Leben führen. Jemand anderes sein. Welten sehen, die das Fassungsvermögen der Sterblichen übersteigen.“ Tate biss sich auf die Zunge. Hoffentlich war ihm das verräterische Wort nicht aufgefallen.
„Ja, als Autor kann ich das nachvollziehen.“ Wieder nahm er ein Buch in die Hand. Als Tate die Spinne an der Decke sah, hätte sie am lieb sten laut gestöhnt. Sie würde Amy umbringen. Da die Spinne direkt über Tate saß, würde Nate sie bestimmt sehen, wenn er sich umdrehte. Außerdem war die Spinne extrem groß und die die großen hellbraunen Augen mit langen Wimpern waren wirklich nicht so einfach zu verkraften. Tate ließ schnell ein Buch an die Decke schweben. Die Schwierigkeit bestand darin, ihre Cousine nicht zu zerquetschen und sie doch an Ort und Stelle festzuhalten.
„Erzähl mir etwas über seine Familie“, sagte Nate nichts ahnend. Hi nter dem Verkauftresen befand sich ein Foto mit ihren Eltern, ihrer Tante, ihren Geschwistern und ihren Cousinen. Nur ihr Großvater fehlte an diesem Tag. Sue war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren gewesen.
„Ich habe 8 Schwestern, eine Nichte und 7 Cousinen. Angi hast du ja schon kennengelernt.“ Als er sie verschmitzt anlächelte, fiel auch bei ihr der Groschen.
„Stimmt, du hast sie wahrscheinlich alle bei der Signierstunde gesehen. Tja, was soll ich sagen. Die Familie ist uns allen sehr wichtig.“
In Richtung der Spinne sagte sie: „Und neugierig sind einige von ihnen noch dazu .“ Nur dummerweise hing an der Decke nun keine Spinne mehr, sondern jetzt klemmte dort zwischen einem Liebesroman einer der bekanntesten Autorinnen der USA und der Decke eine Fledermaus, die kräftig mit den Flügeln schlug.
„Nate, ich muss noch schnell etwas aus meinem Büro holen. Ich bin sofort wieder da.“ Doch dieser hörte sie in diesem Moment gar nicht, denn seine Aufmerksamkeit war noch immer auf das Buch in seiner Hand gerichtet. So unauffällig wie möglich bewegte sie sich, das Buch und die Fledermaus in Richtung ihres kleinen Büros hinter der Theke. Als Amy sich verwandelt hatte, sagte sie: „Nenn mir einen guten Grund, dich nicht auf den Mond zu schießen für ein oder zwei Tage.“
„Das hast du schon mal gemacht, als wir Kinder waren und das war sehr schmerzhaft“, sagte ihre Cousine. Doch gleich darauf wurde ihr G esichtsausdruck ernst.
„Der Grund, warum ich euch gestört habe, ist, dass Alix seltsame Schatten wahrnimmt und Tricia eine ungute Vorahnung hat. Sie rät euch, heut nicht ins Magico zu gehen. Da du ja nicht an dein Handy ran gehst, habe ich eben diesen Weg gewählt, um dich zu benachrichtigen.“
„Ok ok, ist ja gut. Vielen Dank, aber jetzt verschwinde bitte wi eder.“ Fast flehentlich schaute Tate ihre Cousine an.
„Ist ja gut, ich bin schon so gut wie weg. Ich wünsche euch einen schönen Abend. Dir wird aber sicherlich klar sein, dass du ihn uns bald mal offiziell vorstellen musst, oder?“ Lachend verschwand Amy und nur das leichte magische Knistern in der Luft war noch von ihr übrig. Als sie wieder zurückging, sagte sie: „Und, wollen wir gehen?“
„Nate führte sie in ein kleines gemütliches Restaurant etwas eine Fahrstunde entfernt aus. Als die Kellnerin ihnen einen Nachtisch empfehlen wollte, lehnte Tate mit der Begründung ab, sie habe zu viel gegessen. Nate hingegen bestellte sich noch einen Cheesecake mit Schokoladenüberzug.
„Erzähl mir etwas über deine Eltern “, sagte Tate.
Nate zuckte mit den Schultern.
„Da gibt es nicht viel zu erzählen. Meine Mutter ist Bezirksstaatsanwältin in New Orleans. Mein Vater besitzt als Schönheitschirurg eine Praxis, in der er die meiste Zeit verbringt. Als Kinder haben wir sie kaum zu
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