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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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herum?« erkundigte sich Belgarath.
    »Nein, Großvater. Er sitzt offenbar reglos an einem Fleck. Meinst du, daß wir ihn umgehen können?«
    »Du und ich schon, aber Durnik und die anderen kaum. Die Hunde haben eine fast so gute Nase und Ohren wie Wölfe.«
    »Können wir ihn verjagen?«
    »Das bezweifle ich. Er ist größer als wir. Selbst wenn es uns gelänge, würde er nur Hilfe herbeiholen – und wir wollen doch schließlich keine Hundemeute auf den Fersen. Wir müssen ihn töten.«
    »Großvater!« keuchte Garion. Der Gedanke, mit voller Absicht einen anderen Hund zu töten, entsetzte ihn.
    »Ich weiß«, bestätigte Belgarath. »Die Vorstellung ist schrecklich, aber wir haben keine andere Wahl. Er versperrt uns den Weg aus diesem Gebiet, und wir müssen unbedingt vor Tagesanbruch von hier verschwunden sein. Hör mir jetzt gut zu. Die Hunde sind groß, doch nicht sehr flink.
    Vor allem sind sie nicht sehr rasch beim Umdrehen. Ich komme von vorn auf ihn zu, du von hinten. Du mußt ihm die Beinsehne durchbeißen.
    Weißt du, wie das geht?«
    Dieses Wissen gehörte zum Instinkt der Wölfe, und Garion erkannte fast überrascht, daß er genau wußte, was er tun mußte. »Ja«, antwortete er.
    Die Sprache der Wölfe war im Gefühlsbereich beschränkt, deshalb konnte er nicht mitteilen, wie schlecht er sich bei der Vorstellung eines Kampfes fühlte.
    »Also gut«, fuhr Belgarath fort, »sobald du ihm die Sehne durchgebissen hast, mußt du zusehen, daß du außer Reichweite seiner Zähne kommst. Er wird versuchen, sich auf dich zu stürzen. Das tut er instinktiv. Er kann gar nicht anders. In diesem Augenblick springe ich ihm an die Kehle.«
    Garion schauderte bei der Kaltblütigkeit dieses Planes. Belgarath sprach nicht von einem Kampf, sondern von erbarmungslosem Töten. »Bringen wir es hinter uns, Großvater«, sagte er bedrückt.
    »Winsele nicht!« mahnte Belgarath. »Er würde dich hören.«
    »Es gefällt mir nicht«, entgegnete Garion.
    »Mir auch nicht, aber es ist das einzige, was wir tun können. Vorwärts.«
    Sie schlichen zwischen den nebelumhüllten Bäumen hindurch, und der Hundegeruch wurde stärker. Es war kein angenehmer Geruch, da Hunde im Gegensatz zu Wölfen Aas fressen. Schließlich sah Garion, wie sich der Hund dicht am Waldrand schwarz aus dem Nebel abhob. Belgarath blieb stehen und bedeutete Garion, daß auch er ihr Opfer gesehen hatte. Dann trennten sich die zwei Wölfe und setzten Pfote um Pfote vorsichtig und lautlos, mit den langsamen, entschlossenen Bewegungen des Jägers, auf den feuchten Waldboden.
    Es war bestürzend schnell vorüber. Der Hund schrie, als Garions Fänge die Sehne seines hinteren Laufs durchbissen, doch dieser Schrei wurde rasch zu gräßlichem Gurgeln, denn Belgaraths Kiefer schlossen sich kaum einen Herzschlag später bereits um seine Kehle. Der große schwarze Hundekörper zuckte, während seine Vorderpfoten hilflos über den Boden kratzten. Dann durchzog ihn ein letzter Schauder, und er erschlaffte. Der tote Hund verschwamm auf seltsame Weise, und gleich darauf lag ein Grolim mit zerfetzter Kehle vor ihnen.
    »Ich wußte nicht, daß sie so etwas tun«, sagte Garion und kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an.
    »Manchmal«, antwortete Belgarath, dann schickte er seinen Gedanken-ruf aus. Der Weg ist jetzt frei, Pol. Richte es Durnik aus, daß er mit den anderen nachkommen kann.
    Als die Morgenröte den Nebel färbte, fanden sie Unterschlupf in einem verwüsteten Städtchen. Es war befestigt gewesen, und ein Teil der Mauer stand noch. Die Häuser waren aus Stein erbaut, von einigen fehlten nur die Dächer, von anderen lagen die Trümmer auf den engen Straßen. Stellenweise stieg noch Rauch aus dem Schutt auf.
    »Ich glaube, wir können uns ein Feuer genehmigen«, meinte Durnik mit einem Blick auf den Rauch.
    Polgara schaute sich um. »Ein warmes Frühstück täte gut«, bestätigte sie. »Wer weiß, wann wir uns wieder ein Feuer leisten können. Am besten in dem Haus dort drüben, oder vielmehr, was davon übrig ist.«
    »Einen Augenblick noch, Durnik«, bat Belgarath. »Ich möchte, daß du etwas für mich übersetzt.« Er blickte Toth an. »Ich nehme an, du weißt, wie man von hier nach Kell kommt?« fragte der den stummen Hünen.
    Toth griff nach der Wolldecke, die von seiner Schulter zu rutschen drohte, und nickte.
    »In Melcene hörten wir, daß der Weg nach Kell abgeriegelt ist«, fuhr der alte Mann fort. »Werden sie uns durchlassen?«
    Toth antwortete mit

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