Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
Vom Netzwerk:
die Hälfte dieser Summe erhalten, bevor Sie heute gehen«, erwiderte Jensen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. »Die andere Hälfte bekommen Sie, wenn Sie uns die Büchse der Pandora bringen.«
    »Werden Sie unser Anliegen unterstützen?«, fragte Mr. Nichols. Fielding grinste. »Das werde ich.«
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

3. Kapitel
    I rgendwann am nächsten Abend hielt die Kutsche an. Im Laufe der langen, beschwerlichen Fahrt hatten die Männer Esme die Fesseln und den Knebel abgenommen, was ihr das Atmen sehr erleichterte. Sie sehnte sich danach, der bedrückenden Enge der Kutsche zu entkommen, um sich die Beine zu vertreten und sich erleichtern zu können. Keiner der beiden Männer war ihr beim Aussteigen behilflich, doch sie schaffte es auch allein hinaus.
    Esmes Hoffnung, dass sie an einem Gasthof angehalten hatten und sie dort um Hilfe bitten konnte, zerschlug sich. Als sie sich umschaute, waren keine einladenden Lichter zu sehen. Sie befanden sich inmitten einer öden Landschaft, in der weit und breit weder ein Haus oder auch nur eine Scheune zu sehen waren. Esme war nach der langen Fahrt ein wenig unsicher auf den Beinen, aber sie schaffte es bis hinter den nächsten Busch und kauerte sich hin.
    »Bleib bei dem Mädchen und pass auf, dass sie nicht wegläuft«, rief Thatcher Waters zu.
    Damit die Entführer sie nicht in halb bekleidetem Zustand sahen, brachte Esme ihre Kleidung schnell wieder in Ordnung und kehrte auf den Weg zurück. Waters packte sie am Arm und führte sie über eine Lichtung. Esme versuchte, ihre Umgebung zu erkennen. Der aufgehende Mond stand noch tief am Horizont, doch sein schwaches Licht reichte aus, die Mauern zu erkennen, die sich unweit von ihr erhoben. In der Ferne hörte sie die Brandung gegen Felsen schlagen und das Geschrei von Möwen. Esme atmete tief ein und füllte ihre Lungen mit frischer, salzhaltiger Luft. Sie waren an der Küste.
    Es hatte eine Weile gedauert, London zu durchqueren, doch sobald sie die offene Straße erreicht hatten, waren sie den ganzen Tag bis in den frühen Abend hinein gefahren. Eine Zeitspanne, die jedoch nicht lang genug war, um die West- oder Nordküste zu erreichen.
    Waters packte Esme wieder am Arm. »Dir wird nichts geschehen, wenn du tust, was wir dir sagen«, beschied er sie und führte sie zu der eingestürzten Mauer, die sich als Teil einer Ruine erwies.
    »Da ich nicht weiß, was Sie wollen, könnte das recht schwierig sein.« Esme wartete auf seine Antwort, aber es kam keine, und verärgert entzog sie dem Mann ihren Arm.
    Die Ruine erstreckte sich, so weit sie sehen konnte. An einigen Stellen bestand sie aus kaum mehr als ein paar Steinhaufen, an anderen jedoch hatten sich hohe Mauern fast vollständig erhalten. Waters führte Esme zu einer Stelle, an der von der Mauer nichts mehr übrig war, und stieg über den Trümmerhaufen in das Innere der Ruine. Die Kälte des Steinbodens drang durch die dünnen Sohlen von Esmes Hausschuhen, und die feuchte Nachtluft machte ihr eine Gänsehaut. In dem vergeblichen Versuch, sich zu wärmen, zog sie ihren dünnen Morgenmantel fester um sich. Die Luft roch nach feuchter Erde und Moos, als sie tiefer in das verfallende Gebäude eindrangen, vorbei an weiteren Trümmerhaufen, an eingestürzten Torbögen und verrotteten Holzbalken.
    »Was ist das für ein Ort?«, fragte sie.
    »Es war einmal ein Kloster«, sagte Waters.
    Sie kamen zu einer steil in die Tiefe führenden Treppe, die sich als sehr schwierig zu bewältigen erwies. Die moosbedeckten Stufen waren glitschig, und es fehlte ein Geländer, aber mit vorsichtigen Schritten schaffte Esme es, sie unbeschadet hinunterzugehen. Sie erreichten einen höhlenartigen Raum, dessen Boden von Pfützen bedeckt war. Der Widerhall des von der Decke herabtropfenden Wassers, das sich darin sammelte, erzeugte ein Gefühl der Leere.
    Die Männer hatten angekündigt, Esme in ein Verlies zu bringen, und sie hatten nicht übertrieben. Im flackernden Licht der Laternen sah Esme, dass ihr gegenüber ein Folterkäfig von der Decke herunterhing, der aber glücklicherweise in einem sehr schlechten Zustand zu sein schien. An den Wänden waren mehrere Eisenschellen befestigt, und die Decke des Gewölbes war zum Teil eingestürzt. Den Gegenstand, der in einer Ecke stand, hielt Esme für eine Folterkiste, und sie erschauderte bei dem Gedanken, in diesen winzigen, dunklen Kasten, der keine Bewegung zuließ, eingesperrt zu

Weitere Kostenlose Bücher