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Zauberschiffe 05 - Die vergessene Stadt

Titel: Zauberschiffe 05 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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sie, um die gesunkenen Schiffe aus dem Hafenbecken zu bergen? Hatte sie einen Botenvogel nach Chalced geschickt, um gegen diese kriegerischen Akte zu protestieren? Hatte sie versucht, die Unterstützung der Drei-Schiffe-Immigranten für die nächtlichen Patrouillen zu gewinnen? Wenn man den ehemaligen Sklaven bezahlte Arbeit anbot, würden sie die sicherlich ihren Raubzügen vorziehen. Warum hatte Serilla das Konzil nicht gedrängt, zusammenzutreten und wieder die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen? Jeden Tag bedrängte Ronica die Gefährtin mit solchen Fragen. Zusätzlich erinnerte sie Serilla bei jeder Gelegenheit, dass sie eine Auswärtige war. Wenn Serilla ihre Forderungen ignorierte, dann wiederholte Ronica mit hartnäckiger Zähigkeit, dass Davad Restate kein Verräter war und dass Serilla kein Recht auf sein Eigentum hatte. Die Frau schien keinerlei Respekt vor ihr zu haben, ganz zu schweigen davon, dass sie ihr die Höflichkeit erwies, die einer Gefährtin des Satrapen zukam.
    Zu oft schon hatte sie dem Drängen der Frau nachgegeben:
    Erst hatte sie Davad begraben lassen, und dann hatte sie der Nichte des Verräters eine Obstplantage überschrieben. Sie würde ihr nicht noch weiter entgegenkommen. Das ermutigte die Frau nur.
    Roed hatte berichtet, wie die Händlerin ihre Tage verbrachte.
    Trotz der gefährlichen Straßen gingen Ronica Vestrit und ihre Dienstmagd jeden Morgen zu Fuß von Tür zu Tür und versuchten, die Händler dazu zu bringen, zusammenzukommen. Roed hatte berichtet, dass sie von denen, die sie aufsuchte, oft abgewiesen oder grob behandelt wurde. Aber sie war hartnäckig.
    Wie Regen einen Stein abträgt, dachte Serilla, so schaffte sie es, das härteste Händlerherz zu erweichen. Und heute Abend würde sie ihren großen Triumph erleben: Das Konzil würde zusammentreten.
    Wenn die Händler heute auf Ronica hörten und beschlossen, dass Davad kein Verräter gewesen war, dann würde das Serillas Autorität ernsthaft untergraben. Wenn das Konzil beschloss, dass seine Nichte seinen Besitz erben würde, dann musste Serilla Restate-Hall verlassen und wäre gezwungen, die Gastfreundschaft eines anderen Händlers in Anspruch zu nehmen. Sie würde ihre Ungestörtheit und ihre Unabhängigkeit verlieren. Das durfte nicht geschehen.
    Serilla hatte der Versammlung des Konzils freundlich, aber entschieden widersprochen, hatte ihnen gesagt, dass es zu früh wäre und nicht sicher für die Händler, sich an einem Ort zu versammeln, wo sie angegriffen werden könnten, aber sie hörten nicht mehr auf sie.
    Serilla hätte Zeit gebraucht, Zeit, um ihre Bündnisse zu festigen, um herauszufinden, wen man mit Schmeicheleien und wen mit Titeln und Landbesitz ködern konnte. Die Zeit hätte ihr vielleicht auch einen weiteren Vogel mit einer Botschaft aus Jamaillia gebracht. Ein Händler hatte ihr von seinem Geschäftspartner eine Botschaft aus Jamaillia-Stadt übergeben.
    Gerüchte vom Tod des Satrapen gingen in der Stadt um, und überall flammten Aufstände auf. Ob der Satrap vielleicht eine Botschaft in seiner Handschrift schicken konnte, um diesen gefährlichen Klatsch zu entkräften?
    Sie hatte einen Vogel mit der Versicherung zurückgesandt, dass diese Gerüchte falsch seien. Dazu hatte sie die Frage gestellt, wer die Botschaft vom Tod des Satrapen bekommen und wer sie geschickt hatte. Sie bezweifelte, dass sie eine Antwort erhalten würde. Aber was konnte sie sonst tun? Wenn sie nur noch einen Tag Zeit hätte, eine Woche – dann würde sie das Konzil sicher kontrollieren können. Und mit ihrer überlegenen Bildung und Erfahrung in Politik und Diplomatie konnte sie die Händler dann zum Frieden führen. Sie konnte ihnen klarmachen, welche Kompromisse sie eingehen mussten. Sie konnte das Volk von Bingtown einen und von dieser Basis aus mit den Chalcedeanern verhandeln. Das würde ihre Autorität in Bingtown für alle Zeit sichern. Zeit war alles, was sie brauchte, und genau die stahl Ronica Vestrit ihr.
    Ronica betrat den Raum und hatte einen Aktenordner unter dem Arm. »Guten Morgen«, begrüßte sie Serilla munter. Als die Dienerin das Zimmer verließ, blickte Ronica ihr hinterher.
    »Wäre es nicht einfacher, wenn ich mich selbst ankündige, statt eine Dienerin zu bemühen, an eine Tür zu klopfen und meinen Namen zu nennen?«
    »Einfacher schon, aber nicht schicklich«, erwiderte Serilla kühl.
    »Ihr seid jetzt in Bingtown«, konterte Ronica unbeeindruckt.
    »Hier halten wir es nicht für nützlich,

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