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zauberhafte Tierhandlung 1

zauberhafte Tierhandlung 1

Titel: zauberhafte Tierhandlung 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webb
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zu Lotte. Sie konnte das Gefühl nicht abschütteln, einer Prüfung unterzogen zu werden, so wie er, Danny und Horaz sie musterten. »Wir mussten erst mal sehen, was für ein Mensch du bist. Dass du dich so gut mit Sofie verstanden hast, war ein gutes Zeichen.«
    »Ich habe ihnen immer wieder gesagt, was für ein nettes Mädchen du bist«, sagte Sofie und sprang an Lotte hoch. »Nicht jeder versteht, wie sehr ich Kaffee brauche«, fügte sie grollend hinzu und warf Danny einen geringschätzigen Blick zu, während Lotte sie hochhob.
    »Ach so, du hast ihr Kaffee gegeben?«, fragte Danny und rollte mit den Augen. »Das erklärt, warum sie in letzter Zeit so durchgeknallt war. Und warum sie die Klappe nicht halten konnte.«
    »Sie kauft mir espresso «, sagte Sofie selbstgefällig und schleckte über Lottes Kinn. »Wie ich schon sagte, sie ist ein sehr nettes Mädchen.«
    »Also haben wir Lotte gerade wegen eines Hundes auf Koffeinkick das größte Geheimnis der Welt verraten.« Danny schüttelte gespielt traurig den Kopf. »Wir sind geliefert.« Aber er schien die witzige Seite des Ganzen zu sehen – er lachte immer wieder in sich hinein.
    Onkel Jack seufzte genervt. »Vielen Dank auch, Daniel.« Er wandte sich wieder an Lotte. »Lotte, es tut mir leid, dass … nun, dass wir alle dich belogen haben, schätze ich. Aber du musst das verstehen. Es ist eine große Sache, so ein gewaltiges Geheimnis. Es kann einen … na ja, ganz schön belasten. Verstehst du, was ich meine? Wir konnten es dir wirklich nicht sofort sagen. Nicht, bevor wir dich nicht ein bisschen besser kennengelernt hatten.« Sein entschuldigendes Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen, es erinnerte Lotte an ihr liebstes Foto von ihrem Vater. »Aber ich bin froh, dass du es endlich weißt.«
    Lotte konnte nicht anders als zurückzulächeln. Sie fand es schrecklich, dass sie von allen angelogen worden war, aber sie verstand, warum sie keine Wahl gehabt hatten. Und wie konnte sie jetzt noch länger schlechte Laune haben? Sie war umgeben von Tieren, so wie sie es sich immer gewünscht hatte, aber nie im Leben hätte sie sich etwas so Magisches und Wundervolles wie das hier zu träumen gewagt.

Kapitel 4
    Als Lotte am nächsten Morgen nach unten kam, war der Laden wie verwandelt. Die Tiere beobachteten sie alle wie gewohnt, aber sie waren nicht länger wachsam und darauf bedacht, ihr Geheimnis zu wahren. Jetzt starrten sie sie ganz unverhohlen an, und einige der Mäuse kicherten. Lotte erinnerte es fast an das Gefühl, das man hatte, wenn man in eine neue Klasse kam, und der Gedanke ließ sie leicht schaudern.
    »Hallo, Lotte !« , piepste eine besonders mutige Maus, eine von den pinken im obersten Käfig. Dann brach sie kichernd zusammen, und all die anderen pinkfarbenen Mäuse quiekten aufgeregt durcheinander, wie tapfer sie doch sei.
    Lotte grinste. Sie schnappte sich die Leiter, die sie benutzten, um die Käfige hoch oben zu erreichen, und kletterte hinauf, damit sie die Mäuse besser sehen konnte. Onkel Jack war es immer gut gelungen, sie davonzuscheuchen, wenn sie sich dranmachen wollte, ihren Käfig zu säubern. Daher hatte sie nie mehr als einen kurzen Blick auf sie erhaschen können – gerade genug, um zu denken, dass sie doch eine ziemlich seltsame Farbe hatten.
    »Uuhu, sie kommt rauf, sie kommt rauf … « Die pinken Mäuse flitzten aufgeregt im Käfig hin und her, sie waren völlig aus dem Häuschen.
    Lotte blieb stehen, als ihre Nase auf einer Höhe mit dem Käfigboden war. Auf einmal übermannte sie Schüchternheit. »Habt ihr etwas dagegen, wenn ich zu euch raufkomme ?« , fragte sie nervös und spähte zu den Mäusen hinüber. Zwei der mutigsten standen auf der großen Röhre aus Fotokarton, die Onkel Jack ihnen zum Spielen gegeben hatte. Sie klammerten sich aneinander fest, ihre Schwänze rankten sich zu einem Knoten. Sie erinnerten Lotte an einige der albernen Mädchen aus ihrer Schule, die sich über die blödesten Sachen kaputtlachen konnten.
    »Natürlich haben wir nichts dagegen « , gluckste die eine. »Wir wollen dich wahnsinnig gerne kennenlernen .«
    »Oh ja, wahnsinnig gern … « , warf die andere ein, ihre dunkelroten Knopfaugen traten vor Aufregung fast aus den Höhlen.
    Nun wagten sich alle pinkfarbenen Mäuse an die Käfigfront, und aus den übrigen Käfigen ertönte ein Rascheln und Quieken, als ihre Bewohner aufwachten und die Köpfe reckten, um zu sehen, was da los war. Lotte kicherte, als sie ein halbes Dutzend piepsiger

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