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zauberhafte Tierhandlung 1

zauberhafte Tierhandlung 1

Titel: zauberhafte Tierhandlung 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webb
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Lotte? Du kannst es ruhig sagen, es ist erlaubt. Niemand wird dich deswegen auslachen.«
    Danny zuckte mit den Schultern. »Ja, das ist sie. Hör zu, Lotte. Können wir bitte einfach zum Laden zurückgehen? Dad kann es viel besser erklären als ich.«
    Lotte schüttelte verblüfft den Kopf. Danny schien es gar nicht für etwas so Besonderes zu halten. Sie zuckelte auf dem Nachhauseweg hinter ihm und Sofie her, die sich immer noch im Flüsterton stritten. Jedes Mal, wenn sie an jemandem vorbei kamen, spielte Sofie sehr überzeugend einen hübschen, aber ach so normalen Hund.
    Als sie die Tierhandlung erreichten, hatte Lotte das Gefühl, das sie schon so viele Male zuvor gehabt hatte, wenn sie den Laden betrat. Dass nämlich jedes Lebewesen dort für eine Sekunde die Luft anhielt. Jetzt wusste sie, warum. Sie warteten – sie warteten, ob sie vorgeben mussten, normal zu sein. Jetzt, da sie darüber nachdachte, war es offensichtlich. All die kleinen Dinge, sie summierten sich in der Tat zu einem riesengroßen, enormen Ding, hätte sie sich je die Zeit genommen, in Ruhe darüber nachzudenken. Die Mäuse im obersten Käfig waren pink, und diese weiße Maus hatte mit ihr gesprochen. Horaz buchstabierte für Onkel Jack, und den anderen Tag, als sie ihre neue Zeitschrift nirgendwo hatte finden können, hatten die schwarzen Kätzchen im großen Gehege tatsächlich darin gelesen. Wie es aussah, hatten sie das Quiz gemacht, mit dem man herausfinden konnte, ob man übernatürliche Kräfte besaß. Wie hatte sie je glauben können, das hier sei eine ganz normale Tierhandlung? Sie blickte eine weiße Maus, die zufällig gerade aus dem Käfig zu ihr rüber lugte, wütend an, und der Mäuserich sprang erschrocken zurück. Lotte fühlte sich ein kleines bisschen schuldig, aber andererseits hatte die Maus sie tagelang angelogen.
    Onkel Jack telefonierte gerade, er bestellte voller Begeisterung eine Lieferung giftiger Eidechsen, und Danny kritzelte ihm etwas auf einen Notizzettel, den er drängend vor der Nase seines Vaters hin und her schwenkte. Onkel Jack kniff die Augen zusammen, um die Nachricht zu entziffern, dann sah er Lotte entsetzt an. Sie starrte sauer zurück.
    »Morgen? Ja, wunderbar«, murmelte ihr Onkel und legte das Telefon ziemlich nervös auf die Station zurück. »Hallo, Lotte!«, versuchte er es gut gelaunt.
    Lotte warf ihm denselben wütenden Blick zu wie der Maus, und Onkel Jack zuckte leicht zusammen.
    »Es tut mir leid, Lotte. Was hätten wir denn tun sollen? Als deine Mutter anrief, habe ich mich riesig gefreut. Es war so lange her, dass wir dich gesehen hatten – das letzte Mal warst du noch winzig – , ich dachte, es wäre schön, dich bei uns zu haben, und Danny konnte auch etwas Gesellschaft gebrauchen. Und erst als ich zugesagt hatte, habe ich darüber nachgedacht, was ich mir da eingebrockt hatte.«
    »Ihr habt mich alle angelogen«, sagte Lotte und versuchte weiter kratzbürstig zu klingen. »Ich schätze, Mum findet es total lustig«, murmelte sie dann und gab auf, etwas anderes als niedergeschlagen klingen zu wollen.
    »Deine Mutter?« Onkel Jack wirkte überrascht. »Oh, nein, sie weiß nichts davon. Bitte erzähl es ihr nicht!«, fügte er eilig hinzu.
    »Sie hat keine sympathie dafür«, warf Sofie ein und schüttelte den Kopf, dass die Ohren flogen. »Sie würde es nicht verstehen.«
    Lotte dachte an ihre Mum, die so geschäftsmäßig und vernünftig war, und entschied, dass Sofie recht hatte. Sie würde lachen und den Kopf schütteln und sagen, dass Lotte schon immer viel Fantasie besessen habe, auf diese Art, die in Lotte jedes Mal den Wunsch hervorrief, ihr eine zu kleben.
    »Ihr hättet es mir erzählen sollen«, sagte sie traurig. »Habt ihr gedacht, ich würde es auch nicht verstehen?«
    »Woher hätten wir das wissen sollen?« Danny saß auf der Ladentheke und sah nachdenklich auf sie runter. »Ich konnte mich nicht mal an deinen Namen erinnern, geschweige denn, ob du die Sorte Mensch bist, der man getrost erzählen kann, dass wir eine Tierhandlung voller magischer Tiere haben. Sieh mal, ich kann noch nicht mal Leute aus der Schule zu uns einladen, für den Fall, dass irgend so ein blöder Hund unsere Tarnung auffliegen lässt.« Er warf Sofie einen wütenden Blick zu, die ein wegwerfendes Schnauben von sich gab. »Und dann geht Dad hin und lässt dich herkommen und bei uns leben!«
    »Wir hatten wirklich vor, es dir bald zu sagen … irgendwann … « Onkel Jack beugte sich über den Tresen

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