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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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und Legenden gelehrt. Sie waren ein Interesse, das wir teilten, ein Interesse, das weder meine Mutter noch meine Schwester je verstehen konnten. Als er Griechenland besuchte, entdeckte er die Kette zufällig in einem kleinen Laden, und als er sah, dass der Anhänger als Schlüssel zur Büchse der Pandora ausgezeichnet war, dachte er, ich würde mich darüber freuen.«
    Sie war so hübsch, wenn sie lächelte, dass es schon fast wehtat, sie nur anzusehen. Auch sein Vater hätte sie ganz entzückend gefunden. Ihre gemeinsame Liebe zur Geschichte und zu Büchern hätte sie verbunden. Und genau dieser Gedanke erinnerte Fielding wieder daran, warum er keine Beziehung zu Esme eingehen konnte. Da er sich nie mit seinem Vater identifiziert hatte, würde er auch nie die Leidenschaften verstehen können, die Esmes Herz bewegten.
    »Keiner von uns hat je damit gerechnet, dass der Schlüssel echt sein könnte. Mein Vater war von der Geschichte der Pandora nie so fasziniert wie ich.« Sie wickelte die schmale goldene Kette um ihren Finger. »Zu Anfang dieses Jahres stieß ich auf Recherchen, die darauf hinwiesen, dass Pandora einen Schlüssel um den Hals getragen hat, und erst da begann ich zu vermuten, dass mein Anhänger echt sein könnte.«
    »Wem hast du von dem Anhänger und deinem Verdacht, er könnte der richtige Schlüssel sein, erzählt?«, wollte Fielding wissen. Er musste in Erfahrung bringen, wie der Rabe dahintergekommen war, dass Esme Worthington den Schlüssel besaß.
    Ihre eben noch so glänzenden grünen Augen verdüsterten sich. »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Vor ein paar Monaten sprach mich ein Mann in der Guildhall Library an, die ich häufig aufsuche. Er schien von dem Anhänger ganz fasziniert zu sein. Ich weiß nicht, wer er war, doch da er mein Interesse an Pandora teilte, erzählte ich ihm von meiner Theorie zu diesem Schlüssel. Abgesehen von ihm wissen es noch meine Tante, meine Schwester und die beiden Gentlemen, mit denen ich korrespondiere. Wir tauschen unsere Recherchen miteinander aus.«
    »Du korrespondierst mit zwei Männern?«
    »Mit zwei Fachkollegen.« Esme schüttelte vehement den Kopf. »Sie würden sich niemals mit jemandem wie diesem Raben verbünden. Für so etwas sind sie viel zu zivilisiert.«
    Fielding fragte sich einen Moment, wie sie reagieren würde, wenn sie wüsste, dass er selbst bei Weitem nicht so zivilisiert war, wie sie anzunehmen schien. Er war nicht nur mit dem Raben verbündet gewesen, sondern zudem auch noch mit ihm verwandt. »Zivilisiert oder nicht, die Menschen sind zu allen möglichen Dingen fähig, wenn es ihren Zwecken dient.« Vielleicht würden sie diesen beiden Gelehrten irgendwann einen Besuch abstatten müssen.
    »Wie gut kennst du diese Männer?«
    »Sie nennen sich Mr. Brown und Mr. Phillip«, erwiderte sie. »Und ich kenne sie sehr gut. Oder vielleicht sollte ich besser sagen, ich korrespondiere schon seit ziemlich langer Zeit mit ihnen.«
    Fielding, der soeben seine Tasse zum Mund führen wollte, hielt mitten in der Bewegung inne und sah Esme überrascht an. »Du hast sie nie persönlich kennengelernt?«
    »Nein. Aber ich weiß, dass sie der Büchse der Pandora ebenso wenig Schaden zufügen würden wie ich.« Eine feine Röte stieg ihr in die Wangen, als sie auf den Goldreif an ihrem Handgelenk schaute.
    Oh ja, dachte Fielding, sie würden Esmes Fachkollegen unbedingt aufsuchen müssen. Denn sollten diese Männer so »hilfreich« sein, wie Esme es gewesen war, könnten sie sich in einer unheilvollen Lage befinden. »Wie kommunizierst du mit ihnen?«, fragte er.
    »Über den Anzeigenteil der Times. Es ist nichts Ungewöhnliches, dass Wissenschaftler sich über akademische Journale oder Zeitungen miteinander austauschen.«
    Fielding lehnte sich zurück. »Also kann im Grunde jeder, der die Times liest, deine Korrespondenz einsehen?«
    »Ja, aber nicht so, wie du zu glauben scheinst. Zunächst einmal schreibe ich nie unter meinem wahren Namen; die beiden Herren kennen mich nur als Mr. Spencer. Das war der Name meines Vaters. Ich dachte, sie würden mich nicht für eine ernsthafte Gelehrte halten, wenn sie wüssten, dass ich eine Frau bin.«
    Fielding nickte, aber er bemerkte nichts dazu.
    »Außerdem benutzen wir Kurzschrift, Codes und Rätsel in unseren Mitteilungen, da wir uns mit heiklen Themen auseinandersetzen. Es ist alles sehr sicher«, beruhigte sie ihn.
    Aber Fielding war alles andere als beruhigt.
    »Was glaubst du, was dieser Rabe mit

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