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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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dir, Ce’Nedra«, versicherte ihr Silk. »Du hast diese Wirkung auf andere.«
    »Meistens«, schränkte Garion ein.
    »Wir sollten jetzt zu packen anfangen«, meinte Durnik. »Bestimmt will Belgarath aufbrechen, sobald er zurück ist.« Er blickte Atesca an. »Denkt Ihr, Ihr könntet uns mit ein wenig Proviant und ein paar anderen Dingen aushelfen? Es ist ein weiter Weg nach Kell, und hier in Darshiva dürfte es schwierig sein, etwas zu bekommen.«
    »Selbstverständlich«, versicherte ihm der General.
    »Dann mache ich eine Liste der Dinge, die wir brauchen.«
    Als Durnik sich an den Tisch setzte, um die Liste zusammenzustellen, blickte Atesca Silk durchdringend an. »Wir hatten noch nicht die Gelegenheit, uns über Euer letztes Termingeschäft zu unterhalten, Eure Hoheit.«
    »Habt Ihr eine zweite Karriere im Sinn, Atesca?« fragte Zakath.
    »Keineswegs, Eure Majestät. Ich bin sehr gern Soldat. Fürst Kheldar spekulierte mit der diesjährigen Bohnenernte. Unser Beschaffungsamt war außerordentlich bestürzt, als es seinen Verkaufspreis erfuhr.«
    Brador kicherte plötzlich. »Gut für Euch, Kheldar.«
    »Das ist eine merkwürdige Einstellung, Brador«, rügte ihn Zakath. »Wie würde es Euch gefallen, wenn ich Fürst Kheldars unangemessenen Gewinn aus Eurem Etat nähme?«
    »Tatsächlich kostete Kheldars Spekulation Eurer Schatzkammer kein Kupferstück, Eure Majestät. Die Mitglieder des Beschaffungsamts sind die größten ungehängten Gauner des Reiches. Vor einigen Jahren, während Ihr in Cthol Murgos beschäftigt wart, sandten sie Euch ein harmlos aussehendes Dokument. Es regelte die Standardisierung der Preise für alles, was sie für die Streitkräfte beschaffen.«
    »Ich erinnere mich – vage. Soweit ich mich entsinne, argumentierten sie, daß es ihnen eine weitsichtige Vorausplanung ermöglichen würde.«
    »Eine glaubhafte Behauptung, Eure Majestät. In Wirklichkeit boten diese Standardpreise ihnen eine glänzende Möglichkeit, ihre eigenen Taschen zu füllen. Sie konnten unter dem Richtpreis kaufen, der Armee zum Festpreis verkaufen und den Unterschied für sich behalten.«
    »Was ist der Festpreis für Bohnen?«
    »Zehn Halbkronen pro Zentner, Eure Majestät.«
    »Das erscheint mir angemessen.«
    »Wenn sie üblicherweise den Zentner um drei Halbkronen einkaufen?«
    Zakath starrte ihn an.
    Brador hob die Hand. »Aber«, fuhr er fort, »nach dem Gesetz müssen sie ihn der Armee um zehn Halbkronen verkaufen – gleichgültig, was sie selbst dafür ausgeben, und wenn der Einkaufspreis höher liegt, müssen sie den Unterschied aus der eigenen Tasche bezahlen. Das dürfte Euch den Ärger General Atescas erklären.«
    Plötzlich grinste Zakath wölfisch. »Welchen Preis habt Ihr verlangt, Kheldar?«
    »Ich verkaufte an das melcenische Konsortium für fünfzehn.« Der kleine Mann zuckte die Schultern und polierte sich die Nägel an seinem Kittel.
    »Es ist anzunehmen, daß sie ein paar Punkte aufschlugen – die übliche Gewinnspanne, Ihr versteht?«
    »Und Ihr hattet die gesamte Bohnenernte aufgekauft?«
    »Ich habe es jedenfalls versucht.«
    »Ich bin überzeugt, daß Ihr mehrere Rücktrittsgesuche von Mitgliedern des Beschaffungsamts erhalten werdet, Eure Majestät«, sagte Brador.
    »Dürfte ich Euch raten, sie nicht zu befürworten, ehe nicht alles beglichen ist?«
    »Ich werde daran denken, Brador.« Zakath blickte Silk nachdenklich an.
    »Sagt mir, Kheldar, wieviel würdet Ihr verlangen, um Eure Geschäfte hier in Mallorea aufzugeben?«
    »Ich fürchte, so viel Geld ist nicht in der Schatzkammer Eurer Majestät«, antwortete Silk freundlich. »Außerdem bin ich bereits zu einer gewissen Notwendigkeit für Euch geworden. Die malloreanische Wirtschaft sta-gnierte, ehe ich hierherkam. Man könnte fast sagen, ich arbeite für Euch.«
    »Ergibt das einen Sinn?« fragte Zakath Brador.
    »Ja, Eure Majestät.« Brador seufzte. »Auf eigenartige Weise sehr wohl.
    Unsere Steuereinnahmen steigen laufend, seit Kheldar und sein schäbig aussehender Partner im Reich Handel treiben. Würden wir sie des Landes verweisen, ist es durchaus möglich, daß unsere Wirtschaft zusam-menbricht.«
    »Dann bin ich auf ihn angewiesen?«
    »In bestimmtem Maße, ja, Eure Majestät.«
    Zakath seufzte düster. »Ich wollte, ich wäre heute gar nicht aufgestanden.«
    Sowohl Belgarath wie Polgara wirkten beunruhigt, als sie mit Eriond zu-rückkamen. Der blonde junge Mann schien so gleichmütig wie immer zu sein.
    »Was hat ER gesagt?«

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