Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
gespielt, wenn Tom den Fußabtreter machte.
Ja, es war fürchterlich gewesen.
Ja, sie hatten jeden Moment genossen.
Nein, sie glaubten nicht, dass sie gewinnen würden.
Aber sehr bald schon, dachte Ella jetzt, während die Schmetterlinge in ihrem Bauch auf und ab flatterten, würden sie es erfahren.
Nun war es Montag und acht Uhr abends, Dewberry’s Dinners begann mit Woche zwei: Ausscheidungsrunde Ost, und zuvor wurden die Wochengewinner der Region Süd verkündet.
»Sei nicht allzu enttäuscht, Schätzchen – ich glaube ja immer noch, dass sie uns inzwischen angerufen hätten, wenn wir die Gewinner wären«, sagte Billy zu Poll. »Leuchtet doch ein, dass sie sich längst entschieden haben. Und die aus Bedfordshire am Freitagabend waren echt gut, oder?«
Ella und Poll nickten. Das stimmte.
Am Donnerstag waren die Kandidaten aus Wiltshire, ein Quartett ziemlich aufgeblasener Selfmade-Unternehmer, die schon mehrmals die Berufe gewechselt hatten und meinten, sie hätten die Qual der Wahl, als Nächstes einen Roman zu schreiben oder Promiköche zu werden – »Mal ehrlich, Gabby, Schreiben ist schließlich ganz einfach. Ein Buch schreiben kann doch jeder. Und weil wir immer die Herausforderung suchen, haben wir uns für die kniffligere kreative Aufgabe entschieden …« –, mit ihrem kulinarischen Ansatz »Feinschmeckerküche für das einundzwanzigste Jahrhundert« spektakulär gescheitert.
Ihr Meeresfenchel war vollkommen sandig gewesen, ihr Auberginen-Wildbret-Turm mit Bohnenpüree hatte ausgesehen wie Hundekotze, und aus ihren drei fantasievoll arrangierten minimalistischen Desserts mit Zuckerwatte-Garnierung – »Ein kleiner süßer Himmelshauch, ganz allein für Sie, Gabby« – waren höllisch schwarz verkohlte Klumpen geworden.
Die Hideaway Farm hatte gejohlt und geklatscht und sich gefreut ohne Ende.
Doch das Bedfordshire-Team – zwei ziemlich süße, sehr junge und sehr verliebte Pärchen – hatte eine Mahlzeit fabriziert, für die jeder Modedesigner über Leichen gehen würde. Jede winzige Portion war so kunstvoll schön anzusehen – zart und ätherisch, mit kleinen pastellfarbenen Blütenblättern und verspielten Erbsensprossen besprenkelt –, dass sie ganz wunderbar aussah und – Gabbys und Toms begeisterter Reaktion nach zu schließen – auch ebenso geschmeckt haben musste.
Die werden gewinnen, dachte Ella traurig. Sie wusste, dass die gewinnen würden.
Mit zitternden Händen drückte Poll auf die Fernbedienung, und nach zwei vergeblichen Anläufen dudelte »Pickin’ A Chicken« durch den Raum.
Gabby, heute Abend in Silber, und Tom, der noch zerzauster und noch mehr wie Heathcliff aussah, bereiteten sich auf ihre Eröffnungssätze vor. Ella fand es immer noch lustig, dass sie sich bis zum letzten Mittwoch in ihrer Naivität vorgestellt hatte, dass sich in der jeweiligen Küche nur Gabby, Tom und die Bewerber aufhielten – jetzt wusste sie, wie viele Leute außer Reichweite der Kameras fieberhaft arbeiteten, damit die Sendung so gemütlich, entspannt und locker wirkte.
»Hallo, liebe Zuschauer!« Gabby strahlte in die Kamera. »Ich bin Gabby Dewberry und begrüße Sie zu Tag eins der zweiten Woche in der ersten Ausscheidungsrunde unserer neuen Staffel von Dewberry’s Dinners .«
»Das klingt ja fast wie bei Countdown !«, lachte Tom.
Gabby bedachte ihn mit einem BLICK .
Tom hörte auf zu lachen. »Äh, ja – hi, ich bin Tom Dewberry, und an einem weiteren glühend heißen Montagabend sind wir für unsere erste Ausscheidungsrunde Ost heute hier in Norfolk.«
Gabby strahlte. »Doch bevor wir Ihnen die eifrigen Köche des heutigen Abends vorstellen, kommt das Ergebnis des Wettbewerbs von vergangener Woche. Wie Sie wissen, wählen wir für unsere Endausscheidung nur ein Kochteam aus jeder Region.«
»Ja«, bestätigte Tom, »und diesmal ist uns die Entscheidung sehr, sehr schwergefallen. Die Köche der letzten Woche waren alle ganz außergewöhnlich.«
»Nein, waren sie nicht!«, schnaubte Ella. »Wir waren außergewöhnlich! Okay, und vielleicht die aus Bedfordshire. Aber die meisten anderen hatten überhaupt nichts drauf!«
»Nichtsdestotrotz« – Gabby klimperte mit den Wimpern – »sind wir nach reiflicher Überlegung schließlich doch zu einer Entscheidung gelangt, nicht wahr, Tom?«
»Sind wir.«
»Ach, Herrgott noch mal!«, kreischte Poll. »Jetzt macht schon endlich!«
»Wir sind es nicht.« Billy griff hinüber und umklammerte ihre Hand. »Wie ich schon sagte,
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