Zauberhafte Versuchung
Bücher bereit.
Wenigstens diesen kleinen Teil ihres Haushalts hier bei sich zu haben, gab Esme ein Gefühl des Friedens. Und sie war froh, dass Tante Thea sich auf ihr Zimmer zurückgezogen hatte und jetzt selig in ihrem Bett schlummerte - nach einer Kanne Tee mit genügend Brandy darin, einen erwachsenen Mann zu bezwingen. Morgen würde Thea vielleicht mit Kopfschmerzen erwachen, aber ihre Nerven würden sich hoffentlich erholt und sie angenehme Träume gehabt haben.
Esme setzte sich an den Tisch und schlug das Buch auf, das sie schon zu Hause durchgesehen hatte. Es war die Übersetzung eines alten italienischen Textes, die sie erst wenige Wochen zuvor erstanden hatte. Sie hatte das Buch einige Male durchgeblättert und sich darauf gefreut, sich eingehender mit den Geheimnissen zu befassen, die der Text enthielt.
Sie fuhr mit dem Zeigefinger über die Seite und versuchte, sich auf den Text zu konzentrieren. Es war genau die Art von Werk, die sie normalerweise fesseln würde, doch mit diesem Mann so dicht an ihrer Seite hatte Esme Schwierigkeiten, sich zu sammeln. Das Zimmer war nicht sehr groß, und auch der Tisch bot höchstens Platz für sechs Personen. Und sie und Fielding saßen hier beisammen. Allein.
Sie war Wissenschaftlerin, Herrgott noch mal! Sie hatte sich noch nie in romantischen Fantasien verloren. Nun ja, so ganz stimmte das nicht, aber in den letzten Jahren hatte sie sich als recht geschickt darin erwiesen, derart überspannte Vorstellungen zu ignorieren. Sie zwang sich dazu, sich wieder auf das Buch zu konzentrieren. Doch schon wenige Minuten später ertappte sie sich erneut dabei, dass sie Fielding beobachtete. Sie bewunderte den goldenen Glanz, den das Sonnenlicht auf sein braunes Haar zauberte, und sah zu, wie sich seine Miene veränderte, während er in seinem Buch las.
Schließlich legte er es beiseite und griff nach einem der Journale. Dabei bemerkte er, dass Esme ihn anstarrte. Langsam lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück, verschränkte die Hände vor der Brust und lenkte damit Esmes Blick auf sein Hemd, das über seinem flachen Bauch spannte.
Es war geradezu absurd, wie ihr Puls sich daraufhin beschleunigte.
»Esme«, sagte er und ließ ihren Namen wie eine zärtliche Liebkosung klingen. »Sie haben mich vorgewarnt, ich würde den Gentleman spielen müssen. Und ich habe Ihnen darauf geantwortet, dass ich darin nie besonders gut war.« Als er die Achseln zuckte, lenkte das ihren Blick auf seine breiten Schultern. »Wenn eine schöne Frau von mir berührt werden möchte, pflege ich nicht Nein zu sagen.«
Esme versuchte zu sprechen, aber sie atmete so schnell, dass sie kein Wort herausbrachte. Stattdessen nickte sie und fragte sich besorgt, worauf sie sich da eingelassen hatte.
Fielding beugte sich vor, bis seine Lippen fast ihren Mund berührten. »Wie könnte ich Ihnen etwas verweigern?« Seine Wange streifte ihre, seine kurzen Bartstoppeln kitzelten ihre Haut.
Esme schluckte. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie in eine so delikate Situation gebracht habe.«
Er neigte den Kopf, um ihr zuzuflüstern: »Die Situation ist längst nicht so delikat, wie ich es mir wünsche, meine Liebe. Ich hätte Sie viel lieber nackt auf diesem Tisch.«
Esme schloss schockiert die Augen und atmete tief ein. »Ein Kuss ist alles, was ich will.«
»Ein Kuss«, wiederholte er versonnen. »So?«, fragte er und hauchte einen sachten Kuss auf ihre Unterlippe.
Esme sog den Atem ein. »Mehr.«
Seine Lippen streichelten ihren Mund, zärtlich, aber nicht ohne erotische Verheißung. »Und wie war das?«
»Noch mehr«, flüsterte sie.
Er schob den Stuhl zurück, auf dem Esme saß, zog sie auf seinen Schoß und küsste sie. Seine Zunge glitt fordernd über ihre Lippen, bis sie sich teilten und er in die warme Höhle ihres Mundes eindrang.
Um Esme versank die Welt. Sie hörte nur noch ihren Atem, spürte nur noch die wonnevolle Lust, die sie durchflutete und wie ein Feuerwerk in ihr zu explodieren schien.
Fielding spreizte ihre Beine, bis sie rittlings auf ihm saß und ihr Rock sich zwischen ihnen bauschte.
Eine ungestüme Leidenschaft erfasste Esme, eine Lust, die ihren ganzen Körper ergriff, sie von den Haarwurzeln bis zu den Zehenspitzen durchströmte und mit einer versengenden Hitze erfüllte. Ihre Brustspitzen richteten sich hart und verlangend auf, und Esme fieberte danach, seine Hände auf ihnen zu spüren.
Als erriete er ihren Wunsch, schob Fielding die Hand unter ihr Mieder und umfasste ihre
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