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Zauberschiffe 05 - Die vergessene Stadt

Titel: Zauberschiffe 05 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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gehören? Sie gewinnt während der Abwesenheit des Satrapen an Macht und Reichtum. Hat diese Frau vielleicht einige Händler überlistet, damit die den Satrapen in ihrem eigenen Interesse entführen?
    Wenn das der Fall ist, hat sie sie damit zum Hochverrat angestachelt. Ist das etwa kein Fall, über den das Konzil zu Rate sitzen sollte, wenn es schon Davad Restates Ermordung nicht untersuchen will? Oder sind das alles Privatangelegenheiten?«
    Serillas Mund war trocken. Die drei Männer tauschten unsichere Blicke aus. Die Worte dieser Verrückten schienen sie tatsächlich zu beeinflussen. Sie würden sich gegen sie wenden!
    Hinter ihnen stand der Page direkt an der Tür und hörte neugierig zu. Dann gab es eine Bewegung in dem Durchgang hinter ihm, und Roed Caern und Krion Trentor betraten das Zimmer.
    Roed war groß und schlank und überragte seinen kleineren Gefährten um einiges. Er hatte sein langes, schwarzes Haar zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, als wäre er ein barbarischer Krieger.
    Seine dunklen Augen hatten immer schon einen wilden Glanz gehabt, aber jetzt funkelten sie wie die eines Raubtiers. Er starrte Ronica an. Trotz des Unbehagens, das der junge Händler in Serilla auslöste, war sie plötzlich erleichtert. Er würde sich jedenfalls auf ihre Seite stellen.
    »Ich habe den Namen Davad Restate gehört«, bemerkte Roed barsch. »Wenn jemand erörtern will, wie er endete, dann sollte er mit mir sprechen.« Sein Blick forderte Ronica heraus.
    Ronica straffte sich und trat furchtlos auf ihn zu. Sie reichte ihm kaum bis zur Schulter und blickte ihm in die Augen, als sie ihn ansprach. »Händlersohn, also gebt Ihr damit zu, dass das Blut eines Händlers an Euren Händen klebt?«
    Einer der Alten Händler hielt die Luft an, und Roed wirkte plötzlich ziemlich geschockt. Krion leckte sich nervös die Lippen. »Restate war ein Verräter!«, erklärte Roed wütend.
    »Beweist es!«, fuhr Ronica ihn an. »Beweist es mir, und ich gebe Ruhe, auch wenn ich es nicht sollte. Verräter oder nicht, was man Davad angetan hat, war Mord, keine Gerechtigkeit.
    Aber noch wichtiger ist, meine Herren, dass Ihr selbst es Euch beweist. Davad Restate ist nicht der Verräter, der die Entführung des Satrapen geplant hat. Er musste keinen Mann entführen, den er in seinem Haus beherbergte! Wenn Ihr glaubt, dass Davad ein Verräter war und Ihr ein Komplott vereitelt habt, indem Ihr ihn getötet habt, verdammt Ihr Euch selbst. Wer auch immer hinter diesem Komplott steckte, falls es überhaupt ein Komplott gegeben hat, läuft noch frei und lebendig herum und kann Übles anrichten. Vielleicht wurdet Ihr ja dazu manipuliert, genau das zu tun, was Ihr angeblich gefürchtet habt:
    den Satrapen zu entführen und den Zorn Jamaillias auf Bingtown zu beschwören.« Sie rang mit sich und fuhr dann ruhiger fort: »Ich weiß, dass Davad kein Verräter war. Aber er war vielleicht der Sündenbock. Gerade ein gerissener Mann wie Davad Restate kann leicht das Opfer eines Mannes werden, der noch gerissener ist. Ich schlage vor, dass Ihr Davads Unterlagen sorgfältig untersucht und Euch selbst fragt, wer ihn wohl benutzt haben könnte. Stellt Euch die Frage, die jeder Handlung eines Händlers zu Grunde liegt: Wer hat davon profitiert?«
    Ronica Vestrit sah die Männer der Reihe nach an. »Erinnert Euch an alles, was Ihr von Davad wisst. Ist er jemals einen Handel eingegangen, der nicht sicher Profit abwarf? Hat er sich jemals in konkrete Gefahr begeben? Er war ein gesellschaftlicher Stümper, ein Mann, der für beide Gruppen ein Ausgestoßener war, sowohl für die Alten Händler als auch für die Neuen. Ist das der Mann, der genug Charisma und Erfahrung besitzt, um eine Intrige gegen den mächtigsten Mann der Welt anzuzetteln?« Sie deutete mit einem verächtlichen Nicken auf Serilla. »Fragt die Gefährtin, wer ihr die Informationen hinterbracht hat, die zu ihren Behauptungen führten. Und vergleicht diese Namen mit denen, die durch Davad Geschäfte machten.
    So bekommt Ihr vielleicht einen Ansatzpunkt für Euren Verdacht. Wenn Ihr Antworten habt, findet Ihr mich in meinem Haus. Es sei denn natürlich, Händler Caerns Sohn glaubt, dass es die einfachste und sauberste Lösung wäre, mich auch gleich zu ermorden.« Ronica drehte sich unvermittelt um und bot Roed stocksteif und ohne mit der Wimper zu zucken die Stirn.
    Der gut aussehende, dunkelhäutige Roed Caern wirkte blass und nervös. »Davad Restate wurde ganz klar aus der Kutsche

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