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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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Kühlschrank geklebt hat? So witzig.«
    »Oh, hi«, sagte ich.
    »Was, bin ich dir nicht gut genug?«, erkundigte sie sich.
    »Nein, du bist ... klar bist du das. Ich hatte nur Noah erwartet.«
    Sein Flieger war heute Morgen gelandet, und er hätte eigentlich längst hier sein sollen. War heute nicht unser großer Abend? Der erste Abend nach seiner Rückkehr ... der erste Abend im neuen Zuhause ... hallo, und das erste Mal Sex? Ich war ein neuer Mensch, frei und unabhängig. Und Miss Unabhängig war ja so was von bereit für Sex.
    »Hast du denn schon mit ihm gesprochen?«, erkundigte sich Marissa.
    »Noch nicht«, entgegnete ich. »Ich hab ihm eine Nachricht hinterlassen. Hab ihm gesagt, er soll zur Einweihungsparty rüberkommen.«
    »Der ist bestimmt bloß ein wenig im Stress«, sagte sie und winkte ab.
    Ich fühlte mich irgendwie, als hätte ich den Draht zu ihm verloren. Noah hatte mich ein paarmal von Palm
Beach aus angerufen, aber wir konnten kaum richtig reden, weil er da mit seiner kompletten Familie bei seinem Großvater war.
    Ich suchte nach dem schwarzen Eyeliner und betrachtete mein Spiegelbild in dem großen Spiegel, den wir gegen die Wand gelehnt hatten. Nicht schlecht. Mein langes Haar war schön wellig und nicht so kraus wie sonst, und meine Haut wirkte total glatt. Ich zeichnete die Innenseiten meiner Lider nach, in der Hoffnung, meine braunen Augen würden dadurch noch größer wirken.
    »Ich weiß nicht, wie du das machst«, sagte sie und kroch auf meinen Futon.
    »Penny hat mir das beigebracht«, erklärte ich ihr. Das war das Einzige, worüber wir uns nähergekommen waren – Make-up. »Soll ich’s dir zeigen?«
    »Gott, nein. Ich krieg ja schon Gänsehaut, wenn ich bloß zusehe.«
    Als Nächstes – Mascara. »Tschuldige, dass ich so lang brauche. Bin fast fertig.«
    »Keine Eile.« Sie lächelte verträumt. »Ich bleib einfach hier liegen und tu so, als wär das mein Zimmer. Vielleicht mach ich ein kleines Nickerchen.«
    »Zum Glück hab ich jetzt ein Ausziehbett.«
    »Warte nur, bis Noah deine neue Bude sieht. Der flippt aus.«
    »Das werden wir ja sehen, wenn er kommt.« Wo blieb er denn jetzt eigentlich?
    »Wahrscheinlich besorgt er noch Blumen für dich oder so was. Irgendwas total Süßes. Weißt du eigentlich, was für ein Glück du hast? Du hast so einen tollen Freund, der nur
zehn Minuten von dir weg wohnt, und du hast deine eigene Bleibe.« Aaron, Marissas Freund, lebte in Boston.
    Ich trug Lipgloss auf. »Du vergisst aber das Wichtigste überhaupt.«
    »Was denn?«
    Ich presste die Lippen aufeinander, dann ging ich zu ihr rüber und umarmte sie, weil ich Marissa wirklich über alles liebte. Ohne Marissa würde ich vermutlich immer noch in Selbstmitleid versinken. »Dass ich dich habe.«
    EIN TRITT IN DEN ARSCH
    Vor zweieinhalb Jahren, im September unseres ersten Jahrs an der Highschool, beschloss Marissa, wir müssten ins Fußballteam einsteigen.
    »Aber wir sind doch gar nicht sportlich genug«, erinnerte ich sie. Wir waren beide nicht besonders groß mit unseren eins fünfundsechzig und auch nicht sonderlich aktiv.
    »Na und? Sport täte uns mal ganz gut. Für unser Selbstbewusstsein. Unser Gemüt. Unsere Ärsche.« Wir wussten beide, dass sie eigentlich sagen wollte, dass der Sport mich endlich davon ablenken würde, ständig nur Trübsal zu blasen.
    Obwohl Fußball schon Spaß machte, hielt mich das nicht davon ab, nachts in mein Kissen zu heulen, weil meine Mom meinen Dad betrogen und ihn zum Weinen gebracht hatte, und weil das Abendessen jetzt meistens recht einsam und still war und normalerweise bei McDonald’s stattfand, und weil mein Dad wie ein Wahnsinniger ständig zu irgendeinem Date ging, während meine Mutter sich
mit mir über die süßen Typen bei ihr im Büro unterhalten wollte.
    Marissa fand es toll, dass meine Mom mit mir rumhängen und quatschen wollte, aber ich bekam davon bloß Kopfschmerzen. Deshalb ging Marissa zu Plan B über. »Ich hab Noah Friedman gefragt, ob er heute Abend mit uns zum Burger Palace was essen geht«, erklärte sie.
    »Wen?« Ich glaubte zwar schon zu wissen, wen sie meinte, war mir allerdings nicht sicher.
    »Noah. Der ist mit mir in Englisch. Wird dir gefallen.«
    »Warum?«, erkundigte ich mich und lehnte mich gegen meinen Spind.
    »Er ist süß. Total niedlich. Und klug. Ich finde, ihr zwei würdet spitzenmäßig zueinanderpassen«, meinte sie.
    Wir drei trafen uns vor der Haustür. Er hatte lockiges braunes Haar und grüne Augen.

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