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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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und lehnte seines mit einem Wink ab.
    »Ach nee!«, protestierte Vi. »Ich dachte eigentlich, du schläfst hier.«
    »Geht nicht«, erwiderte er.
    »Warum nicht?«, wollte Vi wissen.
    Noah rutschte betreten auf seinem Platz hin und her. »So halt.«
    »Warum jetzt?«, fragte Vi noch einmal.
    »Weil meine Eltern wollen, dass ich nach Hause komme«, erklärte Noah.
    Sie wandte sich mir zu. »Ist der so ein Muttersöhnchen?«
    Ich wollte lachen, aber das verkniff ich mir, weil Noah ziemlich genervt wirkte. Aber er war wirklich ein Mamasöhnchen.
Noahs Mom war die Sorte Mutter, die alles über das Leben ihrer beiden Söhne wusste, von den bevorstehenden Prüfungen bis hin zur Unterwäsche, die sie trugen. Gut, vielleicht nicht das mit der Unterwäsche. So neugierig war sie dann doch nicht. Aber sie wusste genau, wann sie neue Unterhosen brauchten, weil dann immer plötzlich nagelneue Boxershorts in ihren Zimmern lagen. »Ein bisschen schon«, sagte ich.
    »Ein Typ, der seine Mutter gut behandelt, wird auch gut zu seiner Frau sein«, erklärte Marissa.
    »Seine Freundin behandelt er jedenfalls gut«, meinte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Du kannst doch trotzdem mitspielen«, meinte Vi. »Ich geb dir einfach was anderes zu trinken.« Sie stellte die Gläser auf den Couchtisch und ging zurück in die Küche. »Wie wär’s mit ... Sojamilch?«
    Noah zuckte die Schultern, sah aber immer noch genervt aus. Er wandte sich von Vi ab und legte den Arm um mich. Weil die Freundschaft zwischen Vi und mir sich völlig getrennt von meinem restlichen Sozialleben abspielte, hatten Noah und Vi nie besonders viel Zeit miteinander verbracht. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass sie gut miteinander auskommen würden. Warum klappte das jetzt nicht? Ich mochte sie doch beide?
    »Sojamilch? Wie eklig«, meinte Dean. Er fingerte an einem der Kerzenständer rum, die ebenfalls auf dem Couchtisch standen.
    »Sonst haben wir nichts. April, wir müssen morgen unbedingt einkaufen gehen. Wie wär’s mit Wasser?«
    »Mir gleich«, meinte Noah.

    »Dann Wasser. Und für alle, die nicht mehr fahren müssen, Chardonnay. Danke, Mom, dass du mir eine volle Bar hinterlassen hast.«
    ZURÜCK ZUM SPIEL
    »Alter«, sagte Dean und sah Noah an. »Du hast’s noch nie getan? Das muss sich aber ändern. Deine Freundin wohnt jetzt allein, hat ihre eigene Bude. Ach ja, wo wir schon davon reden ...« Er hob sein Glas. »Ich hab noch nie allein gewohnt.«
    Vi und ich tranken.
    Ich stemmte die Hand in die Hüfte – das lag am Alkohol, ich fühlte mich echt tough. »Du wolltest nicht zufällig sagen, ich bin noch nie von meinen Eltern allein gelassen worden?«
    Dean wurde rot und schüttelte den Kopf.
    Marissa drückte meine Schulter.
    Hudson lachte.
    Ich schaute zu ihm rüber und lächelte. »Wenigstens einer findet mich hier witzig.«
    Hudson war auch schon Senior. Was komisch war, denn er war zwar zehn Monate älter als Dean, aber trotzdem in derselben Jahrgangsstufe. Hudson war ziemlich scharf, während Dean eher süß war. Hudson hatte aschblondes Haar, ganz außergewöhnliche Wangenknochen und blaue Augen, die mich jetzt von der anderen Seite her ansprangen. Er sah überhaupt nicht aus wie sein Bruder. Und soweit ich das beurteilen konnte, behielt Hudson seine Hände normalerweise auch bei sich. Er behielt eigentlich so gut wie alles für
sich. Er war fast das ganze letzte Jahr mit Sloane Grayson zusammen gewesen, aber im Lauf des Sommers trennten sie sich, bevor sie aufs College ging. Konnte sein, dass er mit Drogen dealte. Vielleicht nur ein Gerücht, aber angeblich hatte er sich einen nagelneuen Jeep gekauft, ohne dass seine Eltern was beigesteuert hätten. Außerdem war er ständig am »Arbeiten«, aber keiner konnte so genau sagen, was er eigentlich tat.
    »Ich kann echt nicht fassen, dass ihr jetzt zusammenwohnen werdet«, meinte Joanna. »Ihr habt vielleicht ein Schwein.«
    »Meine Eltern hätten mich einfach gezwungen, dass ich umziehe«, meinte Corinne.
    »Unsere Eltern hoffen auch, dass wir endlich ausziehen«, sagte Dean. »Vi, warum ist April eigentlich nicht einfach in das Zimmer deiner Mom gezogen, statt im Keller zu wohnen?«
    »Meine Mom kommt zwischendrin ja mal für ein Wochenende heim«, erklärte Vi. »Das hier ist immer noch ihr Haus.«
    Ach so?
    »Es ist fast so, als hätte April hier ihre eigene Wohnung«, meinte Marissa.
    »Aber April, wirst du deine Eltern denn nicht vermissen?« , wollte Corinne wissen, wobei sie

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