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Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)

Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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also jedes Wort habe ich natürlich nicht gelesen – ich meine, nachdem der Jurist mir schon versichert hatte, dass die Führungszeugnisse alle in Ordnung waren, habe ich eigentlich nur die persönlichen Angaben überflogen …«
    »Und dann aufgegeben?«
    »Tja. Es waren ja Dutzende von Seiten mit lauter so Zeug. Aber mit Roy war alles in Ordnung. Das hat der Anwalt bestätigt, er hat sogar gelacht, als er das sagte, also wusste ich, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche. Und Roy ist doch berufstätig und klettert an diesen riesigen Beton-Konstruktionen rauf und runter. Da kann er doch wohl nicht, ähm, behindert oder irgendwie krank sein, oder? Womöglich ist er einfach nur schüchtern?«
    »Und womöglich schämt er sich nur ein bisschen, weil er ein Hell’s Angel ist oder sonst was Asoziales?«, sagte Ella, als sie die Stufen hinunter auf Ashs Kombi zugingen. »Und womöglich hat der Anwalt einen eigenartigen Sinn für Humor. Und womöglich besteht die Spezialdiät aus Fledermäusen und frischem Blut und – Herr im Himmel!«
    »Was?« Poll blieb stehen. »Was ist denn?«
    Ellas Zeigefinger schnellte in Richtung Auto. »Arbeitet mit Beton-Konstruktionen – von wegen! Liebe Güte, Poll – kein Wunder, dass der Anwalt gelacht hat. Warum zum Teufel hast du diese Berichte nicht gelesen?«
    Poll runzelte die Stirn. »Wieso? Was ist denn mit ihm? Ach, der arme Roy. Ist er schwer gelähmt? Oder schlimm entstellt? Dann arbeitet er wohl doch nicht mit Beton?«
    »Nein, Poll. Roy arbeitet garantiert nicht mit Beton. Genau genommen ist Roy überhaupt nicht berufstätig. Roy ist nämlich ein Python, eine verdammte Riesenschlange !«

7. Kapitel
    Wortlos wichen sie mit gebanntem Blick zurück. George, dem ihr sprachloses Schweigen gar nicht auffiel, stellte sich auf die Zehenspitzen, spähte begeistert ins Auto und machte gurrende Lockgeräusche.
    »Poll?«, flüsterte Ella. »Atme weiter. Sag etwas.«
    Poll starrte noch immer auf Roy, brachte den protestierenden George mit einem Ruck in Sicherheit und räusperte sich. »Ja – gut. Okay – was denn? Zum Beispiel?«
    Ella schluckte. »Irgendwas. Irgendwas Beruhigendes. Irgendwas, damit mich nicht noch mehr schaudert als ohnehin schon.«
    »Fürchtest du dich?«
    »Mich fürchten? Vor … ihr … ihm … Roy? Ja, ich glaub schon. Du nicht?«
    »Ein bisschen verunsichert bin ich schon. Das war doch ein ziemlicher Schock. Okay, ähm, also, lass uns mal praktisch denken … Ich bin Vegetarierin, was essen Riesenschlangen eigentlich?«
    »Katzen, Hunde, Hühner und kleine Jungen?«, mutmaßte Ella, den Blick starr auf die Masse sich sanft schlängelnder Spiralen in dem kleinen Behälter auf dem Rücksitz von Ashs Wagen geheftet. »Weiß der Himmel, aber Quorn oder Tofu garantiert nicht, da wette ich drauf.«
    »Oh Gott.« Poll schluckte und drückte George fest an sich. »Was es auch sein mag, Ash hat es gerade eben in den Eisschrank getan.«
    »Sieh es mal positiv, dann ist es immerhin bestimmt schon tot.«
    »Danke.«
    »Hast du eine Schlangenphobie?«
    »Ophidiophobie«, verbesserte Poll zaghaft. »Keine Ahnung. Du?«
    »Bisher wohl nicht, aber ich glaube, jetzt vielleicht doch bald.«
    Ella fühlte, wie sie trotz der sengenden Hitze ganz unwillkürlich fröstelte und Gänsehaut bekam, und starrte den Python an. Der Python hob langsam seinen Kopf und starrte zurück. Dann, offenbar gelangweilt, zuckte er die nicht vorhandenen Schultern und sank in seine Spiralen zurück.
    »Sie … er … Roy ist eigentlich gar nicht hässlich«, sagte Ella, rieb sich die Arme und wünschte, die Gänsehaut würde verschwinden. »Er hat ein schönes Muster – wie eine große Tigerkatze –, und er hat sehr, ähm, freundliche Augen.«
    Poll räusperte sich erneut. »Ja, hat er wohl. Und ich weiß, dass er zur Tarnung so gemustert sein muss, aber meinst du nicht, in Türkis oder Hellrosa wäre er ein bisschen weniger angsteinflößend? Oder mit Glitzer?«
    Ella runzelte die Stirn. »Ähm, nein.«
    Poll zuckte die Schultern. »Dann mache wohl nur ich das? Bin ich die Einzige, die sich Spinnen immer in Pastellfarben ausmalt, um es mit ihnen aufnehmen zu können? Wenn du sie dir in Lila und Zitronengelb oder Rosa mit himmelblauen Sternchen drauf vorstellst, wirken sie gleich viel weniger gruselig.«
    »Ja, okay, das glaub ich dir gern.« Ella sah Poll mit zweifelndem Blick an. »Aber Roy ist keine Spinne, Pastellfarben hin oder her, und er ist auch nicht türkis mit Glitzer. Er ist ein

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