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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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wäre es bei mir nicht anders.
    AUF STREIFZUG IN DER NACHBARSCHAFT
    Ich hatte Mom nicht die ganze Wahrheit über Donut erzählt.
    Sich um ein Haustier zu kümmern war schwerer, als ich erwartet hatte.
    Als ich noch klein war, dachte ich immer, ich würde mal eine gute Mutter werden. Ich hab Matthew beigebracht, wie man Schuhbänder bindet, hab ihm bei den Mathehausaufgaben geholfen und las ihm abends was vor. Ich hatte auch ziemlich viele Puppen. Fünfunddreißig insgesamt. Jedes Mal, wenn es einen Anlass für ein Geschenk gab, bettelte ich um eine Puppe. An Geburtstagen, zu Chanukka, am Valentinstag, immer. Ich kannte sie alle beim Namen und zog ihnen
regelmäßig neue Outfits an und tat so, als würde ich sie füttern und die Windeln wechseln und sie ins Bett bringen. Aber Puppen (und Brüder) stießen wenigstens nicht die Tür zu und miauten dann, wenn sie sie nicht wieder von allein aufbekamen. Sie schossen nicht jedes Mal nach draußen, wenn jemand reinkam oder das Haus verließ. Und sie produzierten auch keine üblen Gerüche, die dann aus der kleinen Ecke in der Küche, die wir Donut überlassen hatten, zu uns herüberwaberten. Und sie wanden sich auch nicht um dein Bein und taten so, als würden sie dich auffressen wollen.
    Klar, Donut kuschelte auch gern. Und leckte meine Finger. Und schlief auf meinem Bauch. Aber sie kostete mich auch unheimlich viel Zeit. Sie brauchte viele Dinge. Ein Katzenklo. Katzenfutter. Frisches Wasser. Impfungen. Noch mehr Impfungen. Da Vi normalerweise nach der Schule mit Arbeiten für den Issue beschäftigt war, ging ich mit Donut zum Tierarzt. Jetzt bog ich gerade runter von der Grand Road und nahm eine Abkürzung über die Kantor Street. Moment. War das ...?
    Hudson. Er klingelte gerade an einer Tür.
    Ich stieg auf die Bremse, um nicht an ihm vorbeizudüsen. »Sieh dir das an, Donut!«, sagte ich.
    »Miau.«
    Vielleicht fand ich jetzt endlich heraus, was Hudson für ein Geheimnis hatte. Ich dachte ja nicht wirklich, dass er ein Drogendealer war. Der würde doch nicht ernsthaft um fünf Uhr nachmittags in einem spießigen Vorort irgendwelche Drogen dealen?
    Die Tür ging auf, und ich reckte den Hals, um einen Blick reinzuwerfen. War das jemand von der Schule?

    Heilige Scheiße.
    Es war Miss Franklin. Meine Mathelehrerin.
    »Was zum ...?«
    Ich rief Vi auf dem Handy an, doch sie ging nicht ran.
    Dann versuchte ich es bei Marissa. Nachdem ich ihr erklärt hatte, worum es ging, sagte ich: »Was hat Hudson bei Miss Franklin daheim zu suchen?« Und noch während ich diese Worte aussprach, spürte ich einen Anflug von ... irgendwas.
    Sie lachte. »Das würde er doch nicht tun.«
    »Hat er aber gerade.«
    »Sie unterrichtet die Älteren doch gar nicht in Mathe«, erklärte Marissa mir. »Obwohl vielleicht was dran ist an den Gerüchten.«
    »Was denn?«
    »Dass er ein Callboy ist.«
    Ich lachte prustend los. »Also bitte.«
    »Hast du noch nie was davon gehört? Er ist doch superscharf.«
    »Welcher Typ in Westport würde denn als Callboy arbeiten? Ich wette, er modelt, deswegen kann er sich den Jeep leisten.«
    »Und warum dann die Heimlichtuerei, wenn er als Model arbeitet?«, fragte sie. »Vielleicht hat er eine Affäre mit Miss Franklin? Sie sieht ja auch gut aus.«
    Ich verdrängte die sonderbaren Gefühle, die mich überwältigten, und sagte: »Vielleicht hält sie ihn ja aus als Liebhaber?«
    »Kann man sich das von einem Lehrerinnengehalt überhaupt leisten?«

    »Du solltest mal ihr Haus sehen«, erklärte ich, ehe ich das Gespräch beendete. Ich betrachtete das mehrstöckige Gebäude sowie den BMW in der Einfahrt. Miss Franklin konnte sich sicher so ein junges sexy Ding leisten, wenn sie Lust dazu hatte.
    Ich nahm den Fuß von der Bremse und fuhr weiter. »Donut«, sagte ich, »Mathe erscheint mir auf einmal total spannend.«
    DER PLAN HAT EINEN HAKEN
    Vi rammte den Hinterkopf gegen ihr Schließfach. »So eine Katastrophe«, meinte sie.
    »Was ist los?«, erkundigte ich mich. Ich musste sofort an unsere Wohnsituation denken – Ohmeingott, hatte man uns ertappt? –, und sofort raste mein Puls.
    »Ich zeig dir gleich, was los ist.« Sie packte mich an der Hand und zerrte mich den Flur runter in die Cafeteria. »Das. Ist. Nicht. Gut.«
    Jodi Dillon und Liam Packinson knutschten im hinteren Teil der Cafeteria miteinander rum.
    Ich seufzte erleichtert auf. Dann riss ich mich wieder zusammen und schenkte Vi mein ganzes Mitleid. »Oh-oh.«
    »Du hattest recht«, meinte

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