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Zauberin von Darshiva

Zauberin von Darshiva

Titel: Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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leicht.
    »Einen Tropfen«, bestimmte Polgara. »Nein, besser zwei.«
    »Zwei?« rief Sadi bestürzt.
    »Ich möchte, daß die Wirkung anhält, bis der Schmerz nachläßt.«
    »Das schaffen zwei Tropfen sicherlich«, sagte Sadi, »aber Ihr werdet gut auf sie aufpassen müssen, solange die Wirkung anhält!«
    »Wenn nötig, sorge ich dafür, daß sie schläft.«
    Widerstrebend öffnete Sadi sein rotes Kästchen und nahm ein Fläschchen mit tief purpurner Flüssigkeit heraus. »Ich tue es nicht gern, Lady Polgara.«
    »Vertraut mir.«
    »Es macht mich immer nervös, wenn das jemand sagt«, flüsterte Belgarath Beldin zu.
    »Dich macht viel zu viel nervös. Wir können nicht weiter, ehe es dem Mädchen besser geht. Pol weiß schon, was sie tut.«
    »Vielleicht«, murmelte Belgarath.
    Vorsichtig maß Sadi zwei Tropfen des purpurnen Mittels in einen Becher Wasser und rührte mit dem Finger um. Dann trocknete er die Hand sorgfältig an einem Tuch ab. Er reichte Sammet den Becher. »Trinkt ganz langsam«, mahnte er. »Ihr werdet Euch gleich nach dem ersten Schluck eigenartig fühlen.«
    »Eigenartig?« fragte sie mißtrauisch.
    »Wir können uns später darüber unterhalten. Wesentlich ist jetzt für Euch nur, daß es sogleich die Schmerzen vertreibt.«
    Sammet nippte vorsichtig. »Schmeckt nicht schlecht«, bemerkte sie.
    »Natürlich nicht«, antwortete der Eunuche. »Und Ihr werdet feststellen, daß es mit jedem Schluck noch besser schmeckt.«
    Sammet nippte weiter an der Flüssigkeit. Ihr Gesicht rötete sich. »Oh«, sagte sie. »Es ist plötzlich so warm hier.«
    Silk setzte sich neben sie auf die Bank. »Hilft es denn wenigstens?«
    »Hm?«
    »Wie geht es deiner Schulter?«
    »Hast du den Bluterguß gesehen, Kheldar?« Sie riß das Gewand auf, um
    ’darauf zu weisen. Sie zeigte ihm – und allen anderen Anwesenden – auch etwas anderes. »Hoppla«, murmelte sie abwesend, ohne sich die Mühe zu machen, sich wieder zu bedecken.
    »Ich glaube, Ihr solltet jetzt die erwähnten Schritte unternehmen, Lady Polgara«, riet Sadi. »Die Situation könnte peinlich werden.«
    Polgara nickte und legte flüchtig eine Hand auf Sammets Stirn. Garion spürte ein leichtes Ziehen.
    »Ich bin plötzlich so müde«, murmelte Sammet. »Kommt das von der Medizin?«
    »Gewissermaßen ja«, antwortete Polgara.
    Sammets Kopf wurde schwer, und sie legte ihn auf Silks Schulter.
    »Trag sie, Silk«, bat Polgara den kleinen Mann. »Wir wollen ein Bett für sie suchen.«
    Silk hob das schlafende Mädchen hoch und trug sie neben Polgara aus der Stube.
    »Hat das Mittel immer diese Wirkung?« fragte Ce’Nedra Sadi.
    »Miseth? O ja, es könnte einen Stock in Erregung versetzen.«
    »Hat es diese Wirkung denn auch bei Männern?«
    »Das Geschlecht ist egal, Eure Majestät.«
    »Wie interessant.« Sie bedachte Garion mit kurzem, abschätzendem Seitenblick. »Verliert dieses Fläschchen nicht, Sadi.«
    »Ce’Nedra!« mahnte Garion.
    Sie brauchten etwa eine Dreiviertelstunde, die Stube in Ordnung zu bringen. Polgara lächelte, als sie mit Silk zurückkehrte. »Sie schläft jetzt«, erklärte sie. »Ich sah mir auch die anderen Räume an. Die Hausfrau war offenbar sehr ordnungsliebend. Das hier ist der einzige Raum, der in Mit-leidenschaft gezogen wurde, als die Familie offenbar überstürzt auf-brach.« Sie stellte die Kerze ab und glättete sichtlich zufrieden ihr graues Gewand. »Das Haus war eine sehr gute Wahl, Ohm«, lobte sie Beldin.
    »Freut mich.« Er hatte sich auf einer hochlehnigen Bank am Fenster ausgestreckt und knüpfte einen Knoten in das Lederband, das den zerrisse-nen rechten Ärmel am Oberteil hielt.
    »Wie weit ist es bis zum Fluß?« fragte ihn Belgarath.
    »Noch ein gutes Stück – ein Tagesritt zumindest. Aber so genau kann ich es nicht sagen. Als der Wind aufkam, blies er mir fast mein Gefieder fort.«
    »Ist das Gebiet vor uns menschenleer?«
    »Das ist schwer zu sagen. Ich flog ziemlich hoch, und falls sich Leute dort aufhalten, hatten sie zweifellos bereits Zuflucht vor dem Sturm gesucht.«
    »Wir werden uns am Morgen vergewissern müssen.« Belgarath lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und streckte die Beine dem Herd entgegen.
    »Das Feuer war eine gute Idee«, lobte er. »Es ist richtig kalt geworden.«
    »Bei drei oder vier Zoll Eis auf dem Boden ist das kein Wunder«, brummte Beldin. Der häßliche kleine Buckelige kniff die Augen zusammen. »Wenn dieser Sturm ein regelmäßiges Nachmittagserlebnis in dieser Gegend

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