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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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auf-blicken.«
    »Ohne Zweifel, Eure Majestät.«
    »Was war das wieder, was ich tun muß?«
    »Ihr braucht mich nur zu dem Ort, der nicht mehr ist, begleiten.«
    »Das ist das, was ich nicht verstehen kann. Wie können wir ihn aufsu-chen, wenn er nicht mehr da ist?«
    »Das wird die Prophezeiung uns im richtigen Moment verraten.«
    »Oh! Habt Ihr eine Ahnung, wo er ist?«
    »Die Hinweise, die ich bisher bekommen habe, deuten auf Mallorea.«
    Nathel machte plötzlich ein langes Gesicht. »Oh, das ist wirklich sehr schade«, sagte er verdrießlich.
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht…«
    »Ich würde wirklich gern mit Euch kommen, Agachak. Ehrlich – schon wegen all dem Gold und den Teppichen und Seiden und dem anderen Zeug. Und es wäre schön, wenn mir Urgit und Drosta, ja vielleicht sogar Zakath huldigen müßten, aber es geht nicht.«
    »Ich verstehe wirklich nicht. Wieso denn nicht?«
    »Ich darf nicht von zu Hause fort. Meine Mutter würde mich ganz fürchterlich bestrafen, wenn ich wegginge. Ihr wißt doch, wie es ist. Nicht einmal dran denken darf ich an eine so weite Reise wie nach Mallorea.«
    »Aber Ihr seid der König!«
    »Das ändert nichts an der Sache. Ich folge Mutter trotzdem. Sie erzählt allen, daß ich ihr guter Junge bin.«
    Agachak kämpfte gegen den starken Drang an, diesen Schwachkopf in eine Kröte oder eine Qualle zu verwandeln.
    »Wie wäre es, wenn ich mit Eurer Mutter spreche?« schlug er vor. »Ich bin sicher, ich kann sie überzeugen, daß sie Euch ihre Erlaubnis gibt.«
    »Das ist eine wirklich großartige Idee, Agachak! Wenn Mutter sagt, daß ich darf, komme ich mit wie der Blitz.«
    »Gut«, sagte Agachak und drehte sich um.
    »Oh, Agachak?« Nathels Stimme klang nachdenklich.
    »Ja?«
    »Was ist eine Prophezeiung?«

    Sie hatten sich in Vo Mandor getroffen, fern der Augen wachsamer Köni-ge, um etwas sehr Privates und sehr Dringendes zu besprechen. Es roch ein wenig nach Ungehorsam, und es gibt ein sehr häßliches Wort, mit der man jene beschreibt, die ihren Königen gegenüber ungehorsam sind.
    Barak war da, ebenso Hettar, Mandorallen und Lelldorin. Relg war eben erst von Maragor eingetroffen, und Baraks Sohn Unrak saß in einem hochlehnigen Sessel am Fenster.
    Der Graf von Trellheim räusperte sich, um die Sitzung zu eröffnen. Er blickte kurz in die goldene Herbstsonne, die durch das hohe Bogenfenster von Mandorallens Burg fiel. Barak wirkte sehr stattlich in seinem grünen Samtwams, sein Bart war gekämmt und sein Haar geflochten. »Also gut«, grollte er, »fangen wir an. Mandorallen, bist du auch ganz sicher, daß die Treppe zu uns herauf bewacht ist? Ich möchte auf keinen Fall, daß uns jemand hören kann!«
    »Ganz sicher«, antwortete der große Ritter ernst. »Ich verbürge es mit meinem Leben.« Mandorallen trug Kettenrüstung und seinen silberver-brämten blauen Wappenrock.
    »Ein einfaches Ja hätte auch genügt, Mandorallen.« Barak seufzte. »Al-so«, fuhr er fort, »man hat uns verboten, Garion und die anderen zu begleiten, richtig?«
    »Das hat uns Cyradis in Rheon gesagt«, bestätigte Hettar gedämpft. Er trug seine übliche Pferdelederkleidung und hatte seine Skalplocke durch einen Silberring gezogen. Mit weit ausgestreckten Beinen lungerte er in einem Sessel.
    »Wir dürfen sie also nicht begleiten«, sagte Barak, »aber niemand kann uns daran hindern, in eigenen Geschäften nach Mallorea zu reisen, habe ich recht?«
    »Was für Geschäfte?« fragte Lelldorin erstaunt.
    »Uns wird schon was einfallen. Ich habe ein Schiff. Wir fahren damit nach Tol Honeth und beladen es mit irgendeiner Fracht. Dann reisen wir weiter nach Mallorea und treiben Handel damit.«
    »Wie hast du vor, den Seevogel zum Meer des Ostens zu kriegen?« fragte Hettar.
    Barak zwinkerte verschmitzt. »Ich habe eine Karte«, erklärte er. »Wir können um die Südspitze von Cthol Murgos herumsegeln und kommen so direkt ins Meer des Ostens. Von dort ist es ein Katzensprung nach Mallorea.«
    »Ich dachte, die Murgos hielten Karten von ihrer Küste streng geheim.«
    Lelldorins junges, offenes Gesicht wirkte besorgt.
    »Tun sie auch.« Barak grinste. »Aber Javelin war in Rak Urga, und es gelang ihm, eine Karte an sich zu bringen.«
    »Und wie konntest du sie von Javelin bekommen?« fragte Hettar. »Er versteht Geheimnisse noch besser zu wahren als die Murgos.«
    »Er fuhr mit Greldiks Schiff nach Boktor zurück. Javelin bekommen See-reisen nicht sehr gut, das gab Greldik eine Gelegenheit die

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