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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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fragte der Schmuddelige Belgarath neugierig. »Es riecht gar nicht nach Chemikalien.«
    »Es ist eine Begabung«, erklärte ihm Belgarath. »Ihr seid Senji, habe ich recht?«
    »Ihr habt recht. Senji der Klumpfuß, Mitglied der Fakultät für angewandte Alchimie.« Er klopfte gegen die Seite seines Kopfes. »Nach einer Explosion ist mir immer, als dröhne eine Glocke in meinem Kopf.« Er wandte sich an Beldin. »He, mein häßlicher Freund, da drüben in der Ecke steht ein Faß Bier. Bringt mir doch einen Schluck. Und bedient Euch und Eure Freunde ebenfalls.«
    »Wir werden recht gut miteinander auskommen«, stellte Beldin fest.
    Senji humpelte zu einem steinernen Tisch in der Mitte des Raumes. Sein linkes Bein war einige Zoll kürzer als das rechte, und der linke Fuß war grotesk deformiert. Senji blätterte durch mehrere Pergamente. »Gut«, sagte er zu Belgarath. »Zumindest hat Eure Explosion nicht meine ganzen Berechnungen durcheinandergebracht.« Er blickte die drei an. »Solange ihr schon hier seid, könnt ihr euch ruhig irgendwohin setzen.«
    Beldin brachte ihm einen Becher Bier, dann kehrte er zum Faß in der Ek-ke zurück und füllte noch drei Becher.
    »Das ist wirklich ein häßlicher Kerl«, bemerkte Senji. Er richtete sich auf und setzte sich auf den Tisch. »Aber ich glaube, ich mag ihn. So jemand wie er ist mir seit fast tausend Jahren nicht mehr untergekommen.«
    Belgarath und Garion wechselten einen raschen Blick. »Das ist aber eine sehr lange Zeit«, sagte Belgarath vorsichtig.
    »Ja«, bestätigte Senji und nahm einen Schluck. Sofort verzog er das Gesicht. »Es ist schon wieder schal geworden!« klagte er. »He, Ihr«, rief er Beldin zu. »Auf dem Wandbrett über dem Faß steht ein irdener Topf. Seid so gut und werft zwei Handvoll von dem Pulver darin in das Bier, dann wird es wieder trinkbar.« Er wandte sich Belgarath zu. »Worüber wollt Ihr mit mir reden? Was kann so wichtig sein, daß Ihr deshalb Türen sprengt?«
    »Einen Moment«, murmelte Belgarath. Er ging zu dem kleinen Klumpfuß. »Ihr habt doch nichts dagegen?« fragte er. Ohne auf eine Antwort zu warten, berührte er mit den Fingerspitzen ganz leicht den kahlen Kopf des Kleinen.
    »Nun?« erkundigte sich Beldin.
    Belgarath nickte. »Er benutzt es nicht oft, aber es ist vorhanden. Garion, bring die Tür in Ordnung. Wir wollen uns ungestört unterhalten.«
    Garion blickte hilflos auf die zersplitterten Türüberreste. »Sie ist in keinem guten Zustand, Großvater«, sagte er zweifelnd.
    »Dann mach eine neue!«
    »Oh! Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Du brauchst sowieso ein wenig Übung. Nur sieh zu, daß du sie später auch wieder öffnen kannst. Ich möchte sie nicht auch noch sprengen müssen, wenn wir weggehen.«
    Garion sammelte seinen Willen, konzentrierte sich, deutete auf die leere Öffnung und sagte: »Tür!« Sofort war die Öffnung wieder ausgefüllt.
    »Tür?« murmelte Beldin blinzelnd.
    »Er macht das manchmal«, erklärte Belgarath. »Ich habe mich bemüht, es ihm abzugewöhnen, aber manchmal wird er rückfällig.«
    Senji musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. »Ah!« sagte er,
    »ich habe offenbar begabte Gäste. Es ist auch schon sehr, sehr lange her, seit ich einem echten Zauberer begegnet bin.«
    »Wie lange?« fragte Belgarath.
    »Oh, etwa ein Dutzend Jahrhunderte, glaube ich. Ein Grolim war damals hier, der Vorlesungen in vergleichender Theologie gab. Langweiliger Kerl, soweit ich mich erinnere, aber das sind ja die meisten Grolims.«
    »Schon gut, Senji«, sagte Belgarath. »Wie alt seid Ihr genau?«
    »Ich glaube, ich wurde im fünfzehnten Jahrhundert geboren«, antwortete Senji. »Welches Jahr haben wir jetzt?«
    »Dreiundfünfzig neunundsiebzig«, erklärte Garion.
    »Schon?« murmelte Senji. »Wie die Zeit doch fliegt.« Er rechnete an seinen Fingern. »Dann müßte ich jetzt wohl etwa dreitausendneunhundert Jahre alt sein.«
    »Wann habt Ihr das über den Willen und das Wort herausgefunden?«
    fragte Belgarath.
    »Worüber?«
    »Zauberei.«
    »So nennt Ihr sie?« Senji dachte darüber nach. »Aber es ist eine passende Bezeichnung«, meinte er schließlich. »Sie gefällt mir. Der Wille und das Wort. Klingt hübsch, nicht wahr?«
    »Wann habt Ihr die Entdeckung gemacht?« Belgarath ließ nicht locker.
    »Offenbar im fünfzehnten Jahrhundert. Sonst wäre ich wohl zur üblichen Zeit gestorben wie alle anderen auch.«
    »Ihr hattet keine Anleitungen?«
    »Wer hätte mir im fünfzehnten Jahrhundert schon

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