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Zauberschiffe 02 - Viviaces Erwachen

Titel: Zauberschiffe 02 - Viviaces Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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dieser Wintrow an Bord, und wir waren so erleichtert darüber. Aber selbst das schien sie nicht ganz zufriedengestellt zu haben. Und falls Wintrow tatsächlich gegen seinen Willen an Bord gebracht worden sein sollte, erklärt das natürlich so manches! Trotzdem begreife ich nicht, wieso du nicht zu uns gekommen bist.«
    »Daran habe ich nicht im Traum gedacht«, gab Althea zu.
    »Irgendwie war das für mich eine Familienangelegenheit.
    Außerdem verstehe ich auch nicht ganz… Was hätten die anderen Zauberschiffe denn tun können?«
    »Du traust uns wohl nicht sonderlich viel zu, Schätzchen, hm?
    Wir hätten eine ganze Menge tun können. Aber die wirksamste Drohung wäre sicherlich gewesen, dass wir uns geweigert hätten zu segeln. Wir alle. Bis man der Viviace ein williges Familienmitglied an Bord mitgegeben hätte.«
    Althea war schockiert. »Das hättet ihr getan, für uns getan?«, brachte sie nach einem Moment heraus.
    »Althea, Schätzchen, wir hätten es für uns alle getan. Vielleicht bist du zu jung, um dich daran zu erinnern, aber da ist die Sache mit dem Lebensschiff, das Paragon heißt. Er wurde ähnlich missbraucht und ist deswegen wahnsinnig geworden.«
    Ophelia schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Damals haben wir nicht reagiert. Und weil wir einem von uns nicht geholfen haben, hat er bleibenden Schaden erlitten. Kein Zauberschiff kann den Hafen von Bingtown anlaufen oder ihn verlassen, ohne ihn zu sehen. Er ist aus dem Wasser an den Strand gezogen, dort festgekettet und seinem Wahn hilflos ausgeliefert worden…
    Schiffe tratschen, Althea. Ach, wir tratschen soviel wie Seeleute, aber hätten wir das gewusst, hätten wir uns für dich eingesetzt.
    Und wenn dieser Zuspruch nichts genützt hätte, dann, ja dann hätten wir uns geweigert zu segeln. Es gibt nicht so viele Lebensschiffe, dass wir es uns erlauben könnten, einfach eines von uns zu ignorieren.«
    »Davon hatte ich keine Ahnung«, erwiderte Althea ruhig.
    »Tja, und vielleicht war ich zu offenherzig. Du begreifst sicherlich, dass dieser Pakt auch missbraucht werden könnte, wenn er allgemein bekannt wäre. Wir sind zwar von Natur aus nicht rebellisch veranlagt, und wir würden auch niemals leichtfertig eine solche Meuterei anzetteln, wenn es nicht notwendig wäre. Aber auf keinen Fall hätten wir noch einmal tatenlos danebengestanden und zugesehen, wie eine von uns missbraucht wird.«
    Der gedehnte Singsang war aus ihrer Stimme verschwunden. Althea hörte jetzt ganz klar den Unterton einer Matriarchin aus Bingtown, »Ist es denn zu spät, um um Hilfe zu bitten?«
    »Wir sind weit weg von zu Hause. Es wird Zeit kosten. Vertrau mir. Ich werde jedem Zauberschiff, dem ich begegne, davon berichten. Aber wir können nicht viel unternehmen, bis die Viviace wieder in Bingtown einläuft. Hoffentlich bin ich dann da. Das möchte ich um nichts in der Welt verpassen. Dann werde ich die Viviace um eine Schilderung ihrer Version der Geschichte bitten. Wenn sie sich genauso gekränkt fühlt wie du, werden wir reagieren. Und ich bin sicher, dass sie das tut, denn ich kann deine Gedanken genauso gut lesen wie die meiner eigenen Art. Es ankern immer ein oder zwei Lebensschiffe im Hafen von Bingtown. Wir werden mit unseren Familien sprechen, und wenn andere Schiffe einlaufen, werden sie uns unterstützen und ihre Familien auffordern, ebenfalls mit den Vestrits zu reden. Der Plan ist, wie du sicher begreifst, unsere Familien unter Druck zu setzen, damit die wiederum Druck auf die Vestrits ausüben. Das letzte Druckmittel natürlich ist es, wenn wir alle uns weigern, in See zu stechen. Allerdings muss ich dir ganz ehrlich sagen, ich hoffe, dass wir dieses Mittel niemals anwenden müssen.«
    Althea schwieg lange.
    »Was denkst du?«, fragte Ophelia sie schließlich.
    »Dass ich fast ein Jahr vergeudet habe, in dem ich von meinem Schiff getrennt war. Sicher, ich habe eine Menge gelernt, und bestimmt bin ich auch ein besserer Seemann als früher. Aber ich werde niemals mehr in der Lage sein, dieses Wunder der ersten Monate ihres Lebens zu erleben. Du hast Recht, Ophelia. Ich weiß nicht, wie ich sie schutzlos Kyle ausliefern konnte.«
    »Wir machen alle Fehler, Schätzchen«, versicherte Ophelia.
    »Ich wünschte nur, sie könnten alle so einfach korrigiert werden.
    Wir werden dafür sorgen, dass du wieder auf dein eigenes Schiff zurückkommst. Natürlich werden wir das tun.«
    »Wie soll ich dir nur danken?«
    Ihr kam es vor, als könnte sie nach langer

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