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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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ihren Lippen.
    Fielding widerstrebte der Gedanke, dieser zarten, makellosen Haut mit einer Metallsäge so nahe kommen zu sollen. Nachdem er eine Weile nachdenklich mit den Fingern auf den Armlehnen seines Stuhls herumgetrommelt hatte, griff er wieder nach der Tageszeitung.
    Esme zeigte auf das Blatt. »Steht irgendetwas Interessantes darin?«
    Er warf einen Blick auf die Titelseite. »Fast nur Artikel über das Goldene Thronjubiläum der Königin.«
    Esme zog die Stirn in Falten. »Ich hatte schon vergessen, dass es bevorsteht. Und das schon recht bald, wenn ich mich nicht irre?«
    Er nickte und trank einen Schluck Kaffee. »Sie legen den Termin der Festlichkeiten so, dass er nicht mit der Sonnenfinsternis im August zusammenfällt.«
    Sie gab Rührei auf ein Stückchen Brot und steckte sich den Bissen in den Mund. Fielding machte es Spaß, ihr beim Essen zuzusehen. Anders als die meisten Frauen, die er kannte, hatte sie keine Scheu, in Gegenwart eines Mannes zu essen. Ganz im Gegenteil. Esme Worthington schien sogar sehr gern zu essen.
    Fielding betrachtete sie, während er seinen Kaffee trank.
    Plötzlich hielt Esme im Essen inne und schluckte. »Isst du nichts?«, fragte sie. Sie hatte wohl erst jetzt bemerkt, dass kein Teller vor ihm stand.
    »Nicht so früh am Morgen. Ich werde später etwas essen.«
    Sie nickte. »Ist das Kaffee, was so gut riecht?«, fragte sie, während sie die Augen schloss und schnupperte.
    »Ja«, erwiderte er lächelnd. »Möchtest du welchen?«
    »Oh ja. Ich habe schon immer lieber Kaffee als Tee getrunken«, gestand sie, während er ihr eine Tasse einschenkte. »Aber manch einer hält das für unzivilisiert.« Ihr Lächeln verblasste ein wenig.
    Fielding stellte die Tasse vor sie hin. Nachdem sie reichlich Sahne und ein Stück Zucker hineingegeben hatte, rührte sie alles kräftig um. Als sie die Tasse an die Lippen hielt, atmete sie den aromatischen Duft des heißen Getränks tief ein, bevor sie das erste Schlückchen nahm.
    Bis zu diesem Moment war Fielding nie in den Sinn gekommen, auf welch verführerische Weise sich eine Tasse Kaffee trinken ließ. Aber Esme machte es ihm deutlich. Und obwohl er wusste, dass es nicht ihre Absicht war, ihn zu verführen, bewirkten ihre verzückte Miene und der genießerische kleine Seufzer, der sich ihr entrang, dass Fielding sich nervös auf seinem Platz bewegte.
    »Der Kaffee ist köstlich. Danke«, sagte sie.
    Er nickte kurz, und sie widmete sich wieder dem Essen. Fielding dachte schon, sie würde ihr Frühstück nie beenden, doch da sie jeden Bissen zu genießen schien, wartete er ab und unterbrach sie nicht.
    »Glaubst du, diese elenden Kerle werden uns hier finden?«, fragte Esme, als sie endlich den Teller zurückgeschoben und sich den Mund mit einer Serviette abgetupft hatte. In ihrer Stimme klang Angst mit, und auch ihre Hände zitterten ein wenig. Vielleicht war ihre Angst der Grund, warum sie gestern Nacht so schlecht geschlafen hatte? Während er sich in seiner Fantasie den Sinnenrausch ausgemalt hatte, den er und Esme miteinander erleben könnten, hatte sie wach gelegen und sich vor dem Raben gefürchtet. Fielding kam sich wie ein verdammter Schuft vor.
    »Nein. Sie wissen nichts von meiner Verbindung zu den Männern von Solomon's.«
    Esme nickte. »Du hast die Schurken mit viel Spürsinn bis in dieses Kloster verfolgt; ich sollte deshalb wirklich nicht infrage stellen, dass du uns gut vor ihnen verstecken kannst.«
    Obwohl Fielding spürte, wie ihm vor Schuldbewusstsein die Röte in die Wangen stieg, berichtigte er sie nicht. Sie musste nicht wissen, dass es die Informationen der Solomon's-Mitglieder gewesen waren, die ihn zu ihr geführt hatten.
    »Wusstest du, dass diese Männer mich bei sich hatten?«, fragte sie.
    »Nein, das wusste ich nicht.«
    »Ich dachte, ich würde da draußen sterben. Obwohl ich auf einen Retter hoffte, habe ich natürlich gewusst, wie vergeblich das war. Doch dann warst auf einmal du da - wie einem Abenteuerroman entstiegen.«
    Er bemerkte, das sie zerstreut ihre Halskette befingerte. »Hat dein Vater dir diesen Anhänger geschenkt? Den Schlüssel?«
    »Ja. Als ich noch ein junges Mädchen war.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Er hat ihn mir von einer Reise nach Griechenland mitgebracht.«
    »Wie kam er dazu, ihn zu kaufen?«
    »Mein Vater war in Oxford Professor für Mythologie. Von ihm stammt übrigens auch meine umfassende Bibliothek. Wir standen uns sehr nahe, und er hat mich sehr viel über Mythen

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