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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hat sich nichts geändert.«
    »Dann sind das ganze Getue und der Prunk nur Schau?«
    »Natürlich, Garion. Du glaubst doch nicht gar, ich wäre zum prahleri-schen Hohlkopf geworden.«
    Ein eigenartiger Gedanke durchzuckte Garion. »Dann ist Fürst Kheldar ebenso eine Rolle wie Ambar und Radek, habe ich recht?«
    »Natürlich.«
    »Aber wo ist der wahre Silk?«
    »Das ist schwer zu sagen, Garion.« Silk seufzte. »Manchmal glaube ich, daß ich ihn schon vor Jahren verloren habe.« Er schaute sich im Nebel um.
    »Gehen wir unter Deck«, schlug er vor. »Trübe Morgen führen offenbar immer zu trüben Gesprächen.«
    Ein paar Meilen außerhalb der Wellenbrecher nahm der Himmel einen rötlichen Ton an, und der Nebel begann sich zu lichten. Die See ostwärts der malloreanischen Küste wogte in langen, trägen Wellen, die auf weite, ungebrochene Wasserflächen deuteten. Der Rückenwind trieb das Schiff an. Sein Bug schnitt durch die Wellen, und am Spätnachmittag kam die Küste der größten Insel des Melcenischen Archipels in Sichtweite.
    Der Hafen der Stadt Melcene war voll von Schiffen aus allen Teilen Malloreas. Kleine und große schaukelten eng beieinander im unruhigen Wasser, als Silks Kapitän sich vorsichtig einen Weg zu den steinernen Piers bahnte. Bis sie ausgeladen hatten, war es bereits dunkel, und Silk führte sie durch die breiten Straßen zu dem Haus, das er dort besaß. Melcene schien eine ruhige, ja spießige Stadt zu sein. Die Straßen waren breit und fast übertrieben sauber, die Häuser imposant, und die Einwohner trugen alle Gewänder in dunklen Farben. Hier gab es keine Hast, kein geschäftiges Treiben wie in anderen Städten. Die Bürger von Melcene wandelten würdevoll durch die Stadt, und die Straßenhändler warben nicht mit schrillen Stimmen für ihre Ware, was in anderen Städten so sehr zu dem ständigen lauten Stimmengewirr und Lärm beitrug. Obwohl Melcene in tropischen Breiten lag, milderte der anhaltende Seewind die Temperatur hinreichend, um das Klima angenehm zu machen.
    Silks hiesiges Haus war mehr ein Palast. Er war aus Marmor erbaut, mehrere Stockwerke hoch und von einer großen Gartenanlage umgeben.
    Eine gepflasterte Kutscheneinfahrt führte in sanften Kurven durch die Anlage zu einer Freitreppe und Wandelhalle mit hohen Säulen. Am Eingang standen Lakaien diensteifrig bereit.
    »Opulent«, stellte Sadi fest, als sie absaßen.
    »Ja, ein nettes kleines Häuschen«, sagte Silk gleichmütig. Dann lachte er.
    »Wißt Ihr, Sadi, im Grund genommen ist es reine Schaustellung. Ich persönlich ziehe kleine schäbige Kontore in Nebengassen vor, aber Melcene nimmt sich selbst sehr ernst, und wenn man hier Geschäfte machen will, muß man sich eben anpassen. Gehen wir hinein.«
    Sie stiegen die Freitreppe empor und traten durch eine hohe Tür. Die Eingangshalle dahinter war riesig und ebenfalls aus Marmor. Silk führte sie hindurch und eine breite Marmortreppe hoch. »Im Erdgeschoß sind nur Geschäftsräume«, erklärte er. »Die Wohnräume liegen oben.«
    »Welche Art von Geschäft betreibst du hier?« erkundigte sich Durnik.
    »Ich habe bisher nichts gesehen, was Lagerhäuser sein könnten.«
    »Es gibt auch nicht viele in Melcene.« Silk öffnete eine Tür zu einem sehr großen Wohngemach, das mit blauem Teppich ausgelegt war. »Die Geschäfte werden natürlich hier abgeschlossen, aber die Waren auf dem Festland gelagert. Es hätte wenig Sinn, sie hierher zu bringen und dann wieder zurück.«
    »Klingt vernünftig.« Durnik nickte.
    Das Gemach wirkte überladen. Überall standen Diwane und Sessel, und Wachskerzen brannten in den Leuchtern entlang der getäfelten Wände.
    »Es ist etwas spät, noch auf den Straßen herumzuwandern und nach Zandramas zu suchen«, meinte Silk. »Ich dachte, wir gönnen uns ein gutes Essen und gehen bald zu Bett, dann können Garion und ich schon früh am Morgen mit der Suche beginnen.«
    »Das ist wahrscheinlich das beste«, pflichtete ihm Belgarath bei und ließ sich auf einen weichgepolsterten Diwan fallen.
    »Darf ich euch etwas zu trinken bringen lassen, während wir auf das Abendessen warten?« fragte Silk.
    »Ich dachte schon, das würde dir nie einfallen«, knurrte Beldin, lungerte sich in einen Sessel und kratzte seinen Bart.
    Silk griff nach einem Klingelzug. Sogleich eilte ein Diener herein.
    »Bringt uns Wein«, wies Silk ihn an.
    »Jawohl, Eure Hoheit.«
    »Mehrere Sorten und Jahrgänge.«
    »Gibt es vielleicht auch Bier?« fragte Beldin. »Auf

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