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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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verkörpert, die sich in der Büchse befinden.«
    »Von Gegenständen, die man anfassen und berühren kann«, erklärte Lindberg.
    »Ja, ja«, rief Mr. Nichols aufgeregt. »Sobald die Büchse geöffnet wird und diese Übel freigesetzt werden, befällt unvorstellbar Böses unser Land.«
    »Diese Übel gibt es schon auf unserer Welt«, sagte Fielding.
    »Sie sind aber nicht mit denen in der Büchse der Pandora zu vergleichen. Und wenn sie in die falschen Hände gerät ...« Mr. Nichols rang wieder die Hände.
    »Und Sie glauben also, dass mein Onkel sie gefunden hat?«, fragte Fielding. »Ich will gar nicht bestreiten, dass er sein Handwerk versteht, aber wieso sollte ausgerechnet er nach diesen vielen Jahrhunderten und von den Hunderten Menschen, die nach der Büchse gesucht haben, er ihren Aufbewahrungsort ausfindig gemacht haben?«
    »Er ist nicht der Erste; sie ist zuvor bereits von anderen gefunden worden«, erwiderte Jensen. »Vielleicht haben Sie schon einmal vom Schwarzen Tod gehört?« Das Lächeln des Mannes wirkte angespannt, seine Stimme klang fast schroff.
    »Wenn ich mich recht entsinne, waren es Ratten, die die Pest auslösten«, sagte Fielding.
    »Sie waren nur die Überträger«, wandte Jensen ein.
    »Ihr Onkel ist sehr gut in seinem Metier. Das lässt sich nicht bestreiten«, sagte Lindberg. »Und egal, ob Sie die Warnungen ernst nehmen oder nicht - sollten sie sich als wahr erweisen, wäre der Schaden, den der Rabe zweifelsohne mit der Büchse anrichten würde, katastrophal. Deshalb müssen wir ihn daran hindern.«
    »Genau«, pflichtete ihm Jensen bei und legte seine langen Finger unter seinem Kinn aneinander. »Wir können nicht riskieren, dass er die Flüche der Pandora freisetzt. Das ist viel zu gefährlich.«
    Fielding glaubte kein Wort von alledem. Er hatte von diesem Mythos gehört, aber das war auch schon alles, was es war. Doch diese Männer meinten es ernst mit ihrer Besorgnis. Andererseits galten die Legendenjäger von Solomon's ganz allgemein als eher ernst veranlagte Menschen.
    Sollte jedoch nur die kleinste Möglichkeit bestehen, dass von der Büchse der Pandora eine Gefahr ausging, dann hatten diese Männer recht: Zuzulassen, dass sie dem Raben in die Hände fiel, würde böse Folgen nach sich ziehen.
    »Wo befindet sie sich?«, fragte Fielding.
    »Wir glauben, dass sie in Portsmouth ist, in den Ruinen einer Burg«, antwortete Lindberg.
    »Die bis vor kurzer Zeit ein Kloster war«, fügte Mr. Nichols hinzu.
    »Am wichtigsten ist, dass der Rabe sie dort vermutet«, sagte Jensen und schob Fielding einen Stapel Papiere zu. »Hier sind die Unterlagen über unsere gesamten Nachforschungen zu dem Thema.«
    Fielding blätterte in den Papieren. Sie hatten den Raben beschatten lassen, und die Recherchen seines Onkels waren ebenso akribisch in den Unterlagen festgehalten wie die von Mr. Nichols. Als Fielding eine Liste mit fünf ihm unbekannten Namen entdeckte, fragte er: »Wer sind diese Leute?«
    »Andere Gelehrte, die an diesem Thema arbeiten«, antwortete Mr. Nichols.
    »Warum wurde ›Mr. Spencer‹ durchgestrichen und durch den Namen Worthington ersetzt?«, fragte Fielding.
    »Spencer war ein fiktiver Name, der zum Schutz dieser Person benutzt wurde«, sagte Mr. Nichols.
    »Worthington ist die Einzige auf dieser Liste, die hier in London lebt«, sagte Jensen. »Wir wissen nur nicht genau, wo.«
    »Sie versteht ihre Privatsphäre zu schützen«, bemerkte Mr. Nichols.
    »Worthington ist eine sie?«, fragte Fielding.
    »Oh ja, und eine brillante Wissenschaftlerin. So viel weiß ich immerhin.«
    »Sie bekämen selbstverständlich Zugang zu all unseren Ressourcen«, sagte Lindberg und deutete auf die Papiere. »Die Ortsbeschreibung des Klosters befindet sich in diesen Aufzeichnungen.«
    Fielding brauchte ganz gewiss weder das Geld noch die Ressourcen dieser Männer. Aber dass sich ihm diese Gelegenheit bot, dass sie sich so verzweifelt um seine Hilfe bemühten, bedeutete für ihn nur eines: Sie würden in seiner Reichweite sein. Er würde ihnen nahe sein und Zugang zu ihrem elitären Club bekommen. Und er könnte endlich jemanden für den Tod seines Vaters zur Rechenschaft ziehen.
    »Ich glaube nicht, dass Sie sich meine Dienste leisten können«, erklärte Fielding. »Mein Honorar beträgt dreißigtausend Pfund.« Er erwartete Protest und Ablehnung, vielleicht sogar Spott, aber niemals hätte er damit gerechnet, dass sie seine Forderung akzeptieren würden.
    »Sie werden ein Bankakzept über

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