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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Papier heraus.
    Nach einem Blick darauf sagte er: »Das ist es! ›Höret!‹« las er. ›»In den Tagen, die der Himmelfahrt des Finsteren Gottes folgen, werden der König des Ostens und der König des Südens einander bekriegen, und dies ist das Zeichen, daß die Zeit der Begegnung gekommen ist. Eilet deshalb, wenn der Kampf auf den Ebenen des Südens wütet, zu dem Ort, der nicht mehr ist. Nehmt mit Euch ein auserwähltes Opfer und einen angarakanischen König als Zeugen des Geschehens. Denn höret, wer immer auch von Euch mit dem Opfer und einem angarakanischen König vor den Cthrag Sardius tritt, wird über alle anderen erhoben werden und Gewalt über sie haben. Und wisset weiterhin, daß im Augenblick der Opferung der Dunkle Gott wiedergeboren und im Moment seiner Geburt über das Kind des Lichtes triumphieren wird.‹«
    »Welch ein faszinierendes Geschwafel«, sagte Beldin. »Wo hast du das denn her?«
    »Wir haben es in Cthol Murgos gefunden.« Belgarath zuckte die Schultern. »Es ist Teil der Grolim-Prophezeiungen von Rak Cthol. Ich habe dir schon einmal davon erzählt.«
    »Nein«, widersprach Beldin. »Hast du nicht.«
    »Ich muß dir davon erzählt haben!«
    »Tut mir leid, Belgarath«, knirschte der schmuddelige kleine Mann zwischen den Zähnen hervor. »Aber du hast nicht!«
    »Sehr merkwürdig.« Belgarath runzelte die Stirn. »Ich muß es völlig vergessen haben.«
    »Wir wußten doch, daß es schließlich dazu kommen würde, Pol«, sagte Beldin. »Der alte Junge ist der Senilität anheimgefallen!«
    »Sei nicht gemein, Ohm!« murmelte sie.
    »Bist du sicher, daß ich es dir nicht erzählte?« fragte Belgarath fast kläglich.
    »So etwas wie sicher gibt es nicht«, antwortete Beldin aus alter Gewohnheit, wie es schien.
    »Ich bin schrecklich froh, daß du das gesagt hast.« Belgaraths Ton klang fast etwas selbstgefällig.
    »Hör auf damit!«
    »Womit?«
    »Meine eigenen Überzeugungen gegen mich zu benutzen! Und was sagt uns dieser Grolim-Irrsinn?«
    »Grolims gehorchen Befehlen über jegliche Vernunft hinaus.«
    »Wir ebenfalls, wenn man es recht bedenkt.«
    »Vielleicht, aber zumindest stellen wir Befehle hin und wieder in Frage.
    Das tun Grolims nicht. Sie gehorchen blindlings. Als wir in Rak Urga waren, erlebten wir, wie der Hierarch Agachak König Urgit damit einzuschüchtern versuchte. Agachak weiß, daß er einen angarakanischen König dabei haben muß, wenn er auch nur die geringste Chance an diesem Ort der endgültigen Begegnung haben will. Er wird Urgit mitnehmen und wenn er ihn an den Haaren hinter sich herziehen muß. Bisher hat sich Zandramas um diese Bedingung noch nicht gekümmert.«
    »Dann beabsichtigt sie also, Zakath zu töten«, warf Durnik ein, »und dann diesen Erzherzog auf den Thron zu setzen.«
    »Das ist gar nicht nötig, Durnik. In der angarakanischen Gesellschaft genügt eine Spur königlichen Blutes, eine Krönungszeremonie und die Anerkennung durch einen hohen Grolimpriester, um sich König nennen zu können. In früherer Zeit war jeder Stammeshäuptling ein König. Es spielte auch nicht wirklich eine Rolle, da ja die Macht ohnehin ausschließlich in Toraks Händen lag. Doch sie hatten alle Kronen und Throne.
    Jedenfalls ist Zandramas ein anerkannter hoher Grolimpriester oder vielmehr Priesterin. Und Otrath ist von kaiserlichem Blut. Eine Krönung, ob sie nun gesetzlich ist oder nicht, würde ihn zu einem angarakanischen König machen, und damit wäre die Bedingung der Prophezeiung erfüllt.«
    »Es erscheint mir trotzdem etwas fragwürdig«, erklärte Durnik.
    »Und das sagt ein Mann, dessen Volk einen Rübenbauern zu seinem ersten König wählte!« brummte Beldin.
    »Fundor der Herrliche war kein schlechter König«, meinte Belgarath.
    »Zumindest, nachdem er die Sache in den Griff bekam. Bauern sind immer gute Herrscher. Sie wissen, was wichtig ist. Jedenfalls wird Otrath als König genügen, die Prophezeiung zu erfüllen, und das bedeutet, daß Zandramas nun alles hat, was sie braucht: Geran und einen angarakanischen König.«
    »Brauchen wir auch einen?« fragte Durnik. »Einen angarakanischen Kö-
    nig, meine ich?«
    »Nein, wir würden einen alornischen König brauchen. Und wir haben ja Garion.«
    »Das letzte Mal war es nicht so kompliziert, oder?«
    »Im Grund genommen schon. Aber Garion war bereits der rivanische König und das Kind des Lichtes. Torak war sowohl König wie Gott und er war das Kind der Finsternis.«
    »Und wer war damals das

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