Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Zeit, es mir anzusehen.«
    Belgarath stand auf. »Am besten, wir schauen gleich nach.«
    »Bauern in kleinen Dörfern brauen selten gutes Bier, Belgarath.«
    »Vielleicht stoßen wir hier auf eine Ausnahme. Doch das werden wir nie erfahren, wenn wir es nicht probieren, richtig?«
    »Du hast recht.«
    Die beiden alten Zauberer stapften zur Rückseite des Hauses, während Eriond Holz nachlegte.
    Ce’Nedra kehrte stirnrunzelnd und verärgert zurück. »Sie wollen mir ihre Eier nicht geben, Lady Polgara«, beschwerte sie sich. »Sie sitzen darauf.«
    »Du mußt darunter langen und die Eier hervorziehen, Liebes.«
    »Wird sie das nicht wütend machen?«
    »Du hast doch nicht etwa Angst vor einer Henne?«
    Die Augen der zierlichen Königin wurden hart, entschlossen verließ sie die Stube wieder.
    In einer Miete hinter dem Haus fanden sie einen Gemüsevorrat, und Belgarath schleppte mit Beldin ein Faß Bier herbei. Während die Hühn-chen brieten, schaute Polgara in die Küchenbehälter. Sie fand Mehl und allerlei andere Naturalien, mischte sie auf einem sauberen Arbeitsbrett, rollte die Ärmel hoch und knetete die beachtliche Menge Teig. »Für heute abend backe ich Brötchen und morgen früh frisches Brot.«
    Das Abendessen war das beste seit Monaten, wie Garion fand. In den Gasthäusern, in denen sie hin und wieder hatten einkehren können, hatte es zwar verhältnismäßig gute und reichliche Kost gegeben, aber an Tante Pols Kochkünste kam eben niemand auch nur annähernd heran. Nachdem er mehr gegessen hatte, als vielleicht gut für ihn war, schob er seinen Teller zur Seite und lehnte sich zufrieden seufzend zurück.
    »Ich freue mich, daß du dich doch noch entschlossen hast, ein bißchen was für uns übrigzulassen!« sagte Ce’Nedra schnippisch.
    »Bist du aus irgendeinem Grund böse auf mich?« fragte er erstaunt.
    »Nein, Garion, ich bin nur ein wenig gereizt.«
    »Warum?«
    »Eine Henne hat mich gebissen.« Sie deutete auf die Überbleibsel eines Brathuhns, die auf einer großen Platte lagen. »Die da!« fügte sie hinzu. Sie streckte die Hand aus, löste mit einem heftigen Drehen den Schenkel und biß mit ihren kleinen weißen Zähnen wütend hinein. »Da!« sagte sie rachsüchtig. »Wie gefällt dir das?«
    Garion kannte seine Gemahlin zu gut, als daß er jetzt gelacht hätte.
    Nach dem Essen blieben sie alle noch eine Weile zufrieden, ja glücklich am Tisch sitzen, während der Sturm allmählich nachließ.
    Plötzlich klopfte jemand leicht, fast schüchtern an die Tür. Garion sprang auf und griff über die Schulter nach seinem Schwert.
    »Ich möchte Euch nicht stören«, erklang eine alte Stimme vor der Tür.
    »Ich wollte mich nur vergewissern, daß Ihr auch alles habt, was Ihr braucht.«
    Belgarath erhob sich, ging zur Tür und öffnete sie.
    »Heiliger Belgarath«, grüßte der Mann vor der Tür und verbeugte sich mit tiefster Hochachtung. Er war sehr alt, hatte schneeweißes Haar und ein schmales runzeliges Gesicht.
    Er war ein Grolim.
    Belgarath starrte ihn wachsam an. »Ihr kennt mich?« fragte er.
    »Selbstverständlich. Ich kenne euch alle. Ich habe auf euch gewartet.
    Darf ich eintreten?«
    Wortlos machte ihm Belgarath Platz, und der greise Grolim schleppte sich, auf einen knorrigen Stock gestützt, in die Stube. Er verbeugte sich vor Polgara. »Lady Polgara«, murmelte er. Dann wandte er sich an Garion. »Eure Majestät, ich möchte um Eure Vergebung bitten.«
    »Wieso?« wunderte sich Garion. »Ihr habt mir doch nichts getan.«
    »Doch, Eure Majestät. Als ich hörte, was in der Stadt der Endlosen Nacht geschah, haßte ich Euch. Könnt Ihr mir das verzeihen?«
    »Es gibt nichts zu verzeihen. Es war völlig natürlich, daß Ihr so empfunden habt. Ihr habt Eure Einstellung geändert, nehme ich an?«
    »Sie wurde für mich geändert, König Belgarion. Der Neue Gott von Angarak wird ein gütigerer, sanfterer Gott sein, als Torak es war. Ich lebe nun nur noch, um diesem Gott zu dienen, und ich harre des Tages seines Kommens.«
    »Setzt Euch, mein Freund«, forderte ihn Belgarath auf. »Ich vermute, Ihr hattet ein religiöses Erlebnis?«
    Der greise Grolim sank mit seligem Lächeln auf einen Stuhl. »Mein Herz wurde berührt, heiliger Belgarath«, sagte er. »Ich hatte mein ganzes Leben Torak im Tempel dieses Dorfes gedient. Ich trauerte tiefer, als Ihr Euch vorstellen könnt, nachdem ich von seinem Tod erfahren hatte, denn ich diente ihm von ganzer Seele. Nun habe ich sein Abbild aus dem Tempel

Weitere Kostenlose Bücher