Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
Dewberry’s Dinners noch einmal durchgegangen.
Gabby und Tom samt Dienerschar, gefolgt von der Filmcrew, waren unter wildem Winken der wartenden Menge davongebraust, und ohne sie war allen das Haus auf einmal ganz leer und sehr still vorgekommen.
Nun war es fast so, dachte Ella, die sich Käse von den Fingern leckte, während Fledermäuse und Motten über ihrem Kopf umherhuschten, als wäre gar nichts geschehen. Als hätten sie alles nur geträumt.
Trixie, die im geblümten Hemdblusenkleid neben ihr saß und gesittet an einem Stück Meeresfrüchte-Pizza knabberte, war den ganzen Abend über sehr still gewesen.
Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die anderen alle damit beschäftigt waren, sich vor Lachen über Polls ziemlich beschwipste, sektlaunige Imitation von Gabbys Gehabe auszuschütten, beugte Ella sich zu ihr hinüber. »Trixie …«
»Ja, meine Liebe?«
»Was du da gemacht hast – in der Küche –, als Gabby gerade dabei war, von Roys Fresschen abzubeißen –, war das …? Tja, also, war das … Magie?«
»Ich habe überhaupt nichts gemacht, meine Liebe.« Trixie wischte sich wohlerzogen die Lippen mit einem Stück Küchenpapier ab. »Aber meine Elfenfreunde haben geholfen, eine Katastrophe abzuwenden, ja. Da du ja aber nicht an sie glaubst …«
Ella seufzte. »Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich weiß, dass etwas Merkwürdiges geschehen ist – wieder einmal –, und wenn nicht, wäre das Ganze in der Tat total schiefgegangen, und wir hätten garantiert nicht die geringste Chance, in die nächste Runde weiterzukommen und …«
»Und mehr brauchst du nicht zu wissen, meine Liebe.« Trixie lächelte nachsichtig. »Ich habe nicht vor, dich zur gläubigen Elfen-Anhängerin zu bekehren. Ich freue mich nur, dass wir heute Abend behilflich sein konnten.«
»Aber kannst du mir nicht erklären …?«
Trixie schüttelte das dauerwellengekräuselte Haar. »Nein, bedaure, meine Liebe. Erklärungen würden die Magie zerstören und sind überhaupt nicht nötig. Einfach nur Vertrauen, das ist alles, was du brauchst.«
»Aber«, beharrte Ella, »wie kann ich vertrauen, wenn ich gar nicht verstehe … und diese Namen, die du gerufen hast … Puck – das war wirklich lustig, weil Gabby ja ziemlich beschränkt ist und dachte, dass du fluchst – und natürlich weiß ich, wer Puck ist. Aber Senfweb und Spinnblüte und Erbsensamen?«
Onyx sah auf. »Sagtest du eben Puck? Und Spinnweb, Erbsenblüte und Senfsamen?«
Stirnrunzelnd sah Ella zu Poll, Ash und Billy hinüber. »Ja, oder zumindest wollte ich das sagen. Offenbar hab ich die Namen nicht ganz richtig hinbekommen, aber ich finde eigentlich nicht, dass wir das in der großen Runde besprechen sollten – entschuldige bitte, aber ich will wirklich auf gar keinen Fall, dass Poll diese Unterhaltung mit anhört, denn sie ist auch so schon verwirrt genug. Kannst du denn mit diesen Namen irgendwas anfangen? Hast du sie schon mal gehört?«
»Aber natürlich. An der Uni von Reading war ich ein Ass in Literaturgeschichte, schon vergessen? Das sind die Elfen aus Shakespeares Mittsommernachtstraum – und ein sehr passendes Thema für heute Abend. Aber ehrlich, Ella, ist eine Diskussion über Literatur nicht ein bisschen schwer verdaulich, nach all dem, was du heute hinter dich gebracht hast? Wieso …?«
Ella sah zur lächelnden Trixie hinüber und schüttelte dann den Kopf. »Ist nicht weiter wichtig, aber danke, ich glaube, das erklärt so einiges …«
32. Kapitel
»Schön.« Poll kam in das pfirsich- und cremefarbene Wohnzimmer gewuselt. »Sind alle bereit?«
Ella, Billy und Trixie nickten. George trommelte mit den Füßen.
»Ist Ash noch nicht da?«
Ella schüttelte den Kopf. »Er hat gerade eben eine SMS geschickt. Er ist unterwegs. Wurde drüben in Angel Meadows mal wieder von jeder Menge Kundschaft aufgehalten.«
»Armer Ash.« Poll ließ sich neben Ella aufs Sofa plumpsen. »Muss doppelt schwierig für ihn sein – im heißesten Sommer seit neunzehnhundertsechsundsiebzig Eis zu verkaufen und, wohin er auch geht, erkannt zu werden. Garantiert muss er die Geschichte wieder und wieder erzählen.«
Ella lachte leise. Sie alle waren seit der Sendung von letzter Woche wie Superstars behandelt worden. Wo sie auch hinkamen, wurden ihnen die immer gleichen Fragen gestellt. Am liebsten hätte sie ein Blatt mit den wichtigsten Fragen und Antworten getippt und überall verteilt.
Ja, Gabby war im echten Leben ganz genauso.
Nein, es war nicht
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