Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
asozial gebrandmarkt war, hat man ihn rausgeworfen – und ohne Familie und ohne Einkommen, außer seiner mageren Rente, wusste er nicht, wo er hinsollte, und stand kurz davor, auf der Straße zu landen, und brauchte mich einfach.«
»Armer Kerl.« Ash sah entsetzt aus.
»Oder«, sagte Ella, »er ist wirklich ein Langfinger, ein Lügner, von Grund auf gierig und unangenehm.«
»Ella!« Poll schüttelte den Kopf. »Das meinst du doch nicht ernst? Warte, bis du ihn kennenlernst. Du wirst ihn gernhaben.«
»Okay, die Urteilsverkündung wird vertagt.« Ella lächelte Poll an. »Ich hoffe nur, es legt dich niemand aufs Kreuz. Das wäre also Billy. Und was ist mit Trixie?« Sie warf einen Blick auf den nächsten Papierstapel. »Ah ja – Trixie Pepper, eine Frau mittleren Alters, die … Was? Das kann doch nicht wahr sein! Eine Brandstifterin …!«
Ash lachte.
Ella sah ihn streng an. »Das ist nicht lustig. So steht es hier.«
»Angeblich – alles nicht bewiesen –, und du wirst sie bestimmt mögen«, warf Poll rasch ein. »Die arme Trixie. Sie hat im Dienstbotenhäuschen auf dem Gelände irgendeines großen Anwesens gewohnt – sie war dort Köchin und Haushälterin – und hat leider eines Nachts eines ihrer Gerichte anbrennen lassen, während sie – du wirst lachen – wie gebannt bei Dewberry’s Dinners vor dem Fernseher saß.«
Ash zog fragend die Augenbrauen hoch. »Das Essen ist angebrannt?«
»Oh ja – die arme Trixie – sie war vollkommen gefesselt von dem, was bei Gabby und Tom Dewberry vor sich ging, sodass sie alles andere ringsum total vergessen hat. Sie hatte Glück, dass sie mit dem Leben davongekommen ist. Das kleine Haus ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. Anscheinend war das nicht das erste Mal, dass ihr durch mangelnde Aufmerksamkeit etwas in Flammen aufgegangen ist, und so wurde sie fristlos entlassen.«
»Kein Wunder«, sagte Ella scharf. »Pyromanie gehört wahrscheinlich nicht gerade zu den erwünschten Schlüsselqualifikationen einer Köchin und Haushälterin.«
Poll kicherte. »Ich weiß – vielleicht sollten wir sie während ihres Aufenthaltes hier diskret im Auge behalten, wenn sie in der Küche ein bisschen vergesslich ist.«
»Oder wir werden bei lebendigem Leibe in unseren Betten verbrannt.«
»Das wird nicht passieren. Ich muss ja auch an George denken. Die ganze Geschichte ist sowieso total aufgebauscht worden«, sagte Poll bestimmt. »Liebe Güte, ist uns nicht allen beim Kochen schon mal so etwas passiert?«
»Kein ganzes Haus zerstört, nein«, sagte Ash skeptisch.
Ella atmete scharf ein. »Lieber Himmel!«
»Was denn?«, fragte Poll.
Ella zeigte mit dem Finger auf die Seite. »Diese Trixie ist nicht nur eine Brandstifterin – okay, angebliche Brandstifterin –, aber hier in den Zeitungsausschnitten steht, dass sie Elfen für das Feuer verantwortlich macht … Die muss ja total durchgeknallt sein.«
»Nein, ist sie nicht. Nimm doch nicht immer alles so wörtlich. Das war nur so ein boshaftes Geschwätz, das in ihrem Dorf die Runde machte. Trixie war bekannt dafür, dass sie an das kleine Volk glaubt … und was macht das schon? Viele Leute tun das. Anscheinend wurde allgemein behauptet, dass sie Kräutertinkturen braut und beim Kochen mit so manch einer Elfen-Beschwörung arbeitet. Als wir uns kennengelernt haben, sagte sie, dass böse Feen ihr die falschen Dosierungen eingegeben hätten, sodass sämtliche Garzeiten verkorkst waren, und dass der Topf nur deshalb Feuer gefangen hat …«
»So ein absurder Quatsch!«, platzte Ella heraus.
Poll lachte.
»Wie schön, dass du so tolerant und aufgeschlossen bist. Genau genommen hat Trixie auch gesagt, ein Kobold …«
»Ach Poll«, prustete Ash, »komm schon. Kobolde und Feen und Elfen, also bitte …«
»Du und ich glauben vielleicht nicht an Feen und Elfen – auch wenn ich mir selbst da nicht so ganz sicher wäre –, aber wenn Trixie es tut und es sie glücklich macht, haben wir doch kein Recht, deswegen mit dem Finger auf sie zu zeigen!«
»Aber sie gibt Feen und Elfen die Schuld daran, dass ihr Haus in Flammen aufging!«, schnaubte Ella. »Und das heißt, sie ist total übergeschnappt und übernimmt keine Verantwortung für gar nichts, weil sie immer alles auf die Feen und Elfen schieben kann. Ich finde, das klingt nach einem sehr hohen Risiko.«
»Und genau dasselbe haben früher einmal alle über Mitzi Blessing in Hazy Hassocks gesagt.«
»Mitzi Blessing?«
»Oh, du wirst Mitzi lieben. Alle
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