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zauberhafte Tierhandlung 1

zauberhafte Tierhandlung 1

Titel: zauberhafte Tierhandlung 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webb
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Lotte, was Menschen alles ignorieren können, wenn sie wollen. Ein Großteil der Welt sehnt sich danach, stinknormal zu sein und in nichts Seltsames verwickelt zu werden. Die Mäuse müssten auf dem Tresen Polonaise tanzen, bevor jemand etwas bemerken würde .«
    Sein Blick wurde schärfer, konzentrierte sich voll auf sie. »Dir sind natürlich Dinge aufgefallen. Du hast zum Beispiel die Kratzer gesehen, die mir diese unsichtbaren Sittiche verpasst haben. Danny und ich, wir wussten, wir würden es nicht viel länger vor dir verbergen können. Aber dir liegt es ja auch im Blut. Schließlich war dein Vater … «
    Ein weiterer Kunde betrat in dem Moment den Laden und unterbrach sie, und irgendwie konnte Lotte Onkel Jack danach nicht wieder auf das Thema bringen, so sehr sie es auch versuchte. Er lenkte sie immer wieder ab. Was dazu führte, dass sie sich fragte, was er sonst noch so alles konnte.
    Als es Nachmittag war, platzte Lotte fast vor Fragen über den Laden. Sie hatte nicht lange gebraucht, um zu erkennen, dass magische Tiere auch ihre schlechten Seiten hatten.
    Zum Beispiel war Sofies kommandierende Art etwas, das die meisten magischen Wesen mit ihr teilten, besonders die Katzen. Die vier schwarzen Kätzchen, mit denen sie auf Onkel Jacks Bitte hin am ersten Morgen im Laden gespielt hatte, waren schrecklich. Sie waren schlimm genug gewesen, als sie nur miaut hatten, aber jetzt, da sie mit Lotte reden konnten, kommandierten sie sie den ganzen Morgen herum. Sie schienen sie für ihre persönliche Sklavin zu halten und beschwerten sich lauthals, wenn sie Sofie, die sie aus ganzem Herzen verabscheuten, auch nur ansah.
    »Lot-tee !« Das war schon wieder Selinas schrilles Mauzen. Lotte war nicht sicher, ob sie die Schlimmste war oder ob Midnight, die größte von ihnen, sie durch ihre Flegelhaftigkeit ausstach. Sie alle schienen Menschen als untergeordnete Spezies zu betrachten, geschaffen allein, um Dosen zu öffnen. »Lotte, ich will ein Katzenleckerli .«
    »Du wirst zu fett. Ach, na gut, aber nur eins .«
    »Ich auch! Ich auch !« Die anderen Kätzchen drängten sich an das Gitter des Katzengeheges und boten ihre beste »Ich sterbe vor Hunger « -Darbietung.
    »Wie lautet das magische Wort ?« , fragte Lotte ohne nachzudenken. Es war, als würde man mit einem Haufen Dreijähriger reden.
    Selina verzog ihr niedliches kleines Maul zu einem gerissenen Grinsen und guckte rechts und links zu ihren Brüdern. »Sofort !« , jaulten sie im Chor.
    Lotte hoffte wirklich, dass sie bald jemand kaufen würde. Sie stopfte eine Handvoll Katzenleckerli in das Gehege der Kätzchen und machte sich aus dem Staub. Sie waren zu beschäftigt damit, darum zu kämpfen, als dass es ihnen aufgefallen wäre. Lotte schlüpfte zurück in die Küche zu Sofie, da sie unbedingt noch ein paar Antworten brauchte.
    Sofie lag zusammengerollt auf ihren Kissen und gab vor zu schlafen. Als sie Lotte hörte, öffnete sie kurz ein Auge, um zu sehen, ob sie etwas zu essen dabei hatte, und schloss es schnell wieder.
    »Wach auf « , sagte Lotte bestimmt. »Ich muss mit jemandem reden. Bitte, Sofie !« Dann versuchte sie es mit Bestechung. »Guck mal, Sofie, Mum hat mir französische Pralinen geschickt … «
    Sofie gab ihre zusammengerollte Stellung so schnell auf, dass sie beinah vom Stuhl gefallen wäre, und hatte die Praline fast verschlungen, bevor Lotte ihre Finger zurückziehen konnte.
    Lotte lächelte in sich hinein. Sie hatte das Gefühl, sich ein paar Informationen erkauft zu haben. Mit dem Versprechen auf weitere Pralinen lockte sie Sofie nach oben in ihr Zimmer, und sie setzten sich aufs Bett.
    »Was möchtest du wissen ?« , fragte Sofie seufzend.
    Lotte sah sie überrascht an.
    »Lotte, ich bin nicht blöd, und du bestichst mich mit Pralinen .« Sofie klimperte mit den Wimpern. »Es sind sehr gute Pralinen, und Bestechung funktioniert bei mir ausgezeichnet « , fügte sie hoffnungsvoll hinzu.
    Lotte gab ihr noch eine Praline. »Sofie, ich brauche jemanden, der mir alles erklärt !« , bettelte sie. »Alles, was Onkel Jack mir gestern erzählt hat, war, dass die Tiere im Laden sprechen können, und ich war so überrascht, dass ich keine weiteren Fragen gestellt habe … « Lotte verstummte, weil sie nicht wusste, womit sie anfangen sollte. »Ich weiß gar nichts « , sagte sie schließlich. »Ist Magie überall ?«
    Sofie guckte nachdenklich. »Ich schätze schon « , sagte sie zustimmend. »Manchmal ist es nicht so offensichtlich …

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