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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ich.« Er lä-
    chelte schief. »Wir sind beide schrecklich ungeeignet für die Aufgabe, fürchte ich, aber unsere Mutter braucht uns. Bist du bereit?«
    »Ich bin zu fast allem bereit«, antwortete Zakath ausdruckslos. »Egal, was Cyradis im Fort gesagt hat, glaube ich ohnehin nicht, daß ich lebend aus dieser Sache herauskomme.«
    »Du bist wirklich kein Arendier?« fragte Garion mißtrauisch. »Es gilt, am Leben zu bleiben, Zakath, nicht zu sterben! Sterben würde den Zweck verfehlen. Tu’s nicht. Ich brauche dich vielleicht später noch. Die Stimme hat gesagt, daß du Teil davon sein sollst. Ich glaube, wir begeben uns geradewegs ins absolute Grauen. Ich werde möglicherweise deine Unterstützung benötigen, wenn wir dort sind.«
    »Stimme?«
    »Sie ist hier drinnen.« Garion tippte auf seine Stirn. »Das erkläre ich dir später. Du hast jetzt schon genug zum Nachdenken.«
    »Du hörst Stimmen? Es gibt eine bestimmte Bezeichnung für Leute, die Stimmen hören, weißt du?«
    Garion lächelte. »Ich bin nicht wirklich verrückt, Zakath«, versicherte er ihm, »höchstens hin und wieder ein wenig abwesend, aber ich stehe mit beiden Beinen in der Wirklichkeit.«
    Ein plötzlicher, erschreckender Laut hallte durch Garions Kopf wie eine Explosion.
    »Was war das?« flüsterte Zakaths verstört.
    »Du hast es ebenfalls gehört?« staunte Garion. »Du hättest es nicht hö-
    ren dürfen!«
    »Es hat die Erde erschüttert, Garion! Schau doch!« Zakath deutete nordwärts, wo eine gewaltige Feuersäule dem dunklen, Sternenlosen Himmel entgegenbrauste. »Was ist das?«
    »Tante Pol hat was gemacht. Sie ist nie so plump!«
    Das Bellen des Hundes, der immer näher gekommen war, während sie sich unterhalten hatten, war zum schmerzerfüllten Winseln geworden.
    »Das hat vermutlich in seinen Ohren weh getan«, meinte Garion. »In meinen jedenfalls ganz ordentlich.«
    Der Hund fing wieder zu bellen an, und die anderen stimmten sogleich ein. Das Bellen entfernte sich langsam nordwärts, in Richtung der wallenden Feuersäule.
    »Gehen wir zurück«, sagte Garion. »Ich glaube nicht, daß wir noch länger hier Wache halten müssen.«
    Belgarath und Beldin waren beide bleich und erschüttert, sogar Durnik wirkte erschrocken.
    »So einen Lärm hat sie nicht mehr gemacht, seit sie etwa sechzehn war.«
    Beldin blinzelte erstaunt. Er blickte Durnik mißtrauisch an. »Hast du sie etwa geschwängert?«
    Selbst in dem schwachen Licht des bedeckten Himmels konnte Garion sehen, wie sein Freund heftig errötete.
    »Was sollte das damit zu tun haben?« fragte Belgarath.
    »Es ist nur eine Theorie«, antwortete Beldin. »Ich kann sie nicht beweisen, weil Polgara die einzige Zauberin ist, die ich kenne, und sie war noch nie in diesem Zustand.«
    »Ich bin sicher, du wirst irgendwann einmal dazu kommen, sie uns zu erklären.«
    »So kompliziert ist sie auch wieder nicht, Belgarath. Der Körper einer Frau gerät ein wenig durcheinander, wenn sie ein Kind trägt. Das führt zu allerhand Merkwürdigkeiten, was ihre Gefühle und ihre Art zu denken anbelangt. Den Willen zu konzentrieren verlangt absolute Beherrschung und Aufmerksamkeit. Einer Schwangeren könnte so was aus der Hand gleiten. Wißt ihr…« Er zählte lang und breit die körperlichen, gefühlsbe-dingten und intellektuellen Veränderungen auf, die eine Schwangerschaft mit sich brachte. Dazu bediente er sich einer sehr bildhaften Sprache.
    Nach einer kurzen Weile zogen sich Ce’Nedra und Sammet zurück und nahmen Eriond mit. Kurz danach schloß sich Durnik ihnen an.
    »Hast du dir das alles selbst ausgedacht?« fragte ihn Belgarath.
    »Es war etwas, womit ich mich beschäftigen konnte, während ich die Höhle im Auge behielt, in der Zedar Torak versteckt hatte.«
    »Dann hast du fünfhundert Jahre dazu gebraucht?«
    »Ich wollte sicher sein, daß ich auch alles in Betracht zog.« Beldin zuckte die Schultern.
    »Warum hast du nicht einfach Pol gefragt. Sie hätte es dir sofort sagen können.«
    Beldin blinzelte. »Daran habe ich nie gedacht«, gestand er.
    Belgarath verließ ihn kopfschüttelnd.
    Eine Weile später hörten sie ein plötzliches, kreischendes Brüllen, das aus dem Westen durch den wolkigen Himmel kam.
    »Alle auf den Boden!« zischte Belgarath. »Und Mund halten!«
    »Was war das?« fragte Zakath.
    »Psst!« fauchte Beldin. »Sie wird euch hören!«
    Von oben kam das Flattern gewaltiger Schwingen und ein rußig orangefarbener Feueratem. Dann flog das gewaltige Ungeheuer

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