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zauberhafte Tierhandlung 1

zauberhafte Tierhandlung 1

Titel: zauberhafte Tierhandlung 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webb
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    Lotte runzelte fragend die Stirn. »Möchtest du noch mehr Pralinen? Tust du mit Absicht so mysteriös ?«
    Sofie zuckte mit den Schultern, für jemanden mit so schmalen Schultern gelang ihr das sehr eindrucksvoll. »Lotte « , flüsterte sie ernst. »Es ist eben eine mysteriöse Sache. Kann ich noch eine Praline haben ?«
    Lotte seufzte. Sie stellte die Schachtel vor Sofie ab, die den Kopf beugte, um die blumigen französischen Beschreibungen der Pralinen mit großer Ernsthaftigkeit zu lesen. Sie schwankte noch zwischen einem Champagnertrüffel und einer mit Zitronenmousse, als Onkel Jack die Treppe hinauf rief: »Lotte! Henrietta ist zurück! Möchtest du wissen, was passiert ist ?«
    Sofie warf einen panischen Blick auf die Pralinen, und Lotte schnappte sie sich. »Du darfst beide haben, komm mit !«
    Sie rasten die Treppe hinunter, und Lotte fiel wieder auf, dass Sofie die Stufen viel schneller runtergaloppierte, als es ihr hätte möglich sein dürfen. Berührten ihre Pfoten überhaupt die Dielen?
    Sie schossen in den Verkaufsraum des Ladens, wo Henrietta auf dem Tresen saß und sehr zufrieden mit sich aussah. Ihr Fell hatte noch immer eine wunderschöne schokoladenbraune Färbung, wie Kakaopulver.
    »Hallo, Lotte !« , sagte sie sanft. »Sie ist schön, nicht wahr, diese Farbe? Ich bleibe vielleicht eine Weile so. Meinst du nicht auch, dass sie meine Schnurrhaare gut zur Geltung bringt ?« Sie krauste die Nase, wodurch ihre unglaublich langen Schnurrhaare auf das Charmanteste zitterten.
    Onkel Jack kam mit Teebechern aus der Küche und setzte sich zu ihnen an die Ladentheke. Auch für Henrietta hatte er einen Fingerhut voll dabei. »Na dann erzähl mal !« , sagte er gespannt. »Was hast du gemacht? Es muss ziemlich spektakulär gewesen sein, wir haben dich nicht so schnell zurückerwartet .«
    Henrietta nippte anmutig aus dem Fingerhut, wobei sie gut achtgab, dass die langen Schnurrhaare ihr nicht in die Quere kamen. »Ahh. Nun, es ergab sich eine besondere Gelegenheit, wisst ihr. Mrs Delamere – das ist die Frau, die du getroffen hast, Lotte – war mit der kleinen Louisa einkaufen gegangen, damit sie nicht im Weg war. Sie leben in dem großen Haus am Fluss, ihr wisst schon, das mit den Vorhängen, die wie rosa Spitzenunterhöschen aussehen. Mehr Geld als Verstand. Egal, sie gaben jedenfalls ein Fest. Piekfein, mit Partyservice, Blumen, eben allem Drum und Dran .« Henrietta trank, in Erinnerung schwelgend, noch einen Schluck Tee. »Louisa hatte praktischerweise vergessen, die Tür meines Käfigs zu schließen, also bin ich auf Erkundungstour ins Esszimmer geschlichen. Aus einem mir unerfindlichen Grund schmeckte den Damen plötzlich ihr Essen nicht mehr, als beim Dessert mein Kopf aus dem Blumengesteck in der Mitte des Tisches guckte. Die arme Mrs Delamere bekleckerte sich vor Schreck über und über mit Schlagsahne. Sie war sehr aufgebracht .«
    Onkel Jack gluckste in sich hinein.
    »Wisst ihr « , ergänzte Henrietta nachdenklich, »sie glauben, ich bin immer noch irgendwo im Haus. Das wäre doch die ideale Gelegenheit, eines dieser schrecklichen schwarzen Kätzchen loszuwerden …«

Kapitel 5
    Ein paar Tage später war Lotte gerade allein im Laden, als eine junge Frau hereinkam. Lotte blinzelte sie verwirrt an. Hatte die Glocke an der Ladentür geläutet? Auf einmal meinte sie, sich an das Läuten zu erinnern, aber irgendetwas daran schien nicht zu stimmen … Es war, als sei die Frau plötzlich vor der Ladentheke erschienen , aber das war unmöglich. Lotte schüttelte den Kopf, sie fühlte sich ein wenig benommen.
    Sie versuchte herauszufinden, ob die Frau wusste, in was für einer Sorte Laden sie war. Sie sah etwas sonderbar aus. Trotz der Hitze trug sie ein langes schwarzes Kleid, dessen Ärmel ihr bis auf die Handrücken fielen, aber ihr schien überhaupt nicht heiß zu sein. Sie hatte sehr helle, beinah durchscheinend wirkende Haut, und ihr Haar war rot und lang und sehr glatt. Lotte hatte ein paar Mal das Glätteisen ihrer Freundin Rachel ausprobiert, und genau das hatte ihr dabei vorgeschwebt. Es hatte nicht ein Mal funktioniert.
    Die rothaarige Dame sah sich um, zwitscherte einigen Mäusen ein paar nette Worte zu und warf Onkel Jacks neuen giftigen Eidechsen, die sich unter der sündhaft teuren Lampe räkelten, die er ihnen gekauft hatte, bewundernde Blicke zu. Das Licht schien ihren Hautton in ein noch giftigeres Grün zu verwandeln. Dann drehte sie sich zu Lotte um und musterte sie

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