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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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bei der theologischen Fakultät.« Er deutete ziemlich vage zum Südende des Universitätsgeländes .
    »Danke«, sagte Belgarath. »Ihr seid zu gütig.«
    »Es ist die Obliegenheit des Gelehrten, Anleitungen zu geben und die Richtung zu weisen«, antwortete der Mann pompös.
    »Ah ja«, murmelte Belgarath. »Das vergesse ich manchmal.«
    Sie gingen in die angegebene Richtung.
    »Wenn er seinen Studenten keine genaueren Anleitungen gibt, verlassen sie die Universität wahrscheinlich mit einer ziemlichen vagen Vorstellung von der Welt«, bemerkte Beldin.
    Die Wegbeschreibung, die sie von anderen erhielten, wurden allmählich genauer, und schließlich erreichten sie ein klobiges Gebäude aus grauen Quadern mit starken Stützpfeilern entlang der Wände. Sie stiegen die Freitreppe hoch und betraten einen Korridor, der ebenfalls mit Stützpfeilern verstärkt war.
    »Ich verstehe nicht, was diese ganze Verstärkung im Innern soll«, gestand Garion.
    Wie als Antwort krachte eine gewaltige Detonation hinter einer Tür ein Stück weiter vorn im Korridor. Die Tür flog zerborsten auf den Gang, und Wolken stinkenden Rauches quollen durch die Öffnung.
    »Oh!« sagte Garion. »Jetzt verstehe ich es.«
    Ein Mann mit benommenem Blick und ziemlich zerfetzter Kleidung taumelte durch den Rauch heraus auf den Korridor. »Zuviel Sulfur«, murmelte er immer wieder. »Zuviel Sulfur.«
    »Verzeiht«, wandte sich Belgarath an ihn. »Ihr wißt nicht zufällig, wo wir den Alchimisten Senji finden könnten?«
    »Zuviel Sulfur«, sagte der Wissenschaftler und sah Belgarath leeren Blickes an.
    »Senji«, wiederholte der alte Mann. »Könntet Ihr uns sagen, wo er zu finden ist?«
    Der Mann in der zerfetzten Kleidung runzelte die Stirn. »Was?« fragte er verständnislos.
    »Laß mich«, brummte Beldin. »Könnt Ihr uns sagen, wo Senji zu finden ist?« brüllte er mit voller Lautstärke. »Er hat einen Klumpfuß.«
    »Oh!« Der Mann versuchte die Benommenheit abzuschütteln. »Sein Laboratorium ist im obersten Stockwerk – auf der anderen Seite.«
    »Vielen Dank!« brüllte Beldin.
    »Zuviel Sulfur. Ja, das war das Problem. Ich habe zuviel Sulfur verwendet!«
    »Warum hast du so gebrüllt?« fragte Belgarath neugierig, als sie weiter durch den Korridor gingen.
    »Ich habe selbst schon ein paar Explosionen erlebt.« Der Bucklige zuckte die Schultern. »Ich war danach immer ein bis zwei Wochen stocktaub.«
    »Oh!«
    Sie stiegen zwei Treppen zum Obergeschoß hoch. Auch dort kamen sie an einer Tür vorbei, die so aussah, als wäre sie erst kürzlich aus dem Rahmen geflogen. Belgarath steckte den Kopf durch die Öffnung. »Wo können wir Senji finden?« brüllte er in das Labor.
    Er erhielt eine gemurmelte Antwort.
    »Letzte Tür links«, erklärte der alte Mann Beldin und Garion und ging voraus.
    »Alchimie ist offenbar eine ziemlich gefährliche Beschäftigung«, bemerkte Garion.
    »Auch eine ziemlich dumme«, knurrte Beldin. »Wenn sie so auf Gold versessen sind, warum graben sie es dann nicht einfach aus?«
    »Ich glaube, auf diesen Gedanken sind noch nicht viele von ihnen gekommen«, meinte Belgarath. Er blieb vor der letzten Tür links stehen, die nicht so aussah, als hätte sie in letzter Zeit repariert werden müssen. Er klopfte.
    »Laßt mich in Ruhe!« erklang eine rostige Stimme.
    »Wir müssen mit Euch reden, Senji«, rief Belgarath mild.
    Die rostige Stimme erklärte ihm lang und breit, was er mit seinem Rede-bedürfnis tun könne. Die meisten Worte waren sehr farbig.
    Belgaraths Gesicht wurde hart. Er sammelte sich und sagte ein einzelnes Wort. Die Tür verschwand mit ohrenbetäubendem Krachen.
    »Also, so was erlebt man hier nicht oft«, stellte der schmuddelige kleine Mann ruhig fest, der inmitten der zersplitterten Türreste saß. »Ich entsinne mich nicht, daß ich je eine Tür sah, die nach innen explodierte.« Er zupfte Splitter aus dem Bart.
    »Seid Ihr verletzt?« erkundigte sich Garion.
    »Nein, nur etwas überrascht. Wenn Ihr so oft eine Explosion erlebt habt wie ich, wärt Ihr auch daran gewöhnt. Hätte jemand die Güte, mich aus der Tür zu befreien?«
    Beldin stapfte vorwärts und hob hoch, was davon übriggeblieben war.
    »Ihr seid aber häßlich!« staunte der Mann.
    »Ihr seid auch nicht gerade eine Schönheit.«
    »Ich kann damit leben.«
    »Ich auch.«
    »Gut. Wart Ihr es, der meine Tür gesprengt hat?«
    »Nein, er.« Beldin deutete auf Belgarath, dann half er dem Mann auf die Füße.
    »Wie habt Ihr das gemacht?«

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