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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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gut«, meinte Vi.
    Zu viert rannten wir ans Fenster und lugten durch die Jalousien nach draußen. Tatsächlich kam da ein Polizeiwagen die Straße runtergeschossen. Er fuhr gegenüber von unserem Haus an den Bordstein und hielt an.
    »Scheiße«, fluchte Vi. »Scheiße, Scheiße, Scheiße.«

    Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust. »Was jetzt?« Die würden sicherlich unsere Eltern informieren. Die würden uns festnehmen.
    Vi stellte die Flasche Schnaps auf die Küchentheke. »Wir sind am Arsch.«
    »Alle mal herhören!«, schrie Lucy. »Die Polizei steht draußen! Folgt mir hinten raus! Aber leise! Einer nach dem anderen! Wir nehmen die Abkürzung über mein Haus und zerstreuen uns dann am Ende vom Block!« Sie eilte auf die Hintertür zu und bedeutete der Menge, ihr nach draußen zu folgen. Ich entdeckte Noah hinter ihr, gleich neben Corinne und Joanna. Vielen Dank auch, Noah. Ich weiß deine Unterstützung echt zu schätzen.
    »Wir sollten den Alk wegschütten«, meinte Marissa. »Vernichten wir die Beweise.«
    Draußen stieg gerade eine Polizistin aus dem Auto. Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    »Und was ist mit dem Chaos hier?«, fragte Marissa und sah sich im Haus um. »Sieht ja aus wie auf einem Schlachtfeld.«
    »Schütten wir lieber erst die Getränke weg«, ordnete Vi an. »Wegen der Unordnung kann uns keiner in den Knast stecken.«
    Ich nickte. Wenigstens glaubte ich, dass ich das tat. Mein Gehirn hatte einen Totalaussetzer. »Kann mir jemand mit der Bowle helfen?«
    Zu dritt hoben wir die Schale und trugen sie rüber zum Spülbecken, wo wir das Zeug vorsichtig in den Abfluss kippten.
    »April?«, fragte Vi.

    »Ja?«
    »Weißt du eigentlich, dass du nur einen Ohrring drinnen hast?«
    »Ja. Ich weiß. Danke.«
    »So, was kommt als Nächstes?«, fragte Vi.
    »Der Pfirsichschnaps.«
    Vi hob ein noch volles Glas hoch und trank es in einem Zug leer. »Einer wäre erledigt. Du bist dran.«
    Ich lachte, tat dann aber wie geheißen. Es brannte. Aber ehrlich, wenn man kurz davor war, verhaftet zu werden, dann wollte man sich am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern können.
    »Leute!«, rief Marissa. »Wir müssen die Flasche irgendwie loswerden.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Schenk ein!«
    Vi goss mir also noch ein Glas ein, das ich sofort runterstürzte. »Und noch eins, das bringt Glück!«, jubelte ich.
    »Nein«, protestierte Marissa und schnappte sich die Flasche. »Wir sollten den Rest in den Ausguss schütten.«
    »Bitte nicht, nein!«, jaulte Vi. »Nicht den Schnaps! Bitte nicht den Schnaps!«
    Während die beiden sich ein Tauziehen um die Flasche lieferten, warf ich einen vorsichtigen Blick aus dem Fenster. Die Polizistin stand jetzt auf unserer Straßenseite vor dem Haus! Und sie ... sprach mit jemandem? Hudson. Hudson war hier? Wann war der denn gekommen? Oder bildete ich mir das nur ein, dass das Hudson war? Und was sagte das wohl über mich aus, wenn ich Hudson in meiner Einbildung sah?
    Die Polizistin hatte die Hand auf Hudsons Schulter gelegt.

    Oh nein.
    Was, wenn Hudson tatsächlich seine Finger in irgendwelchen illegalen Geschäften hatte? Und jetzt hatten sie ihn erwischt, direkt vor Vis Haus? Würde er jetzt ins Gefängnis kommen?
    Die Polizistin trat einen Schritt zurück. Und drehte sich um. Sie marschierte zurück zu ihrem Wagen. Sie stellte die Sirene ab und fuhr davon. Was zum ...?
    Es klingelte an der Tür.
    »Wir müssen das Zeug wegschütten!«, zischte Marissa und entwand die Flasche endlich Vis Griff. »Und wir haben die Bierflaschen total vergessen! Und die Becher! So viele Becher!«
    »Wartet!«, rief ich. »Alles im grünen Bereich.« Ich eilte zur Tür und riss sie auf. »Wie hast du das angestellt?«
    Hudson grinste. »Was denn?«
    »Wie bist du die Polizistin losgeworden?«
    Er neigte den Kopf. »Welche Polizistin denn?«
    »Jetzt verarsch mich nicht«, sagte ich, zerrte ihn nach drinnen und schlug die Tür zu. »Ich hab doch gesehen, wie du mit ihr geredet hast.«
    »Sie hatte sich in der Adresse geirrt«, meinte er achselzuckend. »Sie war auf der Suche nach einem Haus weiter die Straße runter.«
    »So ein Quatsch«, meinte ich. »Sie wollte uns alle festnehmen, und dann hast du mit ihr geredet, und sie ...« Ich erstarrte. »Du hast ihr doch nicht deine sexuellen Dienste angeboten, oder?«
    Er lachte.
    Moment. Jetzt hab ich’s. »Ohmeingott. Jetzt weiß ich es.«
Ich beugte mich näher zu ihm hin und flüsterte: »Du bist ein verdeckter Ermittler.«
    Er lachte

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