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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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darum kümmern, Großvater?« Garion erhob sich. »Das Treibholz anzünden, meine ich.«
    »Nein«, antwortete der alte Mann. »Das mache ich. Führ du mit Pol die anderen die Küste entlang. Ich hole euch bald ein.«
    »Brauchst du das?« Durnik streckte dem alten Mann Feuerstein und Stahl entgegen.
    Belgarath schüttelte den Kopf. »Ich tu es auf die andere Weise. Ich möchte den Chandim nicht nur das Feuer für die Augen bieten, sondern auch etwas Lärm für die Ohren. Das wird für ihre ungeteilte Aufmerksamkeit sorgen.« Er schritt durch den Nebel wieder den Strand hinauf.
    »Komm, Garion!« Polgara schlug die Kapuze zurück. »Wir kundschaften, damit wir möglichst schnell vorankommen.«
    Die beiden gingen ein Stück den Strand voraus, dann verwandelten sie sich wieder. Halt den Geist ebenso wach wie Nase und Ohren, riet ihm Polgara. In diesem Nebel werden die Chandim wahrscheinlich mehr mit ihren Gedanken aufpassen als mit den Augen.
    Mach’ ich, Tante Pol, versicherte er ihr und lief den Strand entlang. Sand fühlte sich unter den Pfoten anders an als Gras. Er gab ein wenig nach und verlangsamte sein Tempo. Garion fand, daß es keinen Spaß machte, im Sand zu laufen. Etwa zwei Meilen rannte er ungestört dahin, als ihn plötzlich ein erschreckend lautes Grollen zusammenzucken ließ. Er blickte über die Schulter. Ein rauchiges, orangefarbenes Glühen erhellte den Nebel. Dann kam eine erneute Woge von Schall und Druck, ein Krachen wie von einer Reihe von Explosionen.
    Bombastisch, Vater! rügte Polgara. Weshalb übertreibst du so?
    Ich wollte nur sichergehen, daß es auch Aufmerksamkeit erregt, antwortete der alte Mann.
    Sie haben es wahrscheinlich bis Mal Zeth gehört. Kommst du jetzt zurück?
    Erst möchte ich noch ein paar Feuer machen. Die Aufmerksamkeitsspanne der Chandim ist begrenzt. Außerdem dürfte der Rauch den Geruchssinn der Hunde verwirren.
    Es erfolgten weitere Detonationen.
    Das dürfte genügen. Die Selbstzufriedenheit, die aus Belgaraths Gedanken sprach, war unüberhörbar.
    Etwa zwanzig Minuten später kam der große silbergraue Wolf wie ein Geist aus dem Nebel. »Ah, da bist du ja«, sagte Belgarath auf Wolfsart zu Garion. »Wir wollen ein wenig ausfächern. Durnik und die anderen sind dicht hinter uns.«
    »Sind die Chandims zum Strand geeilt, um zu sehen, was los ist?«
    »O ja.« Belgarath hing die Zunge aus dem Maul, als er auf Wolfsart grinste. »Sie waren ausgesprochen neugierig, und sie kamen in Scharen.
    Aber los jetzt!«
    Sie rannten eine gute Stunde dahin, ehe Garion ein Pferd und seinen Reiter witterte, der irgendwo vor ihnen sein mußte. Er lief in weitem Zickzack durch den Nebel, bis er genau wußte, wo sich der Mann befand.
    Dann rannte er geradewegs auf ihn zu.
    Es war ein einzelner Tempelwächter, der nordwärts zu dem großen Feuerschein galoppierte. Garion sprang mit furchterregendem Knurren auf ihn zu. Das Pferd wieherte panikerfüllt, bäumte sich auf und warf seinen erschrockenen Reiter in eine Anhäufung gebleichten Treibholzes.
    Das Pferd ging durch und der Reiter stöhnte inmitten der halb im Sand vergrabenen weißen Stämme und Äste, in denen er sich verfangen hatte.
    Schwierigkeiten? erkundigte sich Belgarath lautlos aus dem Nebel.
    Ein Wächter, antwortete Garion. Er stürzte vom Pferd und hat sich wahrscheinlich ein paar Knochen gebrochen.
    War er allein?
    Ja, Großvater. Wo bist du?
    Gar nicht weit vor dir. Hier oben ist Wald. Es dürfte der richtige Punkt sein, nach Westen abzubiegen. Ich glaube, wir müssen gar nicht bis ganz nach Gandahar hinunter.
    Ich werde Tante Pol bitten, daß sie Durnik Bescheid gibt.
    Der Wald erwies sich als sehr groß und hatte wenig Unterholz. Einmal kam Garion an der schwelenden Glut eines Lagerfeuers vorbei, das Lager selbst sah ganz so aus, als wäre es in großer Eile verlassen worden. Die tiefen Lehmspuren im Waldboden ließen erkennen, daß die Reiter in Richtung der Feuer am Strand galoppiert waren.
    Garion lief weiter. Nahe dem Waldrand trug eine schwache Brise einen unverkennbaren Hundegeruch mit sich. Garion blieb stehen. Großvater!
    schickte er seinen dringlichen Gedanken aus. Ich wittere einen Hund voraus.
    Nur einen?
    Ich glaube schon. Er spitzte die Ohren und strengte die Nase an, während er vorsichtig vorwärts kroch. Ja, ich rieche nur einen, meldete er.
    Bleib, wo du bist. Ich komme zu dir.
    Garion legte sich auf den Boden und wartete. Wenige Augenblicke spä-
    ter war der silbergraue Wolf bei ihm.
    »Läuft er

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