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Zaubersommer in Friday Harbor

Zaubersommer in Friday Harbor

Titel: Zaubersommer in Friday Harbor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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einer
alten Socke im Maul hin und her tappte, Holly am Tisch saß und malte und Mark
am Telefon einen Zahnarzttermin auszumachen versuchte.
    Sam
steuerte auf die Küche zu und trat an den großen Arbeitstisch aus Holz, an dem
Maggie stand und Sahne schlug.
    Maggie
Conroy war nicht unbedingt schön, aber doch hübsch. Ihre Persönlichkeit war so
überschäumend, dass sie größer wirkte, als sie war. Nur wenn man direkt neben
ihr stand, erkannte man, dass sie gerade mal einen Meter zweiundfünfzig groß
war. „Einen Meter vierundfünfzig”, beharrte sie jedes Mal, als ob die zwei
Zentimeter irgendetwas ausmachten.
    Früher
hatte Mark sich immer die begehrtesten Mädchen geangelt. Die Frauen, die toll
aussahen, mit denen man es aber nicht lange aushielt. Gott sei Dank hatte er
sich für eine ernsthafte Beziehung Maggie ausgesucht, deren verschrobener Optimismus
genau dem entsprach, was die Familie brauchte.
    Wortlos
stellte Sam sich neben sie, nahm ihr Schneebesen und Schüssel aus den Händen
und schlug für sie die Sahne.
    „Danke”,
sagte Maggie und schüttelte ihr verkrampftes Handgelenk aus.
    „Warum
benutzt du eigentlich nicht den Mixer?”
    „Hat Mark
dir das gar nicht erzählt?” Sie verzog das Gesicht und ließ beschämt den
Kopf hängen. „Mir ist letzte Woche der Motor durchgebrannt. Ich ersetze den
Mixer, versprochen.”
    „Mach dir
darüber keine Gedanken”, meinte Sam, immer noch den Schneebesen
schwingend. „Wir sind hier an Küchenkatastrophen gewöhnt. Allerdings sind
meistens Mark und ich die Auslöser. Wie hast du das fertiggekriegt, den Motor
durchbrennen zu lassen?”
    „Ich habe
versucht, Pizzateig aus Vollkorn damit zu kneten. Der Teig ist mir zu schwer
und zu fest geraten. Und dann war da plötzlich Brandgeruch, und der Mixer fing
an zu qualmen.”
    Sam grinste
und testete mit der Spitze des Schneebesens, ob die Sahne schon steif genug
war. Perfekt. „Maggie, Süße, Pizza macht man nicht zu Hause. Pizza isst man
dann, wenn man keine Lust hat, selbst etwas zu kochen.”
    „Das war
ein Versuch, eine gesündere Pizza zu backen.”
    „Pizza soll
gar nicht gesund sein. Pizza ist Pizza.” Er reichte ihr die Schüssel, sie
spannte Frischhaltefolie darüber und stellte sie in den Kühlschrank.
    Nachdem sie
die Kühlschranktür geschlossen hatte – die cremefarbene Verkleidung passte
perfekt zum Rest der Kücheneinrichtung –, trat Maggie an den Herd und rührte
die Suppe um. „Wie geht es deiner Freundin?”, fragte sie. „Sie heißt Lucy,
richtig?”
    Er nickte.
„Zum Glück ist sie nicht schwer verletzt.”
    Maggie warf
ihm einen aufmerksamen Blick zu. „Und wie geht's dir?”
    „Bestens”,
antwortete er ein bisschen zu schnell.
    Sie füllte
die dampfende Suppe in Suppentassen. „Soll ich ihr ein Tablett fertig
machen?”
    „Nein, sie
schläft wahrscheinlich schon.” Sam griff nach der bereits geöffneten
Flasche Wein und goss sich ein Glas ein.
    „Du hast
Lucy also hierhergebracht, damit sie sich erholen kann”, stellte Maggie
fest. „Und du willst dich um sie kümmern. Sie muss etwas Besonderes
sein.”
    „Kein
Problem”, erwiderte Sam betont lässig. „Wir sind befreundet.”
    „Einfach
nur befreundet?”
    „Ja. ”
    „Aussichten,
dass sich daraus mehr entwickelt?”
    „Nein.”
Wieder kam seine Antwort ein bisschen zu schnell, und er runzelte die Stirn,
als er Maggies wissendes Lächeln sah. „Sie will keine Beziehung, wie ich sie
bevorzuge.”
    „Was für
eine Beziehung wäre das? Sex mit beliebigen schönen Frauen, ohne Aussicht auf
Bindung?”
    „Genau.”
    „Wenn du die richtige Frau findest,
möchtest du vielleicht etwas Dauerhafteres ausprobieren.”
    Nachdrücklich
schüttelte Sam den Kopf. „Ich und dauerhaft, das passt nicht zusammen.” Er
deckte den Tisch und ging auf die Suche nach Mark und Holly, um ihnen zu sagen,
dass das Essen fertig war. Im Wohnzimmer fand er sie und blieb auf der
breiten Schwelle stehen, einem Überbleibsel einer überflüssigen Wand, die
herausgerissen worden war, um ein großzügigeres Zimmer zu schaffen.
    Mark und
Holly saßen dicht nebeneinander auf dem Sofa, einem bootsähnlichen antiken
Möbelstück, das Maggie entdeckt hatte. Sie hatte Mark überredet, es zu kaufen.
In seiner ursprünglichen Form war das Sofa ein Monstrum gewesen, zerschrammt,
abgewetzt und mottenzerfressen. Aber nachdem die Schnitzereien aus Rosenholz
abgebeizt und neu lackiert waren und die Sitzfläche neu gepolstert und mit
salbeigrünem Samt

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