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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Sekunden.«

    4

    ichter Nebel hing am nächsten Morgen über dem Hafen – ein typi-Dscher Herbstnebel, der dem Regen sehr nah war. Als sie die Pferde an Bord brachten, blickte Garion auf und stellte fest, daß er nur wenige Fuß von den Masten ihres Schiffes sehen konnte. Silk stand am Achterdeck und unterhielt sich mit dem Kapitän.
    »Es müßte aufklaren, wenn wir erst einige Meilen auf See sind, Eure Hoheit«, sagte der Mann gerade, als Garion näherkam. »Wir haben fast immer einen ziemlich gleichmäßigen Wind zwischen der Küste und Melcena.«
    »Gut«, sagte Silk. »Ich möchte nicht gern blindlings segeln. Wie lange werden wir in etwa bis Melcene brauchen?«
    »Einen Tag, Eure Hoheit«, antwortete der Kapitän. »Es ist eine ziemliche Strecke, doch der Wind ist günstig. Die Rückreise wird jedoch mehrere Tage dauern.«
    »Wir werden in Kürze alles an Bord haben«, versicherte ihm Silk.
    »Wir können in See stechen, sobald Ihr bereit seid, Eure Hoheit.«
    Silk nickte und trat zu Garion an der Reling. »Fühlst du dich inzwischen ein wenig besser?« fragte er ihn.
    »Was meinst du damit?«
    »Du warst ein bißchen brummig nach dem Aufstehen.«
    »Tut mir leid. Ich habe eine Menge Sorgen.«
    »Verteil sie«, schlug Silk vor. »Sorgen werden leichter, wenn man Freunde hat, mit denen man sie teilen kann.«
    »Die Zeit wird immer kürzer«, sagte Garion. »Selbst wenn diese endgültige Begegnung nicht auf den Inseln stattfindet, sind es doch nur noch ein paar Monate.«
    »Gut, ich werde es allmählich leid, aus einer Satteltasche zu leben.«
    »Aber wir wissen noch nicht, was geschehen wird.«
    »Natürlich wissen wir es. Du wirst Zandramas gegenüberstehen, sie mit deinem großen Messer halbieren, und dann mit deiner Frau und deinem Sohn nach Riva zurückkehren, wohin ihr gehört.«
    »Aber das wissen wir nicht, Silk.«
    »Wir wußten auch nicht, daß du den Zweikampf mit Torak gewinnen würdest, aber das hast du! Einer, der herumläuft und mit Göttern kämpft, hat wenig von einer zweitklassigen Zauberin zu befürchten.«
    »Woher wollen wir wissen, daß sie zweitklassig ist?«
    »Sie ist kein Jünger, nicht wahr? Oder müßte es in ihrem Fall Jüngerin heißen?«
    »Woher soll ich das wissen?« Garion lächelte schwach, dann wurde er wieder ernst. »Ich glaube, Zandramas ist mehr als ein Jünger. Sie ist das Kind der Finsternis, und das macht sie zu mehr.« Er schlug mit der Faust auf die Reling.
    »Ich wünschte, ich wüßte, was ich tun soll. Als ich Torak jagte, wußte ich es. Diesmal bin ich mir nicht sicher.«
    »Du wirst Anweisungen bekommen, sobald es soweit ist, davon bin ich überzeugt.«
    »Aber wenn ich es wüßte, könnte ich mich darauf vorbereiten!«
    »Ich habe so das Gefühl, daß dies nichts ist, worauf man sich vorbereiten kann, Garion.« Der kleine Mann blickte über die Reling auf die Abfälle, die neben dem Schiff im Wasser schwammen. »Bist du der Spur gestern abend bis ganz zum Hafen gefolgt?« fragte er.
    Garion nickte. »Ja, beiden. Sowohl Zandramas wie der Sardion haben hier das Festland verlassen. Von Zandramas wissen wir ziemlich sicher, daß sie nach Melcena gesegelt ist. Aber wohin es den Sardion verschlagen hat, wissen nur die Götter.«
    »Wahrscheinlich nicht einmal die.«
    Ein schwerer Wassertropfen fiel aus der im Nebel verborgenen Take-lung platschend auf Silks Schulter.
    »Warum immer auf mich?« beschwerte sich der Kleine.
    »Was?«
    »Jedesmal, wenn was Nasses von irgendwo herunterfällt, landet es auf mir!«

»Vielleicht will dir jemand was sagen.« Garion grinste.
    Toth und Durnik führten die letzten Pferde die Planke hinauf und in den Laderaum hinunter.
    »Alles an Bord, Käpt’n!« rief Silk. »Wir können aufbrechen.«
    »Jawohl, Eure Hoheit.« Der Kapitän hob die Stimme und erteilte Befehle.
    »Ich möchte dich eigentlich schon seit Tagen etwas fragen«, sagte Garion. »Früher hast du immer beinah so getan, als schämtest du dich deines Titels. Aber hier in Mallorea suhlst du dich regelrecht darin!«
    »Welch faszinierende Wortwahl!«
    »Du weißt schon, was ich meine.«
    Silk zupfte sich an einem Ohr. »Im Westen ist mein Titel hinderlich, er ist mir nur im Weg. In Mallorea sind die Dinge anders. Hier wird man ohne Titel gar nicht ernst genommen. Und da ich einen habe, benutze ich ihn. Er öffnet mir gewisse Türen und ermöglicht mir Geschäfte mit Leuten, die für Ambar von Kotu oder Radek von Boktor überhaupt nicht zu sprechen wären. Im Grund genommen

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