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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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das an. Genau das brauchen wir. Das ist der Plan. Schaut!«

    Ich schaute in die Richtung, in die sie wies. Auf dem Balkon von Marissas Nachbarn stand ein riesiger, blubbernder Whirlpool.
    »Oh, Vi«, sagte ich. »Das ist es, ja, ja, ja.«
    PARTY ON, DUDE
    »Das ist doch verrückt«, erklärte ich ihr. Wir hatten Marissa zu Hause abgesetzt, und jetzt standen wir innerhalb der gläsernen Wände von Party On!, dem Laden für Whirlpools. Aus den Lautsprechern dröhnte House, obwohl es erst vier Uhr an einem Mittwochnachmittag war.
    »Das ist genial«, meinte Vi. Sie hatte einen wilden Gesichtsausdruck, während sie die Spas aus Holz betrachtete, und die kleinen, und die grünen. Und in allen sprudelte das Wasser.
    »Wir hätten unsere Badesachen mitbringen sollen.«
    »Vielleicht lassen sie uns ja nackt da rein.«
    »Wir sind hier nicht in Cancun«, erklärte ich.
    Ein Typ Mitte zwanzig mit Bärtchen, zerrissenen Jeans und einem dunkelblauen Party-On!-Shirt kam hinter uns angeschlendert. »Hallo, meine Damen, ich bin Stan. Lust auf Party?«
    »Äh ...« Ich kicherte.
    »Wir würden gerne einen Whirlpool mieten«, erklärte Vi.
    Er nickte begeistert. »Eine Whirlpool-Party, das mein ich ja.«
    »Dann mal los mit der Party. Wir hätten gern Informationen zu den Mietbedingungen.«

    »Für Partys, Abschlussfeiern, Junggesellenabschiede ... was auch immer.« Er grinste uns breit an und kratzte sich am Ziegenbart. »Auf welche Schule geht ihr?«
    »Hillsdale.«
    »Echt? Ich war auf der Johnson. Hab meinen Abschluss vor zwei Jahren gemacht.«
    »Gratuliere«, meinte Vi.
    Ich zückte meine Geldbörse. »Wie viel kostet denn so ein Whirlpool?«
    »Es fängt an bei hundertneunzig Dollar von Donnerstag bis Montag. Alternativ kann man sie auch Montag bis Freitag mieten. Lieferung und Aufbau inklusive. Dann kann die Party losgehen!«
    »Wie bitte?«, fragte ich.
    »Das Wasser wird warm mitgeliefert. Man kann also sofort reinspringen.«
    »Wir würden gern einen für das Valentinswochenende ausleihen«, meinte Vi.
    Er nickte. »Ich sag euch was. Am Montag krieg ich eine neue Lieferung. Für tausend Dollar könnt ihr den Hula haben.«
    »Das heißt ... wir dürfen den behalten?«, hakte Vi nach. »Du meinst, wir können ihn kaufen?«
    »Was ist denn ein Hula?«, wollte ich wissen.
    »Der pinkfarbene Whirlpool. Da drüben.« Er deutete auf einen Whirlpool aus Plastik, in Pink, auf der anderen Seite des Ausstellungsraums. »Da können sechs Leute drin sitzen. Winterfest. Was meint ihr? Interessiert?«
    »Wir haben keine tausend Dollar«, entgegnete Vi.
    Ein Whirlpool bei uns im Garten? Das ganze Jahr ... und
noch länger? Ja, ja, ja. »Und wenn wir das in Raten zahlen?« , erkundigte ich mich.
    Er kratzte sich wieder am Bart. Wenn der so juckte, warum rasierte er ihn dann nicht einfach ab? »Ihr Mädchen gefallt mir, also sag ich euch was. Gebt mir heute eine Anzahlung von zweihundert Dollar. Den Rest gebt ihr mir dann am Wochenende, wenn ich liefere.«
    »Ich kann mir das nicht leisten«, sagte Vi.
    »Aber ich«, erklärte ich. Ich wollte Vi diesen Gefallen tun. Ich wollte sie glücklich machen. Wollte ihr danken, dass sie mich aufgenommen hatte. »Wie wär’s mit zweihundert sofort, zweihundert bei Lieferung und dann noch einmal vierhundert am 4. März?«, schlug ich vor.
    »Und wie sieht’s mit den letzten zweihundert Dollar aus?«
    »Bist du dir sicher?«, fragte Vi dazwischen.
    Ich nickte. »Und ich finde, achthundert ist ein fairer Preis. Alles bar auf die Hand.«
    Er lachte. »Ihr wollt also im März die letzten vierhundert bezahlen?«
    Ich nickte noch einmal. An dem Tag, an dem Dad mein Bankkonto wieder auffüllte.
    »Ihr zwei habt da ein richtiges Schnäppchen gemacht.«
    Vi warf mir die Arme um den Hals. »Du bist die Beste.«
    Ich war stolz, und mir wurde total warm. Fast so als ob ... als ob ich längst in dem Hula säße.
    ZÄHNE ZUSAMMENBEISSEN
    Wir befanden uns nur zwei Minuten von meinem alten Zuhause in Oakbrook entfernt. Das Haus, in dem ich aufgewachsen war. Das Haus, in dem ich mit meiner Mom und meinem Dad und mit Matthew gelebt hatte. Die ganze Familie glücklich vereint. Ich müsste nur an der Ampel links abbiegen und dann wieder rechts und dann noch einmal.
    »Ich fass es echt nicht, was für einen Treffer wir da gelandet haben«, rief Vi, die Füße auf dem Armaturenbrett.
    »Der mochte uns.« Als ich an der Ecke Morgan Street an der Ampel hielt, spürte ich, dass es mich instinktiv nach links zog. Nach

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