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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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Licht. »Ich bin so weit.«
    Ich zog die Tür hinter mir zu und winkte Dean zu, der auf dem Sofa saß. »Sie ist jetzt ganz für dich da.« Ich lachte in mich hinein. »Viel Glück.« Ich schlüpfte in meine Schuhe, schnappte mir meinen Mantel und beobachtete, wie er langsam auf die Tür ihres Zimmers zuschlurfte. Ich wünschte, ich könnte seinen Gesichtsausdruck sehen, wenn er gleich die Tür aufmachte. Die Tür öffnete sich ... weiter ... noch weiter ...
    »Heilige Scheiße«, hörte ich ihn rufen.
    Kichernd huschte ich zur Haustür raus. Ich hoffte nur, sie würde ihn nicht bei lebendigem Leib verschlingen.
    DER BLITZ
    Als ich zehn war, hatte ich meinen Dad gefragt, woher er gewusst hatte, dass meine Mom die Richtige war. Er hatte ihr schon nach dem fünften Date einen Antrag gemacht – sie kannten sich damals gerade mal einen Monat.

    »Der Blitz trifft einen nur ein einziges Mal«, hatte Dad gesagt. »Und wenn er einen trifft, dann weiß man das.«
    UNTERWEGS IN DER STADT
    »Bist du dir denn sicher, dass du es willst?«, fragte Marissa. Wir saßen im Kino und teilten uns Popcorn, während wir auf die Vorschauen und die Werbung warteten. Wir waren tatsächlich in einem Horrorfilm gelandet, aber es ging um Werwölfe und nicht um Mädchen, die ihre Jungfräulichkeit verloren.
    »Ich mag Gruselfilme«, meinte ich.
    »Ich mein doch nicht den Film, du Dummerchen. Wegen morgen Abend.«
    Wie oft mussten wir eigentlich noch dasselbe Gespräch führen? Ich steckte mir ein nicht aufgeplatztes Maiskorn in den Mund. »Klar.«
    »Aber was, wenn du einen Fehler machst?«
    Ich drehte mich zu ihr. »Warum sollte es denn ein Fehler sein?«
    Sie schüttelte unwirsch den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Ich schätze, das weiß ich dann erst hinterher«, sagte ich und lachte.
    »Wenn du es erst mal getan hast, gibt es kein Zurück mehr«, sagte sie ernst.
    »Ich hab’s kapiert«, sagte ich. »Warum benimmst du dich nur so komisch?«
    »Tu ich nicht«, sagte sie schnell. »Ich will nur sichergehen, dass du dir sicher bist.«

    »Ich bin mir sicher«, versicherte ich ihr noch einmal. »Ich ruf dich hinterher an. Und dann sag ich dir, ob ich immer noch sicher bin.«
    »Was, vom Bett aus?«
    »Nein, sobald er gegangen ist. Oder am nächsten Morgen.«
    Die Lichter im Kino gingen aus. »Okay«, meinte sie. »Ich bin für dich da. Egal was kommt.«
    »Danke, Marissa. Echt. Ich werd dir alles haarklein erzählen.«
    »Versprochen?«, fragte sie.
    Ich musste an meine Mom denken. »Versprochen.«
    WARUM ICH AN MEINE MOM DENKEN MUSSTE
    Ich hatte meiner Mutter versprochen, dass ich es ihr erzählen würde, ehe ich das erste Mal mit einem Jungen schlief. Das war noch gewesen, bevor ich Noah kennengelernt hatte, bevor sie nach Frankreich gezogen war, sogar noch vor der Scheidung. Wir lagen in ihrem Bett, unter die Decke gekuschelt, und sahen uns irgendwas im Fernsehen an. Ich weiß nicht mehr, was es war, aber es musste irgendwas mit Teenies und Sex zu tun gehabt haben, so kamen wir überhaupt erst auf das Thema.
    »Es ist sehr wichtig«, meinte sie und spielte mit meinem Haar. »Wenn du es vorhast, möchte ich, dass du mich anrufst.«
    »Mo-om.« Ich wusste, dass ich knallrot war im Gesicht.

    »Du rufst mich einfach kurz an. Versprich mir das, April.«
    Die Vorstellung, ich könnte Sex haben – die Vorstellung von Sex überhaupt –, war mir damals total fremd gewesen und ganz weit weg. So wie Europa oder der Führerschein.
    »Ich versprech’s«, meinte ich.
    VI WIRD ZERSTÜCKELT. KLEINER SCHERZ.
    Ich drehte den Schlüssel im Schloss und machte die Tür extra geräuschvoll auf. Nur für den Fall, dass sie im Wohnzimmer waren und irgendwas trieben, was eine Narbe auf der Netzhaut meines Auges hinterlassen könnte.
    »Hallo?«, rief ich vorsichtig.
    Der Fernseher lief, und Vi und Dean lagen auf dem Sofa ausgebreitet. Vi trug ein Tanktop und ihre Yogahose. Sie lachten beide über irgendwas im Fernsehen. »Hey!«, rief Vi mir zur Begrüßung entgegen. »Wie war der Film?«
    »Gruselig«, sagte ich und schleuderte meine Stiefel an der Tür achtlos von mir. »Wie war ... euer Abend?«
    »Ziemlich gut«, meinte Dean. »Ich glaub, wir kriegen ’ne glatte Eins.«
    Vi lachte hysterisch und versetzte seinem Fuß einen Tritt.
    Seine Hand lag auf ihrer Schulter. »Das war die beste Wirtschaftsarbeit, bei der ich je mitgemacht habe.«
    Ich war mir nicht sicher, was ich sagen sollte und was ich auf keinen Fall sagen durfte.
    »Er weiß, dass du es

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