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Zauberhafte Versuchung

Zauberhafte Versuchung

Titel: Zauberhafte Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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der Büchse vorhat?«, fragte sie.
    »Er ist ein Schatzjäger.«
    Esme schwieg eine Zeit lang, als sei sie nicht ganz sicher, was sie von dieser Antwort halten sollte. »Das ist ein ziemlich eigenartiges Geschäft«, sagte sie dann. »Behält er alle Funde?«
    Fielding trank einen Schluck Kaffee. »Mit Antiquitäten lässt sich ein Vermögen machen, Esme.« Er stand auf und trat vor den Kamin. »Und der Rabe sorgt dafür, dass er mehr als seinen Teil daran verdient. Aber er behält die Objekte nicht. Normalerweise beauftragt ihn ein Kunde damit, nach einem bestimmten Gegenstand zu suchen.« Fielding lehnte sich an den Kaminsims. »Und er wird tun, was immer nötig ist, um zu bekommen, was er will. Manipulieren, bestechen, stehlen; das Einzige, was für ihn zählt, ist, zu gewinnen.«
    Als Esme erschrocken den Atem einzog, wandte er sich von ihr ab und starrte in die Flammen. So dicht vor dem Kamin konnte er spüren, wie die Hitze seine Hose durchdrang und ihm nahezu die Beine versengte; trotzdem, anstatt einen Schritt zurück zu machen, blieb er stehen, wo er war.
    Er rief sich in Erinnerung, dass es keine Rolle spielte, was Esme dachte. Sie würde ihn nie verstehen, nie begreifen, warum er gewisse Entscheidungen getroffen hatte und der Mann geworden war, der er war.
    Wollte er jedoch diesen lächerlichen Zauber brechen, unter dem sie stand, und der sie glauben machte, er, Fielding, sei so etwas wie ein Held, so würde er ihr die Wahrheit sagen müssen. Ihr gestehen müssen, wer er wirklich war, und sollte sie dann die Flucht ergreifen, umso besser.
    »Aber hier geht es nicht um irgendeine Antiquität«, sagte sie entrüstet. »Das Kästchen ist nicht irgendein hübsches Kleinod für einen Sammler, das man auf einen Kaminsims stellen kann. Es ist etwas sehr Machtvolles, das geschaffen wurde, um Pandora zu bestrafen«, argumentierte sie. »Es gehört in die Hände von Menschen, die verstehen und respektieren werden, welche Bedeutung es hat.«
    »Verzeihung, Mylord, ein Bote ist für Sie gekommen«, erklang die Stimme des Butlers an der Tür. »Er sagte etwas von einem Raben.«
    Fielding hatte Esme in die Bibliothek geschickt, um dort zu warten, während er mit dem Boten sprach. Sie war inzwischen so oft in dem Zimmer auf und ab gegangen, dass es ein Wunder war, dass sie den Teppich nicht bereits verschlissen hatte. In der kurzen Zeit, die sie gewartet hatte, waren ihr alle möglichen schrecklichen Gedanken in den Sinn gekommen. Was könnte den Raben daran hindern, sie aufs Neue zu verschleppen? Und ihr diesmal wirklich etwas antun zu lassen?
    Als Fielding mit einem Brief in der Hand zu ihr zurückkam, waren seine Brauen grimmig zusammengezogen und seine Miene ungewöhnlich düster.
    »Er hat uns gefunden, nicht wahr?«, fragte sie ängstlich. Ihr entging durchaus nicht, wie hysterisch ihre Stimme klang, und so zwang sie sich, sich hinzusetzen, um nicht mehr hin und her zu laufen.
    Fielding schüttelte den Kopf. »Nein. Er hat diesen Brief zu mir nach Hause geschickt. Oder ihn vielmehr in meinem Haus hinterlassen, nachdem er es buchstäblich auseinandergenommen hat.« Er fluchte und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. »Und natürlich hat er sich auch dein Haus vorgenommen. Ich schicke jemanden hin, um den Schaden abzuschätzen, und wenn wir Glück haben, sind es bei dir nur ein paar zerbrochene Fensterscheiben.«
    »O Gott«, sagte Esme, die auf ihren Händen saß, um nicht an ihren Fingernägeln herumzukauen. »Aber wenn der Brief bei dir zu Hause war, muss einer deiner Bediensteten ihn hierhergebracht haben.«
    »Ja, aber mein Bote hatte klare Anweisungen, dass er unbedingt darauf achten muss, nicht verfolgt zu werden. Du bist hier sicher, Esme.«
    Sie nickte. »Was steht in dem Brief?« Außerstande, ihre Nervosität noch länger zu beherrschen, stand sie auf und begann wieder, auf und ab zu gehen.
    »Nur dass er weiß, dass ich in den Klosterruinen war.« Fielding steckte die Nachricht ein. »Und dass ich dich und das Kästchen habe.«
    »Seine Männer sind also doch zu ihm zurückgekehrt«, sagte sie.
    »Das war bei Thatcher nicht anders zu erwarten. Bei Waters bin ich mir allerdings nicht so sicher. Ich könnte mir vorstellen, dass er viel zu große Angst hat, dem Raben gegenüberzutreten, und sich irgendwo versteckt. Sobald wir einen Weg gefunden haben, diese Armreifen zu entfernen, werden wir uns auf die Suche nach Waters machen.«
    Esme verzog das Gesicht. »Ich fürchte, meine Möglichkeiten sind

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