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Zehn Jahre nach dem Blitz

Zehn Jahre nach dem Blitz

Titel: Zehn Jahre nach dem Blitz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pjhilip K. Dick
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wir sind uns in David Lantanos Domäne begegnet. Ich bin gekommen, um zu sehen, ob Sie Glück hatten bei Ihrer Suche nach dem künstlichen Organ.«
    »Ja, echtes Glück«, rief Nicholas zurück. »Aber was hat dieser Aufmarsch der Bleiernen zu bedeuten? Wer kämpft hier gegen wen und warum?«
    »Ich möchte keinen Kampf«, erwiderte Adams. »Kann ich meine Bleiernen zurückrufen? Werden Sie dasselbe mit den Ihren tun und mir Ihr Wort geben, daß es nicht zu Feindseligkeiten kommen wird?«
    Mit unverhohlener Verwunderung in der Stimme sagte Nicholas: »Aber es herrscht doch kein Krieg; Blair behauptet das zumindest, und ich habe die Domänen gesehen. Warum sollte es also zwischen Ihnen und mir zu ›Feindseligkeiten‹ kommen?«
    »Ohne Grund.« Adams gab seinen Bleiernen ein Zeichen, und sie zogen sich zurück, wenn auch widerstrebend, denn schließlich war ein jeder von ihnen ein Veteran des Krieges, des echten Krieges, der dreizehn Jahre zuvor geführt worden war.
    Allein, ein einzelner Mensch, näherte sich Adams dem Ex-Tanker. »Haben Sie das künstliche Organ, das Sie benötigen, gefunden?«
    Aufgeregt wie ein freudestrahlender kleiner Junge rief Nicholas: »Ja! Drei künstliche Organe, ein Herz, eine Niere, ich habe sie gefunden – eine Bauchspeicheldrüse, noch in der Originalverpackung –, sie ist in einem Aluminiumrohr verpackt.« Stolz wies er darauf. »Kunststoffversiegelt, damit keine Luft eindringt; sie ist ohne Zweifel noch so gut wie am ersten Tag. Der Behälter ist so beschaffen, daß er seinen Inhalt – sehen Sie, hier steht es – fünfzig Jahre lang schützt.«
    »Dann haben Sie es geschafft«, sagte Adams. Du hast bekom men, dachte er, wofür du ans Tageslicht heraufgekommen bist. Deine Reise ist beendet. Du Glücklicher, dachte er. Wenn es für mich nur auch so einfach wäre. Wäre es nur möglich, das, was ich brauche, was mir fehlt, um zu leben, in Händen zu halten, zu betrachten, seine Aufschrift zu lesen. Ein Gegenstand, den man aufheben und anfassen könnte – und wären nur meine Ängste ebenfalls so greifbar. Wie bei dir beschränkt auf die Furcht, ein bestimmtes, klar umrissenes Gebilde aus der Kriegszeit nicht zu finden, und es nun, da es gefunden ist, mit beiden Händen festzuhalten. Und sieh dir dagegen an, was ich verloren habe, dachte er. Meine Domäne, meinen Arbeitsplatz; ich bin sogar im Begriff, die Erdoberfläche aufzugeben. Nur, um nicht dasselbe Schicksal zu erleiden wie Verne Lindblom. Denn, dachte er, ich weiß, daß David Lantano der Täter war. Ich wußte es in dem Augenblick, als ich erfuhr, daß sich der Waffensatz in seinem Besitz befindet. Die Teile, aus denen die Mordwaffe besteht, die wir alle kennen: der homöostatische Zyanidpfeil. Und nicht verrostet, sondern in einsatzbereitem Zustand ... wie derjenige, der Verne Lindblom ins Herz drang.
    In tadellosem Zustand, wie Lantano es ausgedrückt hatte. Direkt aus dem dreizehn fahre zurückliegenden Krieg stammend, mit Hilfe von Lantanos Zeitreiseausrüstung besorgt. Und nun soll sie in meinem Büro angebracht werden, um Brose zu töten, so, wie sie Verne umgebracht hat; zugegeben, es wäre ein schneller und schmerzloser Tod, aber es bliebe doch ein Mord, so wie der Tod der vier Foote-Mitarbeiter. Aber – so liegen die Dinge nun einmal. Und ich werde mich davonmachen. Hinuntersteigen. Wenn ich kann.
    »Kehren Sie in Ihren Tank zurück?« fragte er Nicholas.
    »Ja, und zwar sofort. Je kürzer der alte Souza im Kälteschlaf liegt, desto besser; es besteht immer die Gefahr eines Gehirnverfalls. Ich werde Lantanos Bleierne hier zurücklassen. Sie können weitergraben und den Rest herausholen; vielleicht können Foote und Lantano sich das Zeug teilen. Sie werden sich jedenfalls einigen.«
    »Sie scheinen durchaus in der Lage«, stimmte ihm Adams zu, »sich zu einigen. Foote hat die Mappe geliefert; Lantano die Bleiernen und die Grabeausrüstung. Sie werden schon einen Weg finden, die Beute zu teilen.« Erstaunlich ist nur, dachte er, daß du die Bauchspeicheldrüse bedingungslos erhältst. Sie haben keine Gegenleistung verlangt. Sie sind also nicht im gewöhnlichen Sinne schlecht; gemeinsam haben Foote und Lantano in einem Akt der Nächstenliebe dafür gesorgt, daß du das erhältst, dessen Brose dich – und alle anderen Bewohner dieses Planeten – beraubt hat, was er ausschließlich zum eigenen Wohl hortet. Brose – der absolut keine Nächstenliebe empfand.
    »Ich dachte, Sie sollten in New York mit ihnen

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