Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zaubersommer in Friday Harbor

Zaubersommer in Friday Harbor

Titel: Zaubersommer in Friday Harbor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
Erfolg gab ihr recht. Selbst bei schlechtem
Wetter standen die Leute draußen Schlange, bevor die Türen sich zur Leseparty
öffneten.
    „Ich würde
ihn ja dir überlassen, Lucy”, fuhr Justine fort, „aber Zoë muss schon
länger ohne Freund auskommen. Das ist wie in der Notaufnahme. Wer am
schlimmsten dran ist, hat
Vorrang.”
    Ihre
Cousine schüttelte den Kopf und stellte ein Tablett mit Käsehäppchen auf die
große antike Anrichte im Aufenthaltsraum. „Ich brauche keine
Notfall-Behandlung. Irgendwann, wenn die Zeit reif ist, werde ich jemanden
treffen. Warum kannst du nicht alles einfach seinen Lauf nehmen lassen?”
    „Weil es zu
lange dauert, wenn man alles dem Schicksal überlässt”, gab Justine
zurück. „Und du musst einfach mal wieder rauskommen. Ich sehe die
Warnsignale.”
    „Was für
Warnsignale?”
    „Zum
Beispiel verbringst du viel zu viel Zeit mit Byron. Er ist total verhätschelt.”
    Tatsächlich
ging ein großer Teil von Zoës
Freizeit dafür drauf, ihre Perserkatze zu verwöhnen. Das Tier hatte ein Katzenklo
mit Mahagoniverkleidung, eine ganze Sammlung Halsbänder, die mit Strass
besetzt waren, und ein blaues Katzenbett aus Samt. Byron wurde regelmäßig
gebadet, gekämmt und gebürstet und bekam seine Luxus-Mahlzeiten stilecht auf
Porzellantellerchen serviert.
    „Der Kater
führt ein besseres Leben als ich”, fuhr Justine fort.
    „Auf jeden
Fall hat er besseren Schmuck”, meinte Lucy. Zoë runzelte die Stirn. „Ganz
ehrlich: Ich bin allemal lieber mit einer Katze zusammen als mit einem
Mann.”
    Justine
warf ihr einen süffisanten Blick zu. „Hast du dich schon mal mit einem Mann
getroffen, der Haarballen hochwürgt?”
    „Nein. Aber
im Gegensatz zu Männern kommt Byron immer pünktlich zum Essen und beschwert
sich nicht, wenn ich shoppen gehe.”
    „Trotz
deiner Schwäche für kastrierte Kerle”, erwiderte Justine, „glaube ich,
dass Sam dir sehr gut gefallen würde. Du kochst gern. Er produziert Wein. Passt
doch ideal.”
    Zoë wirkte
nicht überzeugt. „Sprichst du von Sam Nolan? Dem Sam, der in der Grundschule
schon ein Streber war?”
    Als Lucy
den Namen hörte, wäre ihr fast ein Stapel Bücher aus den Händen gefallen. Mit
etwas Mühe stapelte sie die schweren Bände auf einem Couchtisch vor dem
geblümten Sofa.
    „So schlimm
war er nun auch wieder nicht”, protestierte Justine.
    „Ich bitte
dich. Er spielte ständig mit seinem Zauberwürfel herum. Wie Gollum mit seinem
Ring.”
    Justine
musste lachen. „Gott, ja, ich erinnere mich.”
    „Und er war
so dünn, dass wir ihn festhalten mussten, wenn es mal ein bisschen wehte. Ist
er tatsächlich zu einem hübschen netten Kerl herangewachsen?”
    „Hübsch und
nett? Er ist absolut geil!”, gab Justine mit Nachdruck zurück.
    „Findest
du”, berichtigte Zoë sie. „Aber was Männer angeht, haben wir beide ganz
und gar nicht den gleichen Geschmack.”
    Verdutzt
musterte Justine sie. „Findest du Duane etwa nicht süß?”
    In einer
Mischung aus Verlegenheit und Unbehagen zuckte Zoë mit den Schultern. „Keine
Ahnung. Man sieht ja nichts von ihm.”
    „Wie meinst
du das?”
    „Ich kann
kaum sein Gesicht erkennen, weil sein Backenbart es komplett überwuchert. Und
dann die vielen Tätowierungen.”
    „Er hat
doch nur drei”, widersprach Justine.
    „Es sind
viel mehr als drei”, gab Zoë zurück. „Sie alle zu lesen bietet fast so
viel Stoff wie ein E-Book.”
    „Na und?
Ich mag Tätowierungen. Und um dich zu beruhigen: Sam hat keine. Auch keine
Piercings.” Als Zoë den Mund öffnete, fügte Justine hinzu: „Und keinen
Bart.” Sie prustete verärgert auf. „Ich werde Beweisfotos
heranschaffen.”
    „Justine
hat recht”, mischte Lucy sich ein. „Ich bin ihm begegnet. Er ist wirklich
toll.”
    Die beiden
Cousinen wandten verblüfft die Köpfe und starrten sie an.
    „Du hast
Sam getroffen und es nicht für nötig gehalten, das auch nur mit einem Wort zu
erwähnen?”, fragte Justine.
    „Na ja, nur
ein einziges Mal und das auch nur sehr kurz. Ich hatte keine Ahnung, dass ihr
ihn kennt.”
    „Sam und
ich – wir sind schon ewig Freunde”, erklärte Justin.
    „Warum ist
er noch nie hier aufgekreuzt?”, wollte ihre Cousine wissen.
    „Weil Sam
seit ein paar Jahren wahnsinnig viel um die Ohren hat. Er hat ein paar Leute,
die für ihn auf dem Weingut arbeiten, aber für ihn bleibt noch mehr als genug
zu tun.” Justine wandte sich wieder Lucy zu. „Erzähl – wie und wo seid
ihr euch

Weitere Kostenlose Bücher