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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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täte.
    Nehmen wir die Fährte auf. Garion, Pol und ich werden kundschaften.«
    Er blinzelte in den behangenen Himmel. »Kann irgend jemand sagen, wie spät es ist?«
    »Mittnachmittag, Belgarath«, sagte Durnik nach kurzer Verständigung mit Toth.
    »Nun, dann wollen wir mal sehen, welchen Weg sie nimmt.«
    Sie ritten am Strand entlang und folgten Chretiennes Spuren, bis sie die Stelle erreichten, wo Garions Schwert in seiner Hand herumgeschwungen war und landeinwärts gewiesen hatte.
    »Wir müßten ihr jetzt näher kommen«, bemerkte Sadi.
    »Wieso?« fragte Silk.
    »Sie ist von einem Beiboot an Land gebracht worden«, antwortete der Eunuch, »also hatte sie keine Pferde.«
    »Das ist kein wirkliches Problem für sie, Sadi«, entgegnete Polgara. »Sie ist eine Grolim und kann sich auch über größere Entfernung mit ihren Untergebenen in Verbindung setzen. Ich bin überzeugt, daß sie innerhalb einer Stunde nach ihrer Ankunft im Sattel saß.«
    Der Eunuch seufzte. »Das vergesse ich manchmal«, gestand er. »Es ist sehr praktisch, wenn wir diesen Vorteil haben, aber weniger, wenn die andere Seite ihn ebenfalls hat.«
    Belgarath schwang sich vom Pferd. »Komm, Garion. Du auch, Pol. Fangen wir an.« Er schaute zu Durnik hinüber. »Wir bleiben in direkter Verbindung«, sagte er zu dem Schmied. »Dieser Nebel könnte die Dinge etwas erschweren.«
    »Richtig«, bestätigte Durnik.
    Garion nahm Polgaras Arm, um ihr durch den nachgiebigen Sand zu helfen, und folgte seinem Großvater den Strand hoch zu dem Treibholz-streifen, der die Flutlinie anzeigte.
    »Das müßte genügen«, entschied der alte Mann. »Verwandeln wir uns hier, dann können Garion und ich vorauskundschaften. Pol, versuch du, die anderen mehr oder minder im Auge zu behalten. Ich möchte nicht, daß sie sich verlaufen.«
    »Ist gut Vater«, sagte sie, während sie bereits zu schimmern begann und sich verwandelte.
    Garion formte das Bild in seinem Kopf und konzentrierte seine Willenskraft. Sogleich begann das seltsame schmelzende Gefühl. Er musterte sich sorgfältig. Einmal hatte er die Verwandlung in zu großer Eile vorgenommen und dabei seine Rute vergessen. Einem Zweibeiner bedeutet ein Schweif nicht viel, aber für einen Vierbeiner ist er unbedingt erforderlich.
    Hör auf, dich zu bewundern, hörte er Belgaraths Stimme in der Stille seines Geistes. Es gibt viel zu tun!
    Ich habe mich nur vergewissert, daß nichts an mir fehlt, Großvater.
    Laufen wir. Du wirst im Nebel nicht sehr viel sehen, also benütz deine Nase.
    Polgara saß ruhig auf einem knochenweißen Ast, der aus einem ange-schwemmten Baumstamm hochragte. Sie putzte mit ihrem krummen Schnabel sorgfältig das schneeweiße Gefieder.
    Belgarath und Garion sprangen mühelos über das Treibholz und liefen durch den Nebel. Es wird ziemlich naß werden, bemerkte Garion, während er neben dem großen silbergrauen Wolf herrannte.
    Dein Pelz wird schon nicht gleich zerfließen.
    Das nicht, aber mich friert an den Pfoten, wenn sie naß sind.
    Ich werde dir von Durnik Stiefelchen dafür machen lassen.
    Das wäre absolut lächerlich, Großvater! wehrte Garion gekränkt ab. Obwohl die Verwandlung eben erst stattgefunden hatte, erfüllte der ungeheure Stolz und die Würde des Wolfes bereits sein Bewußtsein.
    Voraus sind ein paar Leute! stellte Belgarath schnüffelnd fest. Gib deiner Tante Bescheid!
    Sie trennten sich und rannten durch das hohe, nebelfeuchte Sumpfgras.
    Tante Pol! Garion sandte die Worte in die Stille rundum.
    Ja, Liebes?
    Richte Durnik und den anderen aus, daß sie anhalten sollen. Vor uns sind Fremde.
    In Ordnung, Garion. Sei vorsichtig.
    Garion schlich tief geduckt durch das nasse Gras und setzte jede Pfote behutsam auf.
    »Löst er sich denn nie auf?« brummelte eine Stimme ein Stück links von ihm.
    »Die Einheimischen sagen, daß es im Frühjahr hier ständig neblig ist«, antwortete eine andere Stimme.
    »Aber es ist nicht Frühling.«
    »Hier schon. Wir sind südlich vom Äquator. Die Jahreszeiten sind umgekehrt.«
    »So was Dummes!«
    »Es war nicht meine Idee. Wende dich an die Götter, wenn du dich be-schweren willst.«
    Nach längerem Schweigen erkundigte sich die erste Stimme: »Haben die Hunde bereits etwas gefunden?«
    »Es ist schwierig nach drei Tagen noch eine Spur aufzunehmen, auch für die Hunde – und die Nässe macht es nicht leichter.«
    Garion erstarrte. Großvater! riefen seine Gedanken durch den Nebel.
    Brüll nicht so!
    Ganz in der Nähe unterhalten sich zwei

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