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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ist, werden wir den Magan besser am Vormittag überqueren.
    Vom Hagel in einem offenen Boot überrascht zu werden, ist nicht gerade etwas, das ich unbedingt erleben möchte.«
    »Hör damit auf!« sagte Sadi scharf zu Ziths irdener Flasche.
    »Was ist los?« erkundigte sich Ce’Nedra.
    »Sie machte ein komisches Geräusch«, antwortete Sadi. »Ich wollte mich vergewissern, daß sie es bequem hat, und sie zischte mich an.«
    »Das tut sie doch hin und wieder, nicht wahr?«
    »Aber diesmal war es ein bißchen anders. Sie warnte mich unmißverständlich, sie in Ruhe zu lassen.«
    »Ist sie etwa krank?«
    »Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Sie ist noch eine ziemlich junge Schlange, und ich passe gut auf, was ich ihr zu fressen gebe.«
    »Vielleicht braucht sie ein Beruhigungsmittel?« Ce’Nedra blickte Polgara fragend an.
    Polgara lachte hilflos. »Tut mir leid, Ce’Nedra, aber ich habe keinerlerlei Erfahrung mit Schlangenkrankheiten.«
    »Könnten wir nicht von etwas anderem reden?« bat Silk. »Zith ist ja ein recht nettes Tierchen, nehme ich an, aber eben doch eine Schlange.«
    Ce’Nedra wirbelte mit blitzenden Augen zu ihm herum. »Wie kannst du so etwas sagen?« fauchte sie. »Sie hat uns allen bereits zweimal das Leben gerettet – einmal in Rak Urga, als sie diesen Grolim, Sorchak, biß, und das zweite Mal in Ashaba, als sie Harakan tötete. Ohne sie wärst du nicht mehr hier. Du könntest wenigstens ein bißchen dankbar sein.«
    »Nun…«, murmelte er unsicher. »Du magst ja recht haben, Ce’Nedra, aber trotzdem kann ich Schlangen nicht ausstehen.«
    »Ich sehe sie nicht einmal mehr als Schlange!«
    »Ce’Nedra«, sagte er geduldig. »Sie ist lang und dünn, sie kriecht, sie hat weder Arme noch Beine, und sie hat Giftzähne. Jeder würde dir nach dieser Beschreibung versichern, daß sie eine Schlange ist.«
    »Du bist voreingenommen«, beschuldigte sie ihn.
    »Nun – ja, ich glaube, so könnte man es nennen.«
    »Ich bin bitter enttäuscht von dir, Kheldar. Sie ist ein niedliches, liebevolles und tapferes kleines Geschöpf, und du beleidigst sie.«
    Er blickte Ce’Nedra an, dann erhob er sich und machte einen Kratzfuß vor der irdenen Flasche. »Es tut mir furchtbar leid, teure Zith«, entschuldigte er sich. »Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ist es dir in deinem kalten grünen Herzen möglich, mir zu vergeben?«
    Zith zischte ihn an, und das Zischen endete in einem eigenartigen Stöhnen.
    »Sie sagt, Ihr sollt sie in Ruhe lassen«, übersetzte Sadi es für Silk.
    »Könnt Ihr wirklich verstehen, was sie sagt?«
    »So einigermaßen. Schlangen haben einen sehr beschränkten Wortschatz, wenn man es so nennen kann, also ist es gar nicht so schwierig, dann und wann eine Phrase zu verstehen.« Der Eunuch runzelte die Stirn.
    »Aber in letzter Zeit flucht sie sehr viel, und das bin ich von ihr nicht gewohnt, denn sie war immer eine sehr damenhafte kleine Schlange.«
    »Ich kann es nicht glauben, daß ich tatsächlich ein solches Gespräch füh-re!« Kopfschüttelnd verließ Silk die Stube und schritt durch den Korridor zum hinteren Teil des Hauses.
    Durnik kehrte mit Toth und Eriond zurück. Sie trugen die Beutel mit Polgaras Geschirr und den Lebensmitteln. Polgara blickte nachdenklich auf den Herd und die Stube. »Wir haben in letzter Zeit kaum noch eine richtige Mahlzeit gehabt«, stellte sie fest. »Die Küche hier ist ziemlich gut ausgerüstet, das sollten wir nutzen.« Sie öffnete den Beutel mit den Lebensmitteln und kramte darin herum. »Ich wollte, ich hätte etwas anderes als die Reiseverpflegung«, murmelte sie zu sich.
    »Hinten im Hof ist ein Hühnerhaus, Pol«, sagte Beldin.
    Sie lächelte ihn dankbar an. »Durnik«, sagte sie dann fast verträumt.
    »Ich kümmere mich sofort darum, Pol. Drei?«
    »Lieber vier. Dann können wir alle noch ein bißchen kaltes Huhn ein-stecken, wenn wir weiterreiten. Ce’Nedra, geh mit ihm und sammle alle Eier ein, die du finden kannst.«
    Ce’Nedra starrte sie erstaunt an. »Ich habe noch nie Eier eingesammelt, Lady Polgara«, protestierte sie.
    »Es ist gar nicht schwer, Liebes. Du mußt nur aufpassen, daß du sie nicht zerbrichst.«
    »Aber…«
    »Ich möchte Käseomelette zum Frühstück machen.«
    Ce’Nedras Augen leuchteten auf. »Ich suche einen Korb«, sagte sie rasch.
    »Gute Idee, Liebes. Oheim, gibt es hier sonst noch etwas Interessantes?«
    »Ein Brauhaus hinten im Hof.« Er zuckte die Schultern. »Ich hatte allerdings noch keine

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